Verordnung über die Aufgabenbereiche der Kantonsgerichtspräsidien
über die Aufgabenbereiche der Kantonsgerichtspräsidien vom 22. November 1996 1 Der Kantonsrat des Kantons Obwalden, gestützt auf Artikel 4 des Gesetzes über die Gerichtsorganisation (GOG) vom 22. September 1996 2 , beschliesst:
Art. 1
Kantonsgerichtspräsidium I
1 Der Aufgabenbereich des Kantonsgerichtspräsidiums I umfasst alle Aufgaben des Kantonsgerichtspräsidiums, die nicht ausdrücklich dem Kantonsgerichtspräsidium II zugewiesen werden.
2 Dem Kantonsgerichtspräsidium I obliegt die Geschäftsführung.
Art. 2
Kantonsgerichtspräsidium II Der Aufgabenbereich des Kantonsgerichtspräsidiums II umfasst: a. Strafrechtspflege (Art. 49 und 50 GOG), nicht jedoch in den Fällen von richterlicher Haftüberprüfung und Haftentlassungsgesuchen; b. Administrativmassnahmen gemäss Strassenverkehrsrecht (Art. 73 GOG); c. Verrichtungen in Schuldbetreibungs- und Konkursangelegenheiten gemäss Art. 75 GOG; d. Verrichtungen nach dem Bundesgesetz über Zwangsmassnahmen im Ausländerrecht (Art. 70 GOG); e. arbeitsvertragsrechtliche Streitigkeiten; f. Streitigkeiten betreffend Arbeitsvermittlung und Personalverleih; g. Streitigkeiten aus Miete und Pacht (Art. 34 Abs. 1 Bst. c GOG); h. zivilrechtliche Klagen aus landwirtschaftlichen Pachtverhältnissen (Art. 34 Abs. 1 Bst. d GOG); i. Streitigkeiten aus Verträgen zwischen Letztverbrauchern und Anbietern sowie wegen unlauteren Wettbewerbs (Art. 34 Abs. 1 Bst. e GOG); k. andere zivilrechtliche Streitsachen gemäss Art. 34 Abs. 1 Bst. b GOG; l. Vorsitz des Einigungsamtes (Art. 5 GOG).
Art. 3
Stellvertretung Die Kantonsgerichtspräsidien vertreten sich in der Regel gegenseitig. Im Verhinderungsfall können sie auch durch das Vizepräsidium oder ein anderes Mitglied des Gerichts vertreten werden. 3
Art. 4
Aufhebung bisherigen Rechts Mit dem Inkrafttreten dieser Verordnung wird die Verordnung über die Aufgabenbereiche der Kantonsgerichtspräsidenten vom 28. Januar 1983 4 aufgehoben.
Art. 5
Inkrafttreten Der Regierungsrat bestimmt, wann diese Verordnung in Kraft tritt. 5
1 LB XXIV, 137; geändert durch Nachtrag vom 24. Mai 2002, in Kraft seit 1. Juli 2002 (ABl 2002, 669)
2 GDB 134.1
3 Geändert durch Nachtrag vom 24. Mai 2002
4 LB XVIII, 173
5 Vom Regierungsrat auf 15. Februar 1997, Art. 2 Bst. b auf 1. April 1997, in Kraft gesetzt
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