Schulordnung des Gewerblich-industriellen Bildungszentrums, des Kaufmännischen Bildungszentrums und des Landwirtschaftlichen Bildungs- und Beratungszentrums
Schulordnung des Gewerblichindustriellen Bildungszentrums, des Kaufm ä nnischen Bildungszentrums und des Landwirtschaftlichen Bildungs und Beratungszentrums (Schulordnung Bildungszentren) Vom 11. Juli 2008 (Stand 1. Juli 2018) Die Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Zug, gest ü tzt auf § 2 Abs. 1 Bst. f des Einf ü hrungsgesetzes Berufsbildung vom 30. August 2001 1 ) und § 6 Abs. 1 Ziff. 3 der Delegationsverordnung (DelV) vom 28. November 2017 2 ) , * erl ä sst folgende Schulordnung Bildungszentren: 1. Zweck und Geltungsbereich
§ 1
1 Die Schulordnung regelt das Absenzen, das Dispensations und das Diszi plinarwesen im Pflichtunterricht. Ausserhalb dieses Bereichs sind von der Leitung des betroffenen Bildungszentrums schuleigene Regelungen zu tref fen, soweit die nachstehenden Bestimmungen nicht oder nicht in analoger Weise herangezogen werden k ö nnen. 1) BGS 413.11 2) BGS 153.3
2. Grundsatz
§ 2
1 Die Lernenden haben den Anordnungen der Schulleitung, der Lehrperso nen und der Mitarbeitenden ihres Bildungszentrums Folge zu leisten und ih nen sowie den ü brigen Lernenden mit Respekt zu begegnen. Die Lernenden arbeiten im Unterricht aktiv mit und erledigen ihre Hausaufgaben gem ä ss den Vorgaben der Lehrpersonen. Schulleitung, Lehrpersonen, Mitarbeitende des Bildungszentrums und Lernende sorgen mit einer konstruktiven Hal tung daf ü r, dass die im Schulleitbild vermittelte Grundhaltung zum Tragen kommt und sich Disziplinarmassnahmen m ö glichst er ü brigen. Zu den Ge b ä uden und Einrichtungen ist Sorge zu tragen.
2 Die Lernenden haben das Recht, von Lehrpersonen und Mitgliedern der Schulleitung angeh ö rt zu werden.
3 Absenzen und Fehlverhalten im Unterricht, die schwerwiegende Probleme zum Ausdruck bringen, sind vertieft abzukl ä ren. 3. Absenzen und Dispensation 3.1. Allgemeines
§ 2a *
1 Die Anwendung dieses Reglements liegt in der Kompetenz der Schule. Sie informiert die Lehrbetriebe in geeigneter Form.
§ 3
1 Absenzen vom Unterricht sind in geeigneter Form festzuhalten. Vers ä umte Lektionen (Pflichtunterricht, Freif ä ü tzkurse und obligatorische Ex kursionen) werden im Semesterzeugnis als Absenz eingetragen.
2 Der Lehrstoff der vers ä umten Lektionen muss von den Lernenden auf eigene Initiative nachgearbeitet werden. Das Nachholen verpasster Pr ü fun gen kann auch ausserhalb der ü blichen Unterrichtszeiten erfolgen.
3 Fehlen Lernende pro Semester mehr als drei Schultage hintereinander oder vereinzelt, verlangt die zust ä ndige Lehrperson eine schriftliche Begr ü n dung; die Schule ist sp ä testens ab dem dritten vers ä umten Schultag ü ber die Gr ü nde f ü r diese Absenz zu benachrichtigen. *
4 Lernende, die aus Unfall oder Krankheitsgr ü nden am Sportunterricht nicht teilnehmen k ö nnen, melden sich bei der zust ä ndigen Lehrperson, wel che entsprechende Massnahmen anordnet. Die Schulleitung kann bei l ä nge ren Abwesenheiten ein ä rztliches Zeugnis verlangen.
5 Lernende, die ohne zweckm ä ssige Ausr ü stung zum Sportunterricht er scheinen, werden von der Lehrperson f ü r die Dauer des Sportunterrichts anderweitig besch ä ftigt. Es k ö nnen Massnahmen gem ä ss Disziplinarord nung angeordnet werden. 3.2. Absenzen
§ 4
1 Als akzeptierte Absenzen gelten:
a) Krankheit, Unfall oder ausserordentliche Ereignisse, welche die Ler nenden nicht beeinflussen k ö nnen;
b) Ausserordentliche Ereignisse in der Familie der Lernenden;
c) Milit ä r, Feuerwehr und Zivilschutzdienst;
d) Arzt und Zahnarztbesuch in Not und Ausnahmef ä llen;
e) ausserschulische Jugendarbeit (Regelung gem ä ss Art. 329e OR und Merkblatt des Bundesamts f ü r Kultur);
f) durch die Schulleitung bewilligte Dispensation f ü r Sonderf ä lle; die Schulleitung erl ä sst eine interne Weisung.
2 Begr ü ndungen f ü r Absenzen sind den betroffenen Lehrpersonen, soweit m ö glich und zumutbar, innert vier Schulwochen nach der Absenz zur Un terschrift vorzulegen. Sie sind vorher von den Lernenden und den Lehrver tragsparteien zu unterzeichnen. *
3 Als nicht akzeptierte Absenzen gelten:
a) Fernbleiben vom Unterricht ohne akzeptablen Grund;
b) * ...
c) * Nichtbeibringen der Unterschriften von Absenzen gem ä ss Abs. 2 in nerhalb von vier Schulwochen;
d) Nichtbeibringen eines verlangten Arztzeugnisses;
e) Nichteinholen einer Dispens bei vorhersehbarer Absenz.
3.3. Dispensationsgesuche
§ 5
1 F ü r vorhersehbare Abwesenheiten ist mindestens vier Schulwochen zum Voraus ein Dispensationsgesuch bei der Schulleitung einzureichen. Beim Entscheid k ö nnen Verhalten, Fleiss und Leistung der Lernenden mitber ü sichtigt werden.
2 Die Schulleitung kann die Kompetenz, ü ber Dispensationsgesuche zu ent scheiden, die im Einzelfall weniger als zwei Schulwochen oder total pro Se mester nicht mehr als drei Schulwochen betreffen, an die Klassenlehrperso nen delegieren.
3 Wird ein Ereignis, f ü r das ein Dispensationsgesuch gestellt werden muss, den Lernenden weniger als vier Schulwochen vor dem Eintreten bekannt, ist das Einverst ä ndnis der zust ä ndigen Instanz einzuholen und die Klassenlehr person umgehend zu informieren. Die Absenz ist zu begr ü nden.
4 Ü ber Dispensationen, welche die Lehrabschlusspr ü fung beeinflussen k ö n nen, entscheidet das Amt f ü r Berufsbildung. 3.4. Massnahmen bei nicht akzeptierten Absenzen
§ 6
1 F ü r die ganze Dauer der gesetzlichen Lehrzeit gelten bei nicht akzeptierten Absenzen, f ü r welche die Lernenden zur Verantwortung gezogen werden, die folgenden Massnahmen: *
a) Bei der ersten nicht akzeptierten Absenz gem ä ss § 4 Abs. 3: m ü ndli che Ermahnung der Lernenden durch die betroffenen Lehrpersonen, Meldung an die Klassenlehrpersonen und an den Lehrbetrieb.
b) Bei der zweiten nicht akzeptierten Absenz gem ä ss § 4 Abs. 3: schrift liche Verwarnung der Lernenden durch die Schulleitung mit der Androhung, bei Wiederholung das Lehrverh ä ltnis durch das Amt f ü r Berufsbildung ü berpr ü fen zu lassen. Die Schulleitung kann diese Kompetenz an die Klassenlehrpersonen delegieren.
c) Bei der dritten nicht akzeptierten Absenz gem ä ss § 4 Abs. 3: schriftli che Verwarnung der Lernenden durch die Schulleitung und Meldung an das Amt f ü r Berufsbildung mit Antrag auf Ü berpr ü fung oder auf Widerruf der Genehmigung des Lehrvertrags.
1a Im Fall von Bst. a werden die Lehrvertragsparteien und die Schulleitung ü ber die Massnahme benachrichtigt; im Fall von Bst. b und c wird zus ä tz lich das Amt f ü r Berufsbildung informiert. *
2 Bei nicht akzeptierten Absenzen, f ü r welche die Lehrbetriebe verantwort lich sind, gelten folgende Massnahmen: *
a) Beim ersten nicht akzeptierten Fernbleiben vom Unterricht: schriftli che Mitteilung an die Ausbildenden im Lehrbetrieb durch die Schul leitung.
b) Bei weiterem nicht akzeptiertem Fernbleiben vom Unterricht: Antrag an das Amt f ü r Berufsbildung, Massnahmen zu ergreifen. 2a Im Fall von Bst. a werden die Lernenden und das Amt f ü r Berufsbildung, im Fall von Bst. b werden bis zur Vollj ä hrigkeit auch diejenigen Personen informiert, welche die elterliche Sorge innehaben. *
3 In besonders schwerwiegenden F ä llen k ö nnen die Verfahren gem ä ss Abs. 1 und 2 abgek ü rzt werden.
4 F ü r Sanktionen im Zusammenhang mit versp ä tetem Erscheinen zum Un terricht ist die Schule zust ä ndig. * 4. Disziplinarordnung – Sanktionen
§ 7
1 Bei der Anordnung von Massnahmen sind folgende Grunds ä tze zu beach ten:
a) Disziplinarf ä lle sind m ö glichst von den Direktbetroffenen zu regeln.
b) Es sind die Prinzipien der Rechtsgleichheit und der Verh ä ltnism ä ssig keit zu beachten.
c) Vorf ä lle, die Lernende einer anderen Klasse, mehrere Lehrpersonen oder Mitarbeitende des Bildungszentrums betreffen, sind schriftlich festzuhalten und der Schulleitung zu melden.
d) * Wer besonderen Aufwand verursacht, insbesondere bei Sachbesch ä di gungen, wird zur Ü bernahme der Kosten verpflichtet.
2 Lehrpersonen und Schulleitung haben folgende Kompetenzen (abschlies sende Aufz ä hlung; die Massnahmen k ö nnen auch kombiniert werden):
a) Aussprache und Ermahnung der Lernenden;
b) Schriftliche Verwarnung der Lernenden; ü ber die Verwarnung werden die Lehrvertragsparteien informiert;
c) Verlangen einer schriftlichen Entschuldigung oder Erkl ä rung (mit oder ohne Visum Lehrvertragsparteien);
d) Eintrag einer Zeugnisbemerkung;
e) Wegweisung der Lernenden in die Lehrbetriebe mit telefonischer In formation der Berufsbildenden im Lehrbetrieb;
f) Aussprache mit weiteren Personen;
g) Anordnung einer sinnvollen Arbeitsleistung f ü r das Bildungszentrum;
h) Zuweisung zu einer schulinternen oder schulexternen Betreuung durch einen Spezialdienst;
i) Meldung an die Schulleitung f ü r Massnahmen gem ä ss Abs. 3.
3 Zus ä tzliche Kompetenzen der Schulleitung (die Massnahmen k ö nnen auch kombiniert werden):
a) Versetzen der Lernenden in eine Parallelklasse;
b) Ausschluss der Lernenden aus dem Freifach oder St ü tzkursunterricht;
c) Verzeigung (Strafanzeige);
d) Antrag an das Amt f ü r Berufsbildung, das Lehrverh ä ltnis zu ü berpr ü fen bzw. die Genehmigung des Lehrvertrages zu widerrufen oder die Lernenden einer anderen Berufsfachschule zuzuweisen;
e) allf ä llig weitere Massnahmen.
4 Leitende Mitarbeitende des Bildungszentrums haben sinngem ä ss die glei chen Kompetenzen wie die Lehrpersonen gem ä ss Abs. 2 Bst. a, b, c, f und i. 5. Pr ü fungen und bewertete Arbeiten – Sanktionen *
§ 8
1 Sofern in Spezialerlassen nicht anders geregelt, k ö nnen Lernende, die un erlaubte Hilfsmittel ben ü tzen, andere Unredlichkeiten begehen oder ohne akzeptierte Absenz von Pr ü fungen fernbleiben, von der zust ä ndigen Lehr person je nach Schwere des Vergehens wahlweise wie folgt sanktioniert werden:
a) Abzug von mindestens einem Notenpunkt bis maximal Note 1.0;
b) Anordnen einer Nachpr ü fung bzw. einer Nacharbeit. 6. Beschwerde *
§ 9
1 Das Beschwerdeverfahren richtet sich nach dem EG Berufsbildung vom 30. August 2001 1 ) . 1) BGS 413.11
7. Schlussbestimmungen *
§ 10
1 Diese Schulordnung tritt auf den 1. August 2008 in Kraft.
2 Die Schulordnung Bildungszentren vom 4. Juli 2002 1 ) wird aufgehoben. 1) GS 27, 433
Ä nderungstabelle Nach Beschluss Beschluss Inkrafttreten Element Ä nderung GS Fundstelle 11.07.2008 01.08.2008 Erlass Erstfassung GS 29, 869 11.12.2008 20.12.2008 § 7 Abs. 1, d) ge ä ndert GS 29, 1035 11.12.2008 20.12.2008 Titel 5. ge ä ndert GS 29, 1035 11.12.2008 20.12.2008 Titel 6. ge ä ndert GS 29, 1035 11.12.2008 20.12.2008 Titel 7. eingef ü gt GS 29, 1035 28.11.2017 01.01.2018 Ingress ge ä ndert GS 2017/076 26.01.2018 01.01.2018 § 2a eingef ü gt GS 2018/006 26.01.2018 01.01.2018 § 3 Abs. 3 ge ä ndert GS 2018/006 26.01.2018 01.01.2018 § 4 Abs. 2 ge ä ndert GS 2018/006 26.01.2018 01.01.2018 § 4 Abs. 3, b) aufgehoben GS 2018/006 26.01.2018 01.01.2018 § 6 Abs. 1 ge ä ndert GS 2018/006 26.01.2018 01.01.2018 § 6 Abs. 1a eingef ü gt GS 2018/006 26.01.2018 01.01.2018 § 6 Abs. 2 ge ä ndert GS 2018/006 26.01.2018 01.01.2018 § 6 Abs. 2a eingef ü gt GS 2018/006 26.01.2018 01.01.2018 § 6 Abs. 4 eingef ü gt GS 2018/006 22.06.2018 01.07.2018 § 4 Abs. 3, c) ge ä ndert GS 2018/023
Ä nderungstabelle Nach Artikel Element Beschluss Inkrafttreten Ä nderung GS Fundstelle Erlass 11.07.2008 01.08.2008 Erstfassung GS 29, 869 Ingress 28.11.2017 01.01.2018 ge ä ndert GS 2017/076
§ 2a 26.01.2018
01.01.2018 eingef ü gt GS 2018/006
§ 3 Abs. 3 26.01.2018
01.01.2018 ge ä ndert GS 2018/006
§ 4 Abs. 2 26.01.2018
01.01.2018 ge ä ndert GS 2018/006
§ 4 Abs. 3, b) 26.01.2018
01.01.2018 aufgehoben GS 2018/006
§ 4 Abs. 3, c) 22.06.2018
01.07.2018 ge ä ndert GS 2018/023
§ 6 Abs. 1 26.01.2018
01.01.2018 ge ä ndert GS 2018/006
§ 6 Abs. 1a 26.01.2018
01.01.2018 eingef ü gt GS 2018/006
§ 6 Abs. 2 26.01.2018
01.01.2018 ge ä ndert GS 2018/006
§ 6 Abs. 2a 26.01.2018
01.01.2018 eingef ü gt GS 2018/006
§ 6 Abs. 4 26.01.2018
01.01.2018 eingef ü gt GS 2018/006
§ 7 Abs. 1, d) 11.12.2008
20.12.2008 ge ä ndert GS 29, 1035 Titel 5. 11.12.2008 20.12.2008 ge ä ndert GS 29, 1035 Titel 6. 11.12.2008 20.12.2008 ge ä ndert GS 29, 1035 Titel 7. 11.12.2008 20.12.2008 eingef ü gt GS 29, 1035
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