Verordnung über das Naturschutzgebiet „Jakobsdorfer Feuchtland“
Verordnung über das Naturschutzgebiet „Jakobsdorfer Feuchtland“
vom 5. Januar 2011 ( GVBl.II/11, [Nr. 05] )
§ 1Auf Grund der §§ 22, 23
und § 32 des Bundesnaturschutzgesetzes vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542) in
Verbindung mit § 19 Absatz 1 und 2 des Brandenburgischen Naturschutzgesetzes in
der Fassung der Bekanntmachung vom 26. Mai 2004 (GVBl. I S. 350) verordnet die
Ministerin für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz:
§ 1 Erklärung zum Schutzgebiet
Die in § 2 näher bezeichnete
Fläche im Landkreis Prignitz wird als Naturschutzgebiet festgesetzt. Das
Naturschutzgebiet trägt die Bezeichnung „Jakobsdorfer Feuchtland“.
§ 2 Schutzgegenstand
(1) Das
Naturschutzgebiet hat eine Größe von rund 138 Hektar. Es umfasst Flächen in
folgenden Fluren:
Gemeinde: | Gemarkung: | Flur: |
Groß Pankow | Helle | 1; |
Putlitz | Laaske | 3, 4 und 5. |
Eine Kartenskizze zur
Orientierung über die Lage des Naturschutzgebietes ist dieser Verordnung als
Anlage 1 bei-gefügt. Darüber hinaus ist dieser Verordnung zur Orientierung über
die betroffenen Grundstücke eine Flurstücksliste als Anlage 3 beigefügt.
(2) Die Grenze des
Naturschutzgebietes ist in den in Anlage 2 dieser Verordnung aufgeführten Karten
mit ununterbrochener roter Linie eingezeichnet; als Grenze gilt der innere Rand
dieser Linie. Die in Anlage 2 Nummer 1 aufgeführte topografische Karte im
Maßstab 1 : 10 000 ermöglicht die Verortung im Gelände. Maßgeblich für den
Grenzverlauf ist die Einzeichnung in den in Anlage 2 Nummer 2 mit den
Blattnummern 1 bis 4 aufgeführten Liegenschaftskarten.
(3) Innerhalb des
Naturschutzgebietes sind eine Zone 1a mit rund 13 Hektar sowie eine Zone 1b mit
rund 5 Hektar mit besonderen Beschränkungen der landwirtschaftlichen Nutzung
festgelegt.
Die Zone 1a liegt in
folgender Flur:
Gemeinde: | Gemarkung: | Flur: |
Putlitz | Laaske | 5. |
Die Zone 1b liegt in
folgenden Fluren:
Gemeinde: | Gemarkung: | Flur: |
Putlitz | Laaske | 3 und 5. |
Die Grenzen der Zonen 1a und
1b sind in der in Anlage 2 Nummer 1 genannten topografischen Karte und in den in
Anlage 2 Nummer 2 aufgeführten Liegenschaftskarten mit den Blattnummern 1 bis 4
mit ununterbrochener roter Linie eingezeichnet. Als Grenze gilt der innere Rand
dieser Linie. Maßgeblich für den Grenzverlauf ist die Einzeichnung in den
Liegenschaftskarten.
(4) Die Verordnung mit
Karten kann bei dem für Naturschutz und Landschaftspflege zuständigen
Fachministerium des Landes Brandenburg, oberste Naturschutzbehörde, in Potsdam
sowie beim Landkreis Prignitz, untere Naturschutzbehörde, von jedermann während
der Dienstzeiten kostenlos eingesehen werden.
§ 3 Schutzzweck
(1) Schutzzweck des
Naturschutzgebietes ist
die Erhaltung und
Entwicklung der Lebensräume wild lebender Pflanzengesellschaften, insbesondere
verschiedenartiger naturnaher Kleingewässer mit ausgedehnten Verlandungszonen,
arten- und blütenreicher, extensiv genutzter Frisch- und Feuchtwiesen,
strukturreicher, teilweise mit Bäumen überschirmter Hecken sowie Baumreihen;
die Erhaltung und
Entwicklung der Lebensräume wild lebender Pflanzenarten, darunter im Sinne von
§ 7 Absatz 2 Nummer 13 und 14 des Bundesnaturschutzgesetzes besonders und streng
geschützte Arten;
die Erhaltung und
Entwicklung des Gebietes als Lebens- und Rückzugsraum sowie potenzielles
Wiederausbreitungszentrum wild lebender Tierarten, insbesondere der Vögel,
Amphibien und Insekten, darunter im Sinne von § 7 Absatz 2 Nummer 13 und 14 des
Bundesnaturschutzgesetzes besonders und streng geschützte Arten, insbesondere
Braunkehlchen (Saxicola rubetra), Kiebitz (Vanellus vanellus), Rebhuhn (Perdix
perdix), Moorfrosch (Rana arvalis), Laubfrosch (Hyla arborea), Fischotter (Lutra
lutra), Prächtiger Bläuling (Polyomatus amandus), Schachbrett-Falter (Melanargia
galathea), Große Pechlibelle (Ischnura elegans), Kleine Pechlibelle (Ischnura
pumilio), Kleines Granatauge (Erythromma viridulum), Schwarze Heidelibelle
(Sympetrum danae), Fledermaus-Azurjungfer (Coenagrion pulchellum) und
Speer-Azurjungfer (Coenagrion hastulatum);
die Erhaltung und
Entwicklung des zentralen Feuchtgebietes mit seinen naturnahen Gewässern wegen
seiner regionalen Bedeutung als Schlaf- und Rastplatz der Kraniche;
die Erhaltung und
Entwicklung einer strukturreichen Agrarlandschaft mit einem hohen Anteil an
Strukturelementen wie Hecken, Baumreihen, Söllen, Gräben und Randstreifen wegen
ihrer Vielfalt;
die Erhaltung und
Entwicklung des Gebietes als wesentlicher Bestandteil des regionalen
Biotopverbundes zwischen der Kümmernitzniederung und dem Gewässersystem der
Stepenitz.
(2) Die
Unterschutzstellung dient der Erhaltung und Entwicklung eines Teiles des
Europäischen Vogelschutzgebietes „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“ (§ 7
Absatz 1 Nummer 7 des Bundesnaturschutzgesetzes) in seiner Funktion
als Lebensraum von
Arten nach Anhang I der Richtlinie 2009/147/EG, insbesondere Schwarzspecht
(Dryocopus martius), Kranich (Grus grus), Rotmilan (Milvus milvus) und
Schwarzstorch (Ciconia nigra) einschließlich ihrer Brut- und Nahrungsbiotope,
als störungsarmes
Rast- und Überwinterungsgebiet für im Gebiet regelmäßig auftretende
Zugvogelarten wie Kiebitz (Vanellus vanellus), Kranich (Grus grus) und nordische
Gänse.
§ 4 Verbote
(1) Vorbehaltlich der nach
§ 5 zulässigen Handlungen sind in dem Naturschutzgebiet gemäß § 23 Absatz 2 des
Bundesnaturschutzgesetzes alle Handlungen verboten, die das Gebiet oder seine
Bestandteile zerstören, beschädigen, verändern oder nachhaltig stören können.
(2) Es ist insbesondere
verboten:
bauliche Anlagen zu
errichten oder wesentlich zu verändern, auch wenn dies keiner
öffentlich-rechtlichen Zulassung bedarf;
Straßen, Wege, Plätze
oder sonstige Verkehrseinrichtungen sowie Leitungen anzulegen, zu verlegen oder
zu verändern;
Plakate, Werbeanlagen,
Bild- oder Schrifttafeln aufzustellen oder anzubringen;
Buden, Verkaufsstände,
Verkaufswagen oder Warenautomaten aufzustellen;
die Bodengestalt zu
verändern, Böden zu verfestigen, zu versiegeln oder zu verunreinigen;
die Art oder den
Umfang der bisherigen Grundstücksnutzung zu ändern;
zu lagern, zu zelten,
Wohnwagen aufzustellen, Feuer zu verursachen oder eine Brandgefahr
herbeizuführen;
die Ruhe der Natur
durch Lärm zu stören;
das Gebiet außerhalb
von Wegen zu betreten, darüber hinaus ist es verboten die Zone 1a in der Zeit
vom
1. Februar bis zum 15. April eines jeden Jahres zu betreten;
außerhalb der dem
öffentlichen Verkehr gewidmeten Straßen und Wege sowie außerhalb der nach
öffentlichem Straßenrecht oder gemäß § 51 des Brandenburgischen
Naturschutzgesetzes als Reitwege markierten Wege zu reiten; § 15 Absatz 6 des
Waldgesetzes des Landes Brandenburg bleibt unberührt;
mit Fahrzeugen
außerhalb der dem öffentlichen Verkehr gewidmeten Straßen und Wege zu fahren
oder Fahrzeuge dort abzustellen, zu warten oder zu pflegen; ausgenommen ist das
Befahren von Wegen mit nicht motorisierten Fahrzeugen in der Zeit vom 16. April
eines jeden Jahres bis zum 31. Januar des Folgejahres. Hinsichtlich des Fahrens
mit bespannten Fahrzeugen gelten darüber hinaus die Regelungen des
Brandenburgischen Naturschutzgesetzes und des Waldgesetzes des Landes
Brandenburg;
Wasserfahrzeuge aller
Art zu benutzen;
Modellsport oder
ferngesteuerte Modelle zu betreiben oder feste Einrichtungen dafür
bereitzuhalten;
Hunde frei laufen zu
lassen;
Be- oder
Entwässerungsmaßnahmen über den bisherigen Umfang hinaus durchzuführen, Gewässer
jeder Art entgegen dem Schutzzweck zu verändern oder in anderer Weise den
Wasserhaushalt des Gebietes zu beeinträchtigen;
Düngemittel
einschließlich Wirtschaftsdünger (zum Beispiel Gülle) und Sekundärrohstoffdünger
(zum Beispiel Abwasser, Klärschlamm und Bioabfälle) zum Zwecke der Düngung sowie
Abwasser zu sonstigen Zwecken zu lagern, auf- oder auszubringen oder
einzuleiten;
sonstige Abfälle im
Sinne des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes oder sonstige Materialien zu
lagern oder sie zu entsorgen;
Tiere zu füttern oder
Futter bereitzustellen;
Tiere auszusetzen oder
Pflanzen anzusiedeln;
wild lebenden Tieren
nachzustellen, sie mutwillig zu beunruhigen, zu fangen, zu verletzen, zu töten
oder ihre Entwicklungsformen, Nist-, Brut-, Wohn- oder Zufluchtsstätten der
Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören;
wild lebende Pflanzen
oder ihre Teile oder Entwicklungsformen abzuschneiden, abzupflücken, aus- oder
abzureißen, auszugraben, zu beschädigen oder zu vernichten;
Pflanzenschutzmittel
jeder Art anzuwenden;
Wiesen, Weiden oder
sonstiges Grünland nachzusäen, umzubrechen oder neu anzusäen.
§ 5 Zulässige Handlungen
(1) Ausgenommen von den
Verboten des § 4 bleiben folgende Handlungen:
die den in § 5
Absatz 2 des Bundesnaturschutzgesetzes genannten Grundsätzen der guten
fachlichen Praxis entsprechende landwirtschaftliche Bodennutzung in der
bisherigen Art und im bisherigen Umfang auf den bisher rechtmäßig dafür
genutzten Flächen mit der Maßgabe, dass
Grünland innerhalb der
Zone 1a und 1b als Wiese oder Weide genutzt wird und die jährliche Zufuhr an
Pflanzennährstoffen über Düngemittel inklusive der Exkremente von Weidetieren je
Hektar Grünland die Menge nicht überschreitet, die dem Nährstoffäquivalent des
Dunganfalls von 1,4 Raufutter verwertenden Großvieheinheiten (RGV) entspricht,
ohne chemisch-synthetische Stickstoffdüngemittel und Sekundärrohstoffdünger wie
zum Beispiel Abwasser, Klärschlamm und Bioabfälle einzusetzen. Der Einsatz von
Kartoffelfruchtwasser bleibt zulässig,
auf landwirtschaftlich
genutzten Flächen der Anbau schnellwüchsiger Gehölze im Kurzumtrieb nur mit
Genehmigung der unteren Naturschutzbehörde zulässig ist,
in der Zone 1a und 1b
auf Grünland § 4 Absatz 2 Nummer 22 und 23 gilt, wobei bei Narbenschäden mit
Zustimmung der unteren Naturschutzbehörde eine umbruchlose Nachsaat zulässig
ist;
die dem in § 5
Absatz 3 des Bundesnaturschutzgesetzes genannten Ziel entsprechende
forstwirtschaftliche Bodennutzung auf den bisher rechtmäßig dafür genutzten
Flächen mit der Maßgabe, dass
Horst- und Höhlenbäume
nicht entfernt werden,
Holzerntemaßnahmen, die den Holzvorrat auf einer zusammenhängenden Fläche auf
weniger als 40 Prozent des üblichen Vorrats reduzieren, nur bis zu einer Größe
von 0,5 Hektar zulässig sind,
§ 4 Absatz 2 Nummer 22
gilt;
für den Bereich der
Jagd:
die rechtmäßige
Ausübung der Jagd mit der Maßgabe, dass diese in der Zeit vom 1. Februar bis zum
15. April eines jeden Jahres unzulässig ist, davon ausgenommen bleibt die
Bejagung von Schwarzwild zur Verhütung von Schäden an den im Gebiet liegenden
Ackerflächen im Abstand von 100 Metern zur Zone 1a, sofern dies nicht zu einer
erheblichen Störung des Kranichschlafplatzes führt;
die Errichtung
ortsunveränderlicher jagdlicher Einrichtungen zur Ansitzjagd mit Zustimmung der
unteren Naturschutzbehörde. Die Zustimmung ist zu erteilen, wenn der Schutzzweck
nicht beeinträchtigt wird. Transportable und mobile Ansitzeinrichtungen sind der
unteren Naturschutzbehörde vor der Errichtung anzuzeigen. Die Naturschutzbehörde
kann in begründeten Einzelfällen das Aufstellen verbieten, wenn es dem
Schutzzweck entgegensteht,
die Anlage von
Kirrungen außerhalb geschützter Biotope und außerhalb der Offenflächen im
zentralen, von Hecken umschlossenen Bereich der Zone 1a.
Im Übrigen bleiben
Wildfütterungen sowie die Anlage von Ansaatwildwiesen und Wildäckern im gesamten
Gebiet unzulässig;
erforderliche
Hegemaßnahmen gemäß § 1 der Fischereiordnung des Landes Brandenburg im Sinne
einer Kontrolle, Regulierung und Förderung des Fischbestands nach vorheriger
Anzeige bei der unteren Naturschutzbehörde. Die untere Naturschutzbehörde kann
die Maßnahmen verbieten oder mit Nebenbestimmungen versehen, wenn sie dem
Schutzzweck entgegenstehen;
die im Sinne des § 10
des Brandenburgischen Straßengesetzes ordnungsgemäße Unterhaltung der dem
öffentlichen Verkehr gewidmeten Straßen und Wege sowie die ordnungsgemäße
Unterhaltung sonstiger rechtmäßig bestehender Anlagen jeweils im Einvernehmen
mit der unteren Naturschutzbehörde;
die im Sinne des § 39
des Wasserhaushaltsgesetzes und des § 78 des Brandenburgischen Wassergesetzes
ordnungsgemäße Unterhaltung der Gewässer, soweit sie den in § 3 aufgeführten
Schutzgütern nicht entgegensteht. Die Maßnahmen können durch einen abgestimmten
Unterhaltungsplan dokumentiert werden;
der Betrieb von
Messanlagen (Pegel-, Abfluss- und andere Messstellen) und sonstigen
wasserwirtschaftlichen Anlagen in der bisherigen Art und im bisherigen Umfang.
Die ordnungsgemäße Unterhaltung dieser Anlagen bleibt im Einvernehmen mit der
unteren Naturschutzbehörde zulässig; das Einvernehmen kann durch Abstimmung
eines Unterhaltungsplanes erteilt werden;
die sonstigen bei
Inkrafttreten dieser Verordnung auf Grund behördlicher Einzelfallentscheidung
rechtmäßig ausgeübten Nutzungen und Befugnisse in der bisherigen Art und im
bisherigen Umfang;
Maßnahmen zur
Untersuchung von altlastverdächtigen Flächen und Verdachtsflächen sowie
Maßnahmen der Altlastensanierung und der Sanierung schädlicher
Bodenveränderungen gemäß Bundes-Bodenschutzgesetz sowie Maßnahmen der
Munitionsräumung im Einvernehmen mit der unteren Naturschutzbehörde;
Schutz-, Pflege- und
Entwicklungsmaßnahmen, die von der unteren Naturschutzbehörde gebilligt oder
angeordnet worden sind;
behördliche sowie
behördlich angeordnete oder zugelassene Beschilderungen, soweit sie auf den
Schutzzweck des Gebietes hinweisen oder als hoheitliche Kennzeichnungen, Orts-
oder Verkehrshinweise, Wegemarkierungen oder Warntafeln dienen.
Darüber
hinaus sind nichtamtliche Hinweisschilder zum Fremdenverkehr im Sinne der
Richtlinie des Ministeriums für Infrastruktur und Raumordnung zur Aufstellung
nichtamtlicher Hinweiszeichen an Bundes-, Landes- und Kreisstraßen im Land
Brandenburg (Hinweis-Z.Ri) vom 24. Juli 2007 an Straßen und Wegen freigestellt;
Maßnahmen, die der
Abwehr einer unmittelbar drohenden Gefahr für die öffentliche Sicherheit und
Ordnung dienen. Die untere Naturschutzbehörde ist über die getroffenen Maßnahmen
unverzüglich zu unterrichten. Sie kann nachträglich ergänzende Anordnungen zur
Vereinbarkeit mit dem Schutzzweck treffen.
(2) Die in § 4 für das
Betreten und Befahren des Naturschutzgebietes enthaltenen Einschränkungen gelten
nicht für die Dienstkräfte der Naturschutzbehörden, die zuständigen
Naturschutzhelfer und sonstige von den Naturschutzbehörden beauftragte Personen
sowie für Dienstkräfte und beauftragte Personen anderer zuständiger Behörden und
Einrichtungen, soweit diese in Wahrnehmung ihrer gesetzlichen Aufgaben handeln.
Sie gelten unbeschadet anderer Regelungen weiterhin nicht für Eigentümer zur
Durchführung von Maßnahmen zur Sicherung des Bestandes und der zulässigen
Nutzung des Eigentums sowie für das Betreten und Befahren, soweit dies zur
Ausübung der nach Absatz 1 zulässigen Handlungen erforderlich ist. Das
Gestattungserfordernis nach § 16 Absatz 2 des Waldgesetzes des Landes
Brandenburg bleibt unberührt.
§ 6 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen
Folgende Pflege- und
Entwicklungsmaßnahmen werden als Zielvorgabe benannt:
die Offenflächen im
zentralen, von Hecken umschlossenen Bereich der Zone 1a sollen durch einschürige
Mahd gepflegt werden;
Hecken und Baumreihen
sollen durch Nachpflanzungen und Lückenschließungen erhalten werden, wobei
heimische, standortgerechte Gehölze verwendet werden sollen;
im Bereich des
Kranich-Schlafplatzes in der Zone 1a soll die Wasserhaltung durch die Nutzung
vorhandener Regulierungseinrichtungen so durchgeführt werden, dass sich ab dem
1. November eines jeden Jahres bis zum 30. April des Folgejahres oberflächennahe
Grundwasserstände mit Blänkenbildung einstellen können;
naturferne Abschnitte
des Laasker Vorfluters sollen renaturiert werden, beispielsweise durch Förderung
der natürlichen Gewässerdynamik.
§ 7 Befreiungen
Von den Verboten dieser
Verordnung kann die zuständige Naturschutzbehörde auf Antrag gemäß § 67 des
Bundesnaturschutzgesetzes Befreiung gewähren.
§ 8 Ordnungswidrigkeiten
(1) Ordnungswidrig im
Sinne des § 73 Absatz 2 Nummer 2 des Brandenburgischen Naturschutzgesetzes
handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig den Verboten des § 4 oder den Maßgaben
des § 5 zuwiderhandelt.
(2) Ordnungswidrigkeiten
nach Absatz 1 können gemäß § 74 des Brandenburgischen Naturschutzgesetzes mit
einer Geldbuße bis zu 50 000 (in Worten: fünfzigtausend) Euro geahndet werden.
§ 9 Duldungspflicht, Verhältnis zu anderen naturschutzrechtlichen Bestimmungen
(1) Die Duldung von
Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege, die zur Ausführung der in
dieser Verordnung festgelegten Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen und
zur Verwirklichung des Schutzzwecks erforderlich sind, richtet sich nach § 65
des Bundesnaturschutzgesetzes in Verbindung mit § 68 des Brandenburgischen
Naturschutzgesetzes.
(2) Die Vorschriften
dieser Verordnung gehen anderen naturschutzrechtlichen Schutzausweisungen im
Bereich des in § 2 genannten Gebietes vor.
(3) Soweit diese
Verordnung keine weiter gehenden Vorschriften enthält, bleiben die Regelungen
über gesetzlich geschützte Teile von Natur und Landschaft (insbesondere §§ 31
bis 35 des Brandenburgischen Naturschutzgesetzes, § 30 des
Bundesnaturschutzgesetzes) und über den Schutz und die Pflege wild lebender
Tier- und Pflanzenarten (§§ 37 bis 47 des Bundesnaturschutzgesetzes) unberührt.
§ 10 Geltendmachen von Rechtsmängeln
Eine Verletzung der in § 28
des Brandenburgischen Naturschutzgesetzes genannten Verfahrens- und
Formvorschriften kann gegen diese Verordnung nur innerhalb eines Jahres nach
ihrem Inkrafttreten schriftlich unter Angabe der verletzten Rechtsvorschrift und
des Sachverhalts, der die Verletzung begründen soll, gegenüber dem für
Naturschutz und Landschaftspflege zuständigen Fachministerium geltend gemacht
werden. Das Gleiche gilt für Mängel bei der Beschreibung des Schutzzwecks sowie
für Mängel bei der Prüfung der Erforderlichkeit der Unterschutzstellung
einzelner Flächen. Mängel im Abwägungsvorgang sind nur dann beachtlich, wenn sie
offensichtlich und auf das Abwägungsergebnis von Einfluss gewesen sind und die
Mängel in der Abwägung innerhalb von vier Jahren nach Inkrafttreten dieser
Verordnung unter den in Satz 1 genannten Voraussetzungen geltend gemacht worden
sind.
§ 11 Inkrafttreten
§ 5 Absatz 1 Nummer 1
Buchstabe a tritt am 1. Juli 2011 in Kraft. Im Übrigen tritt diese Verordnung am
Tag nach der Verkündung in Kraft.
Potsdam,
den 5. Januar 2011
Die
Ministerin für Umwelt,
Gesundheit und Verbraucherschutz
Anita
Tack
Anlage 1
(zu § 2 Absatz 1)
Anlage 2
(zu § 2 Absatz 2)
1. Topografische Karten Maßstab 1 : 10 000 | |||
Titel: Topografische Karte zur Verordnung über das Naturschutzgebiet „Jakobsdorfer Feuchtland“ | |||
Blattnummer | Unterzeichnung | ||
1 | unterzeichnet von der Siegelverwahrerin, Siegelnummer 21 des Ministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (MUGV), am 2. November 2010 | ||
2.Liegenschaftskarten im Maßstab 1 : 2 500 | |||
Titel: Liegenschaftskarte zur Verordnung über das Naturschutzgebiet „Jakobsdorfer Feuchtland“ | |||
Blattnummer | Gemarkung | Flur | Unterzeichnung |
1 | Helle Laaske | 1 3 und 5 | unterzeichnet von der Siegelverwahrerin, Siegelnummer 21 des MUGV, am 2. November 2010 |
2 | Laaske | 3, 4 und 5 | unterzeichnet von der Siegelverwahrerin, Siegelnummer 21 des MUGV, am 2. November 2010 |
3 | Helle Laaske | 1 5 | unterzeichnet von der Siegelverwahrerin, Siegelnummer 21 des MUGV, am 2. November 2010 |
4 | Laaske | 5 | unterzeichnet von der Siegelverwahrerin, Siegelnummer 21 des MUGV, am 2. November 2010 |
Anlage 3
(zu § 2 Absatz 1)
Flurstücksliste zur
Verordnung über das Naturschutzgebiet „Jakobsdorfer Feuchtland“
Landkreis: Prignitz | |||||
Gemeinde | Gemarkung | Flur | Flurstück | Kartenblattnummer | Geteilt* |
Groß Pankow (Prignitz) | Helle | 1 | 146 | 01 | Ja |
Groß Pankow (Prignitz) | Helle | 1 | 148 | 01; 03 | Ja |
Groß Pankow (Prignitz) | Helle | 1 | 149 | 01; 03 | Nein |
Groß Pankow (Prignitz) | Helle | 1 | 150 | 01; 03 | Nein |
Groß Pankow (Prignitz) | Helle | 1 | 151 | 01; 03 | Nein |
Groß Pankow (Prignitz) | Helle | 1 | 152 | 03 | Ja |
Groß Pankow (Prignitz) | Helle | 1 | 153 | 03 | Nein |
Groß Pankow (Prignitz) | Helle | 1 | 154 | 03 | Nein |
Groß Pankow (Prignitz) | Helle | 1 | 155 | 03 | Nein |
Groß Pankow (Prignitz) | Helle | 1 | 157/5 | 03 | Ja |
Groß Pankow (Prignitz) | Helle | 1 | 157/6 | 03 | Ja |
Groß Pankow (Prignitz) | Helle | 1 | 159 | 03 | Ja |
Groß Pankow (Prignitz) | Helle | 1 | 160 | 03 | Ja |
Putlitz | Laaske | 3 | 92 | 02 | Ja |
Putlitz | Laaske | 3 | 100 | 01; 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 3 | 101 | 01; 02 | Ja |
Putlitz | Laaske | 3 | 102 | 02 | Ja |
Putlitz | Laaske | 3 | 103 | 02 | Ja |
Putlitz | Laaske | 3 | 104 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 3 | 105 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 3 | 106 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 3 | 107 | 01; 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 3 | 108 | 01; 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 3 | 109 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 3 | 110 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 3 | 111 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 3 | 112 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 3 | 113 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 4 | 159 | 02 | Ja |
Putlitz | Laaske | 4 | 160 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 4 | 161 | 02 | Ja |
Putlitz | Laaske | 4 | 162 | 02 | Ja |
Putlitz | Laaske | 4 | 163 | 02 | Ja |
Putlitz | Laaske | 4 | 164 | 02 | Ja |
Putlitz | Laaske | 4 | 175 | 02 | Ja |
Putlitz | Laaske | 5 | 20 | 02 | Ja |
Putlitz | Laaske | 5 | 21 | 02 | Ja |
Putlitz | Laaske | 5 | 22 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 23 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 24 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 27 | 02 | Ja |
Putlitz | Laaske | 5 | 28 | 02 | Ja |
Putlitz | Laaske | 5 | 29 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 30 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 31 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 32/1 | 02 | Ja |
Putlitz | Laaske | 5 | 33 | 02 | Ja |
Putlitz | Laaske | 5 | 95 | 04 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 96 | 04 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 109 | 03 | Ja |
Putlitz | Laaske | 5 | 112 | 03 | Ja |
Putlitz | Laaske | 5 | 113 | 03 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 114 | 03 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 115/1 | 03 | Ja |
Putlitz | Laaske | 5 | 115/2 | 01; 03 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 116 | 03 | Ja |
Putlitz | Laaske | 5 | 117 | 03 | Ja |
Putlitz | Laaske | 5 | 118 | 03 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 119 | 03 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 120 | 03 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 121 | 01; 03 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 122 | 01 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 123 | 01 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 124 | 01 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 125 | 01 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 126 | 01 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 127 | 01 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 128 | 01 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 129 | 01 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 130 | 01 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 131 | 01 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 132 | 01 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 133 | 01 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 134 | 01 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 135 | 01; 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 136 | 01; 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 137 | 01; 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 138 | 01 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 139 | 01 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 140 | 01; 03 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 141 | 01; 02; 03 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 142 | 01; 02; 03; 04 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 143 | 02; 03; 04 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 144 | 02; 03; 04 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 145 | 04 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 146/2 | 02; 04 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 147 | 02; 04 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 148 | 02; 04 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 149 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 150 | 02; 04 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 151 | 02; 04 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 152 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 153 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 154 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 155 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 156 | 01; 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 157 | 01; 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 158 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 159 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 160 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 161 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 162 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 163 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 164 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 165 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 166 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 167 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 168 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 169 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 170 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 171 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 172 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 173 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 174 | 02; 04 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 175 | 02 | Ja |
Putlitz | Laaske | 5 | 176 | 04 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 177 | 04 | Ja |
Putlitz | Laaske | 5 | 178 | 02 | Ja |
Putlitz | Laaske | 5 | 180 | 02 | Ja |
Putlitz | Laaske | 5 | 182 | 02 | Ja |
Putlitz | Laaske | 5 | 183 | 02 | Ja |
Putlitz | Laaske | 5 | 184 | 02 | Nein |
* Flurstück liegt vollständig im NSG = Nein / Flurstück liegt teilweise im NSG = Ja |
Flächen der Zone 1a:
Landkreis: Prignitz | |||||
Gemeinde | Gemarkung | Flur | Flurstück | Kartenblattnummer | Geteilt* |
Putlitz | Laaske | 5 | 136 | 01; 02 | Ja |
Putlitz | Laaske | 5 | 137 | 01; 02 | Ja |
Putlitz | Laaske | 5 | 138 | 01 | Ja |
Putlitz | Laaske | 5 | 141 | 01; 02 | Ja |
Putlitz | Laaske | 5 | 142 | 02 | Ja |
Putlitz | Laaske | 5 | 143 | 02 | Ja |
Putlitz | Laaske | 5 | 144 | 02; 04 | Ja |
Putlitz | Laaske | 5 | 146/2 | 02; 04 | Ja |
Putlitz | Laaske | 5 | 147 | 02; 04 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 148 | 02; 04 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 149 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 150 | 02; 04 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 151 | 02 | Ja |
Putlitz | Laaske | 5 | 152 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 153 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 154 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 155 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 156 | 01; 02 | Ja |
Putlitz | Laaske | 5 | 157 | 02 | Ja |
Putlitz | Laaske | 5 | 158 | 02 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 159 | 02 | Nein |
* Flurstück liegt vollständig in Zone 1a = Nein / Flurstück liegt teilweise im NSG = Ja |
Flächen der Zone 1b:
Landkreis: Prignitz | |||||
Gemeinde | Gemarkung | Flur | Flurstück | Kartenblattnummer | Geteilt* |
Putlitz | Laaske | 3 | 101 | 01 | Ja |
Putlitz | Laaske | 5 | 123 | 01 | Ja |
Putlitz | Laaske | 5 | 128 | 01 | Ja |
Putlitz | Laaske | 5 | 129 | 01 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 130 | 01 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 131 | 01 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 132 | 01 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 133 | 01 | Nein |
Putlitz | Laaske | 5 | 134 | 01 | Nein |
* Flurstück liegt vollständig in Zone 1b = Nein / Flurstück liegt teilweise im NSG = Ja |
Feedback