Verwaltungsvorschrift des Sächsischen Staatsministeriums des Innern über die Gestaltung und Verwendung der Dienstsiegel (VwV Dienstsiegel)
Verwaltungsvorschrift
des Sächsischen Staatsministeriums des Innern
über die Gestaltung und Verwendung der Dienstsiegel
(VwV Dienstsiegel)
Vom 16. Februar 2001
[Geändert durch
VwV vom 9. Oktober 2009
(SächsABl. S. 1743), durch
Ziffer II der VwV vom 1. März 2012
(SächsABl. S. 336) und durch
VwV vom 16 Dezember 2014
(SächsABl. 2015 S. 82)
mit Wirkung vom 16. Januar 2015]
Zur Durchführung von § 6 der
Wappenverordnung
vom 4. März 2005 (SächsGVBl. S. 40) wird bestimmt:
1.
Geltungsbereich
Diese Verwaltungsvorschrift gilt für alle Stellen, die nach § 1 Abs. 1
WappenVO
zur Führung des Staatswappens berechtigt sind, mit Ausnahme der Mitglieder des Landtages. Die Mitglieder des Landtages sind nach § 6 Satz 1 Nummer 1
WappenVO
nicht zur Siegelführung berechtigt.
2.
Gestaltung der Dienstsiegel
a)
Dienstsiegel werden als Prägesiegel aus Metall, als Lacksiegel (Petschaft) aus Metall und als Farbdrucksiegel aus Metall, Polymer oder Gummi gefertigt. Prägesiegel und Lacksiegel (Petschaft) zeigen Wappenbild und Schrift erhaben in Prägung, Farbdrucksiegel bringen Wappen und Schrift in dunklem Farbdruck. Für die Siegelung von Schriftstücken, die mit Hilfe drucktechnischer oder elektronischer Einrichtungen erstellt werden, kann ein Abdruck des Dienstsiegels maschinell eingedruckt sein oder aufgedruckt werden.
b)
Die Dienstsiegel zeigen das Wappen des Freistaates Sachsen. In die Umschrift der Dienstsiegel ist die Bezeichnung der Stelle, die das Wappen führt, aufzunehmen. Im oberen Halbbogen der Umschrift sind die Worte „Freistaat Sachsen“ anzubringen. Satz 2 gilt nicht für den maschinellen Aufdruck von Dienstsiegeln auf Schreiben der Finanzämter des Freistaates Sachsen.
c)
Für die Umschrift wird bei Prägesiegeln die Schriftart „Times New Roman“ verwendet.
Bei Lacksiegeln (Petschaft) sowie bei Farbdrucksiegeln wird für den Text „Freistaat Sachsen“ die Schriftart „Futura normal“ und im unteren Halbbogen die Schriftart „Futura schmal“ verwendet.
d)
Umschriften von größerem Umfang können aus mehreren Schriftreihen bestehen. Abkürzungen sind zulässig, soweit dadurch die Verständlichkeit nicht beeinträchtigt wird.
e)
Die Prägesiegel haben einen Durchmesser von 70 mm; in besonderen Fällen (zum Beispiel Notare) sind auch Prägesiegel mit einem Durchmesser von 35 mm zulässig. Die übrigen Dienstsiegel haben einen Durchmesser von 35 mm oder 20 mm. Dienstsiegel abweichender Größe dürfen nur mit Genehmigung des Staatsministeriums des Innern verwendet werden.
f)
Führt eine Behörde oder Stelle mehrere Dienstsiegel, sind diese zur Unterscheidung besonders zu kennzeichnen.
g)
Auf die in der Anlage abgedruckten Muster wird hingewiesen.
3.
Verwendung der Dienstsiegel
a)
Für die Verwendung der Dienstsiegel ist ein strenger Maßstab anzulegen. Eine Verwendung aufgrund rechtlicher Bestimmungen bleibt unberührt.
b)
Die Verwendung des Prägesiegels soll Beurkundungen vorbehalten bleiben, die für den Betreffenden eine herausragende persönliche Bedeutung haben (zum Beispiel Promotions-, Approbations-, Ernennungsurkunden) oder wo es die besondere Bedeutung der Beurkundung erfordert (zum Beispiel Abschluss von Staatsverträgen).
c)
Nicht mehr verwendete Dienstsiegel sind zu vernichten. Über die Vernichtung ist eine Niederschrift zu fertigen.
d)
Der Verlust von Dienstsiegeln ist der obersten Dienstbehörde oder Dienststelle unverzüglich auf dem Dienstweg anzuzeigen. Bei Verdacht auf Diebstahl, Unterschlagung oder sonstige missbräuchliche Verwendung ist die zuständige Polizeidienststelle einzuschalten. Das in Verlust geratene Dienstsiegel ist durch öffentliche Bekanntmachung im Sächsischen Amtsblatt für ungültig zu erklären.
4.
Besondere Bestimmungen
a)
Die Bestimmungen des § 2 der Anlage 3 zu Nummer 31 der
VwV Notarwesen
vom 27. August 2013 (SächsJMBl. S. 77), enthalten in der Verwaltungsvorschrift vom 10. Dezember 2013 (SächsABl. SDr. S. S 832), in der jeweils geltenden Fassung, bleiben unberührt.
b)
Nummer 2 Buchst. b Satz 3 gilt nicht für die Ländernotarkasse.
5.
In-Kraft-Treten und Außer-Kraft-Treten
Diese Verwaltungsvorschrift tritt am Tage nach ihrer Veröffentlichung in Kraft.
Gleichzeitig tritt die
Verwaltungsvorschrift des Sächsischen Staatsministeriums des Innern über die Gestaltung, Herstellung und Verwendung der Dienstsiegel
vom 3. Juni 1992 (SächsABl. S. 832), geändert durch Verwaltungsvorschrift vom 15. Juli 1996 (SächsABl. S. 767), verlängert durch Verwaltungsvorschrift vom 1. Dezember 1997 (SächsABl. S. 1259) außer Kraft.
Dresden, den 16. Februar 2001
Sächsisches Staatsministerium des Innern
Hartmut Ulbricht
Staatssekretär
Anlage
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