Gesetz zur Regelung des Verwaltungsverfahrens- und des Verwaltungszustellungsrechts für den Freistaat Sachsen (SächsVwVfZG)
Gesetz
zur Regelung des Verwaltungsverfahrens- und des Verwaltungszustellungsrechts für den Freistaat Sachsen
(SächsVwVfZG)
erlassen als Artikel 1 des
Gesetzes zur Regelung des Verwaltungsverfahrens- und des Verwaltungszustellungsrechts für den Freistaat Sachsen und zur Änderung anderer Gesetze
Vom 19. Mai 2010
Rechtsbereinigt mit Stand vom 31. Dezember 2023
Teil 1 Verwaltungsverfahren
§ 1 Anwendungsbereich
1
Für die öffentlich-rechtliche Verwaltungstätigkeit der Behörden des Freistaates Sachsen und der seiner Aufsicht unterstehenden Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts gilt das
Verwaltungsverfahrensgesetz
(
VwVfG
) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. Januar 2003 (BGBl. I S. 102), zuletzt geändert durch Artikel 2 Abs. 1 des Gesetzes vom 14. August 2009 (BGBl. I S. 2827, 2839), in der jeweils geltenden Fassung entsprechend, soweit nichts Abweichendes geregelt ist.
2
§ 61 Abs. 2 Satz 2 und 3
VwVfG
gilt auch, wenn Vertragsschließender eine Behörde im Sinne des Satzes 1 ist.
§ 2 Ausnahmen vom Anwendungsbereich
(1) Für die Tätigkeit der Schulen, Hochschulen, Volkshochschulen und der Staatlichen Studienakademien der Berufsakademie Sachsen ist bei Versetzungs- und anderen Entscheidungen, die auf einer Leistungsbeurteilung beruhen, § 2 Abs. 3 Nr. 2
VwVfG
entsprechend anwendbar.
(2) Für Berufungsverfahren im Hochschulbereich und an den Staatlichen Studienakademien der Berufsakademie Sachsen sind die §§ 28 und 39
VwVfG
nicht anzuwenden.
(3) Für die Tätigkeit des Mitteldeutschen Rundfunks gilt das
Verwaltungsverfahrensgesetz
nicht.
§ 2a Bekanntgabe von Verwaltungsakten durch Bereitstellung zum Datenabruf
Erfolgt die Bekanntgabe eines elektronischen Verwaltungsaktes durch Bereitstellung zum Abruf in einem Postfach nach § 2 Absatz 7 des Onlinezugangsgesetzes vom 14. August 2017 (BGBl. I S. 3122, 3138), das zuletzt durch Artikel 16 des Gesetzes vom 28. Juni 2021 (BGBl. I S. 2250; 2023 I Nr. 230) geändert worden ist, in der jeweils geltenden Fassung, das Bestandteil eines Nutzerkontos nach § 2 Absatz 5 des Onlinezugangsgesetzes ist, gilt § 9 Absatz 1 des
Onlinezugangsgesetzes
anstelle von § 41 Absatz 2a des
Verwaltungsverfahrensgesetzes
entsprechend.
¹
§ 3 Verjährung
(1)
1
Die Verjährung von Ansprüchen, die sich aus landesrechtlichen Vorschriften ergeben, unterliegt den Vorschriften des
Bürgerlichen Gesetzbuches
in der jeweils geltenden Fassung, sofern nichts Abweichendes geregelt ist.
2
§ 1 bleibt unberührt.
(2) Artikel 229 § 6 des
Einführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuche
in der Fassung der Bekanntmachung vom 21. September 1994 (BGBl. I S. 2494, 1997 I S. 1061), das zuletzt durch Artikel 4 Abs. 9 des Gesetzes vom 11. August 2009 (BGBl. I S. 2713, 2721) geändert worden ist, findet in der jeweils geltenden Fassung entsprechende Anwendung, sofern nichts Abweichendes geregelt ist.
(3) Für die durch das
Gesetz zur Anpassung landesrechtlicher Verjährungsvorschriften
vom 8. Dezember 2008 (SächsGVBl. S. 940) im
1.
Sächsischen Gesetz über die Presse (SächsPresseG)
vom 3. April 1992 (SächsGVBl. S. 125), zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 13. August 2009 (SächsGVBl. S. 438),
2.
Polizeigesetz des Freistaates Sachsen (SächsPolG)
in der Fassung der Bekanntmachung vom 13. August 1999 (SächsGVBl. S. 466), zuletzt geändert durch Artikel 4 des Gesetzes vom 8. Dezember 2008 (SächsGVBl. S. 940, 941),
3.
Sächsischen Gesetz über die Hilfen und die Unterbringung bei psychischen Krankheiten (SächsPsychKG)
in der Fassung der Bekanntmachung vom 10. Oktober 2007 (SächsGVBl. S. 422), zuletzt geändert durch Artikel 5 des Gesetzes vom 8. Dezember 2008 (SächsGVBl. S. 940, 941),
4.
Sächsischen Wassergesetz (SächsWG)
vom 12. Juli 2013 (SächsGVBl. S. 503),
geänderten Vorschriften findet Artikel 229 § 6 des
Einführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuche
mit der Maßgabe entsprechende Anwendung, dass an die Stelle des 1. Januar 2002 der 1. Januar 2009 und an die Stelle des 31. Dezember 2001 der 31. Dezember 2008 tritt.
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Teil 2 Zustellungsverfahren
§ 4 Anwendungsbereich
(1) Für das Zustellungsverfahren der Behörden des Freistaates Sachsen und der seiner Aufsicht unterstehenden Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts gilt das
Verwaltungszustellungsgesetz
(
VwZG
) vom 12. August 2005 (BGBl. I S. 2354), zuletzt geändert durch Artikel 9a des Gesetzes vom 11. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2418, 2422), in der jeweils geltenden Fassung entsprechend, soweit nichts Abweichendes geregelt ist.
(2)
1
Absatz 1 gilt nicht für Zustellungen der Gerichte bei der Erledigung von Verwaltungsangelegenheiten, die nach den Vorschriften erfolgen, die sie bei ihrer rechtsprechenden Tätigkeit anwenden.
2
Satz 1 gilt entsprechend für Staatsanwaltschaften.
1
§ 2a eingefügt durch
Artikel 3 des Gesetzes vom 13. Dezember 2023
(SächsGVBl. S. 876)
2
§ 3 geändert durch Artikel 3 des
Gesetzes vom 12. Juli 2013
(SächsGVBl. S. 503)
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