Verordnung über die Unfallversicherung von Schülerinnen und Schülern
Verordnung über die Unfallversicherung von Schülerinnen und Schülern * (V Schulunfallversicherung) Vom 22. Oktober 1997 (Stand 1. Januar 2022) Der Regierungsrat des Kantons Aargau, gestützt auf § 8 des Schulgesetzes vom 17. März 1981 1 ) , * beschliesst:
§ 1 * Versicherungspflicht *
1 Die Schulträger der Volksschule haben in Ergänzung zur obligatorischen privaten Krankenversicherung gemäss Bundesgesetz über die Krankenversicherung (KVG) vom 18. März 1994 2 ) alle ihre Schülerinnen und Schüler gegen Unfälle im Zusam - menhang mit dem Schulbetrieb zu versichern. *
2 Der Kanton versichert die Schülerinnen und Schüler an den kantonalen Mittelschu - len sowie an der Kantonalen Schule für Berufsbildung gemäss Absatz 1. *
3 Das Versicherungsverhältnis untersteht dem Bundesgesetz über den Ver - sicherungsvertrag (Versicherungsvertragsgesetz, VVG) vom 2. April 1908 3 ) . *
§ 2 * Schulunfälle *
1 Als Schulunfälle zu versichern sind Unfälle * a) * während der Unterrichtsstunden (inkl. Musikschule und freiwilligem Sportun - terricht) und der dazwischenliegenden Pausen, b) * ausserhalb des Grundstücks des von der versicherten Person bewohnten Hau - ses auf dem direkten Weg zu und von der Schule, während der Zeit, die hier - für normalerweise benötigt wird, c) * bei Schulveranstaltungen und -tätigkeiten ausserhalb der Schulgrundstücke auf dem direkten Weg zum Besammlungsort oder zum Ort der Tätigkeit und zurück, während der Zeit, die hierfür normalerweise benötigt wird,
1) SAR 401.100
2) SR 832.10
3) SR 221.229.1 * Änderungstabellen am Schluss des Erlasses
d) * bei Freistunden (Zwischenstunden) auf dem Schulareal sowie bei Einnahme der Mittagsverpflegung auf demselben oder in einem von der Schule zugewie - senen Lokal, e) * während von der Schule organisierten Veranstaltungen (Schulreisen, Klassen - lager, Exkursionen, Diplom- und Abschlussreisen, Umzügen, Aufführungen und anderen Betätigungen), die sich im Rahmen von Schulgesetzgebung be - ziehungsweise Lehrplan halten oder durch die Schulleitung bewilligt werden können und unter Leitung von Lehr- oder anderen von der Schule beauftrag - ten Aufsichtspersonen stattfinden. Bei Umzügen und Aufführungen (inklusive Proben) im Rahmen von Festen gilt die Versicherung nur, wenn die Schule daran offiziell beteiligt ist, f) * anlässlich der Konsultation der Schuldienste (Jugendpsychologischer und - psychiatrischer Dienst, Schul-, Berufs- und Laufbahnberatung, Schulärztin be - ziehungsweise -arzt, Schulzahnpflege)
2 Zusätzlich in Heimen zu versichern sind Unfälle * a) bei Heimbewohnerinnen und -bewohnern während des gesamten Heimaufent - halts, eingeschlossen Urlaub ausserhalb des Heims, b) bei externen Schülerinnen und Schülern sowie betreuten Personen gemäss Ab - satz 1.
3 Art. 4 des Bundesgesetzes über den Allgemeinen Teil des Sozialversicherungs - rechts (ATSG) vom 6. Oktober 2000 1 ) die Unfallversicherung (UVG) vom 20. März 1981 2 ) sind sinngemäss anwendbar. *
§ 3 Leistungen, Grundsatz *
1 Die Unfallversicherung hat Leistungen zu gewähren im Todes- und Invaliditätsfall. Sie hat zudem die im Zusammenhang mit der Heilung (ohne Heilungskosten) ste - henden Auslagen während 10 Jahren pro Fall zu ersetzen, die in der obligatorischen Krankenkassenversicherung nicht oder nur teilweise eingeschlossen sind.
2 ... *
3 Die Mindestleistungen haben zu betragen: a) bei Tod Fr. 5'000.–; b) * bei Invalidität, mit progressiver Erhöhung der Ver - sicherungsleistung auf maximal 350 % ab einem Invali - ditätsgrad von 26 % Fr. 275'000.–.
§ 3a * Invalidität
1 Die jeweiligen Leistungen bei Invalidität richten sich nach Anhang 1. Wenn der Verlust oder die Gebrauchsunfähigkeit nur teilweise besteht, bezahlt die Schulun - fallversicherung einen entsprechend geringeren Prozentsatz.
1) SR 830.1
2) SR 832.20
2 Sind von einem Unfall mehrere Körperteile betroffen, werden die Prozentsätze zu - sammengezählt. Das Ausmass der Invalidität beträgt aber nie mehr als 100 %.
3 Ist die versicherte Person aufgrund eines früheren Unfalls vor dem jetzigen Unfall invalid gewesen, bezahlt die Schulunfallversicherung die Differenz zwischen dem Kapital, das sich aufgrund des vorherigen Invaliditätsausmasses ergäbe und dem Ka - pital, das aufgrund des gesamten Invaliditätsausmasses errechnet wird.
4 Kann das gesamte Ausmass der Invalidität nach den Grundsätzen gemäss Anhang
1 nicht bestimmt werden, wird es aufgrund der bleibenden körperlichen oder geisti - gen Beeinträchtigung unter Berücksichtigung der Arbeitsunfähigkeit der versicher - ten Person festgelegt.
§ 3b * Todesfall
1 Führt der Unfall innerhalb von zwei Jahren zum Tod, bezahlt die Schulunfallversi - cherung das auf der Police aufgeführte Kapital a) an die Eltern, b) bei deren Fehlen an die Geschwister, c) nach Heirat oder eingetragener Partnerschaft an die jeweilige Partnerin bezie - hungsweise den jeweiligen Partner, bei deren Wegfall an die Kinder.
2 Fehlen Bezugsberechtigte, werden die Bestattungskosten bis zu einem Betrag von Fr. 5'000.– übernommen.
§ 3c * Kostenübernahme
1 Es werden die in Anhang 2 festgelegten Auslagen übernommen, soweit sie nicht oder nur teilweise in der Grundversicherung der Krankenkassen gemäss KVG einge - schlossen sind.
2 Begibt sich eine in der Schweiz verunfallte Person ins Ausland in ärztliche Be - handlung, entfällt die Leistungspflicht der Schulunfallversicherung.
3 Selbstbehalte und Franchisen der Krankenkassen sind nicht gedeckt.
§ 4 * ...
§ 5 * Versicherer und Police *
1 Die Wahl des Versicherers ist im Rahmen der submissionsrechtlichen Vorgaben frei. *
2 Die vorliegende Verordnung bildet integrierenden Bestandteil der jeweiligen Poli - cen. *
§ 6 * ...
§ 7 * ...
§ 8 * ...
Aarau, 22. Oktober 1997 Regierungsrat Aargau Landammann M ÖRIKOFER Staatsschreiber P FIRTER Veröffentlichung: 18. November 1997
Änderungstabelle - Nach Beschluss Beschluss Inkrafttreten Element Änderung AGS Fundstelle
14.11.2007 01.01.2008 Erlasstitel geändert 2007 S. 514
14.11.2007 01.01.2008 Ingress geändert 2007 S. 514
14.11.2007 01.01.2008 § 1 totalrevidiert 2007 S. 514
14.11.2007 01.01.2008 § 2 totalrevidiert 2007 S. 514
14.11.2007 01.01.2008 § 3 Abs. 2 geändert 2007 S. 514
14.11.2007 01.01.2008 § 4 aufgehoben 2007 S. 514
14.11.2007 01.01.2008 § 5 totalrevidiert 2007 S. 514
14.11.2007 01.01.2008 § 6 Abs. 1 geändert 2007 S. 514
24.11.2021 01.01.2022 Erlasstitel geändert 2021/18-22
24.11.2021 01.01.2022 § 1 Titel geändert 2021/18-22
24.11.2021 01.01.2022 § 1 Abs. 1 geändert 2021/18-22
24.11.2021 01.01.2022 § 1 Abs. 2 eingefügt 2021/18-22
24.11.2021 01.01.2022 § 1 Abs. 3 eingefügt 2021/18-22
24.11.2021 01.01.2022 § 2 Titel geändert 2021/18-22
24.11.2021 01.01.2022 § 2 Abs. 1 geändert 2021/18-22
24.11.2021 01.01.2022 § 2 Abs. 1, lit. a) eingefügt 2021/18-22
24.11.2021 01.01.2022 § 2 Abs. 1, lit. b) eingefügt 2021/18-22
24.11.2021 01.01.2022 § 2 Abs. 1, lit. c) eingefügt 2021/18-22
24.11.2021 01.01.2022 § 2 Abs. 1, lit. d) eingefügt 2021/18-22
24.11.2021 01.01.2022 § 2 Abs. 1, lit. e) eingefügt 2021/18-22
24.11.2021 01.01.2022 § 2 Abs. 1, lit. f) eingefügt 2021/18-22
24.11.2021 01.01.2022 § 2 Abs. 2 eingefügt 2021/18-22
24.11.2021 01.01.2022 § 2 Abs. 3 eingefügt 2021/18-22
24.11.2021 01.01.2022 § 3 Titel geändert 2021/18-22
24.11.2021 01.01.2022 § 3 Abs. 2 aufgehoben 2021/18-22
24.11.2021 01.01.2022 § 3 Abs. 3, lit. b) geändert 2021/18-22
24.11.2021 01.01.2022 § 3a eingefügt 2021/18-22
24.11.2021 01.01.2022 § 3b eingefügt 2021/18-22
24.11.2021 01.01.2022 § 3c eingefügt 2021/18-22
24.11.2021 01.01.2022 § 5 Titel geändert 2021/18-22
24.11.2021 01.01.2022 § 5 Abs. 1 geändert 2021/18-22
24.11.2021 01.01.2022 § 5 Abs. 2 eingefügt 2021/18-22
24.11.2021 01.01.2022 § 6 aufgehoben 2021/18-22
24.11.2021 01.01.2022 § 7 aufgehoben 2021/18-22
24.11.2021 01.01.2022 § 8 aufgehoben 2021/18-22
24.11.2021 01.01.2022 Anhang 1 eingefügt 2021/18-22
24.11.2021 01.01.2022 Anhang 2 eingefügt 2021/18-22
Änderungstabelle - Nach Paragraph Element Beschluss Inkrafttreten Änderung AGS Fundstelle Erlasstitel 14.11.2007 01.01.2008 geändert 2007 S. 514 Erlasstitel 24.11.2021 01.01.2022 geändert 2021/18-22 Ingress 14.11.2007 01.01.2008 geändert 2007 S. 514
§ 1 14.11.2007 01.01.2008 totalrevidiert 2007 S. 514
§ 1 24.11.2021 01.01.2022 Titel geändert 2021/18-22
§ 1 Abs. 1 24.11.2021 01.01.2022 geändert 2021/18-22
§ 1 Abs. 2 24.11.2021 01.01.2022 eingefügt 2021/18-22
§ 1 Abs. 3 24.11.2021 01.01.2022 eingefügt 2021/18-22
§ 2 14.11.2007 01.01.2008 totalrevidiert 2007 S. 514
§ 2 24.11.2021 01.01.2022 Titel geändert 2021/18-22
§ 2 Abs. 1 24.11.2021 01.01.2022 geändert 2021/18-22
§ 2 Abs. 1, lit. a) 24.11.2021 01.01.2022 eingefügt 2021/18-22
§ 2 Abs. 1, lit. b) 24.11.2021 01.01.2022 eingefügt 2021/18-22
§ 2 Abs. 1, lit. c) 24.11.2021 01.01.2022 eingefügt 2021/18-22
§ 2 Abs. 1, lit. d) 24.11.2021 01.01.2022 eingefügt 2021/18-22
§ 2 Abs. 1, lit. e) 24.11.2021 01.01.2022 eingefügt 2021/18-22
§ 2 Abs. 1, lit. f) 24.11.2021 01.01.2022 eingefügt 2021/18-22
§ 2 Abs. 2 24.11.2021 01.01.2022 eingefügt 2021/18-22
§ 2 Abs. 3 24.11.2021 01.01.2022 eingefügt 2021/18-22
§ 3 24.11.2021 01.01.2022 Titel geändert 2021/18-22
§ 3 Abs. 2 14.11.2007 01.01.2008 geändert 2007 S. 514
§ 3 Abs. 2 24.11.2021 01.01.2022 aufgehoben 2021/18-22
§ 3 Abs. 3, lit. b) 24.11.2021 01.01.2022 geändert 2021/18-22
§ 3a 24.11.2021 01.01.2022 eingefügt 2021/18-22
§ 3b 24.11.2021 01.01.2022 eingefügt 2021/18-22
§ 3c 24.11.2021 01.01.2022 eingefügt 2021/18-22
§ 4 14.11.2007 01.01.2008 aufgehoben 2007 S. 514
§ 5 14.11.2007 01.01.2008 totalrevidiert 2007 S. 514
§ 5 24.11.2021 01.01.2022 Titel geändert 2021/18-22
§ 5 Abs. 1 24.11.2021 01.01.2022 geändert 2021/18-22
§ 5 Abs. 2 24.11.2021 01.01.2022 eingefügt 2021/18-22
§ 6 24.11.2021 01.01.2022 aufgehoben 2021/18-22
§ 6 Abs. 1 14.11.2007 01.01.2008 geändert 2007 S. 514
§ 7 24.11.2021 01.01.2022 aufgehoben 2021/18-22
§ 8 24.11.2021 01.01.2022 aufgehoben 2021/18-22
Anhang 1 24.11.2021 01.01.2022 eingefügt 2021/18-22 Anhang 2 24.11.2021 01.01.2022 eingefügt 2021/18-22
Anhang 1 1 (Stand 1. Januar 2022) Leistungen bei Invalidität Art der Invalidität Prozentsätze des auf der Police aufgeführten Kapitals Vollständige Invalidität 100 % Beide Arme oder Hände, beide Beine oder Füsse, einen Arm oder eine Hand und zugleich einem Bein oder Fuss
100 % Ein Arm im Ellenbogengelenk oder oberhalb des Ellenbogengelenks
70 % Ein Unterarm oder eine Hand 60 % Ein Daumen 20 % Ein Zeigefinger 10 % Ein anderer Finger 5 % Ein Bein im Kniegelenk oder oberhalb des Kniegelenks 60 % Ein Bein unterhalb des Kniegelenks 50 % Ein Fuss 40 % Sehkraft beider Augen 100 % Sehkraft eines Auges 30 % Sehkraft eines Auges , wenn diejenige des anderen Auges vor Eintritt des Unfalls bereits vollständig verloren war
70 % Gehör auf beiden Ohren 60 % Gehör auf einem Ohr 15 % Gehör auf einem Ohr, wenn dasjenige auf dem andern Ohr vor Eintritt des Unfalls bereits vollständig verloren war
45 % Geschmackssinn 10 % Geruch s sinn 10 % Milz 10 % Niere 20 %
1 Anhang 1 zur Verordnung über die Unfallversicherung von Schülerinnen und Schülern (V Schulunfallversicherung) vom 22. Oktober 1997 (SAR 403.711 )
Bei ei ner Invalidität von mehr als 25 % erhöht sich das gemäss Police versicherte Kapital wie folgt: von auf von auf von auf von auf von auf von auf
26 % 28 % 39 % 67 % 52 % 110 % 65 % 175 % 78 % 240 % 91 % 305 %
27 % 31 % 40 % 70 % 53 % 115 % 66 % 180 % 79 % 245 % 92 % 310 %
28 % 34 % 41 % 73 % 54 % 120 % 67 % 185 % 80 % 250 % 93 % 315 %
29 % 37 % 42 % 76 % 55 % 125 % 68 % 190 % 81 % 255 % 94 % 320 %
30 % 40 % 43 % 79 % 56 % 130 % 69 % 195 % 82 % 260 % 95 % 325 %
31 % 43 % 44 % 82 % 57 % 135 % 70 % 200 % 83 % 265 % 96 % 330 %
32 % 46 % 45 % 85 % 58 % 140 % 71 % 205 % 84 % 270 % 97 % 335 %
33 % 49 % 46 % 88 % 59 % 145 % 72 % 210 % 85 % 275 % 98 % 340 %
34 % 52 % 47 % 91 % 60 % 150 % 73 % 215 % 86 % 280 % 99 % 345 %
35 % 55 % 48 % 94 % 61 % 155 % 74 % 220 % 87 % 285 % 100 % 350 %
36 % 58 % 49 % 97 % 62 % 160 % 75 % 225 % 88 % 290 %
37 % 61 % 50 % 100 % 63 % 165 % 76 % 230 % 89 % 295 %
38 % 64 % 51 % 105 % 64 % 170 % 77 % 235 % 90 % 300 %
Anhang 2 1 (Stand 1. Januar 2022) Kostenübernahme a) Krankenmobilien ; b) erstmalige Anschaffung von Prothesen, Brillen, Hörapparaten und orthopädischen Hilfsmitteln sowie deren Reparatur oder Ersatz, wenn sie anlässlich eines Ereignisses beschädigt wurden, das ärztliche Heilungsmassnahmen erfordert; c) Transporte zum Arzt bzw. zur Ärztin, zur Therapie, ins Spital und nach Hause. Für Transporte mit Luftfahrzeugen jedoch nur, wenn sie aus medizinischen und technischen Gründen unumgänglich sind; Transporte mit Fahrzeugen, die nicht dem öffentlichen Verkehr dienen (Taxi und dergleichen), werden nur bezahlt, wenn der versicherten Person die Benützung öffentlicher Verkehrsmittel (Bahn, Tram, Autobus usw.) nicht zugemutet werden kann; d) Rettungsaktionen bis zum Maximum von Fr. 20'000. – für:
1. nicht krankheitsbedingte Rettung der versicherten Person,
2. Bergung der Leiche bei Tod als Folge eines versicherten Unfalles oder
von Erschöpfung,
3. im Hinblick auf die Rettung oder Bergung der versicherten Person
unternommenen Suchaktion. Begibt sich eine in der Schweiz verunfallte Person ins Ausland in ärztliche Behandlung, entfällt die Leistungspflich t der Schulunfallversicherung. Selbstbehalte und Franchise n der Krankenkassen sind nicht gedeckt.
1 Anhang 2 zur Verordnung über die Unfallversicherung von Schülerinnen und Schülern (V Schulunfallversicherung) vom 22. Oktober 1997 (SAR 403.711 )
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