Verordnung über die öffentlichen Bäder
* Änderungstabellen am Schluss des Erlasses Verordnung über die öffentlichen Bäder (Bäderverordnung, BäV) Vom 21. März 2001 (Stand 1. Mai 2012) Der Regierungsrat des Kantons Aargau, gestützt auf § 50 Abs. 2 des Gesetzes über die Verwaltungsrechtspflege (Verwal- tungsrechtspflegegesetz, VRPG) vom 4. Dezember 2007 1) und die §§ 34 und 57 des Gesundheitsgesetzes (GesG) vom 20. Januar 2009 2) , * beschliesst:
§ 1 Zweck und Geltungsbereich
1 Diese Verordnung soll Benützende und Personal der öffentlichen Bäder vor g e- sundheitlichen Schädigungen schützen, die durch mangelhafte hygienische Zustände in Badeanlagen oder durch die bei der Wasseraufbereitung und im Unterhalt dieser Anlagen verwendeten Chemikalien verursacht werden.
2 Die Verordnung gilt für: a) öffentliche Bäder mit künstlichen Becken, wie Freibäder, Bio -Teiche, Hallen- bäder und Thermalbäder sowie dergleichen; b) Bäder mit beschränktem Benutzerkreis, in Schulen, Hotels, Heil -, Straf -, E r- ziehungsanstalten und ähnlichen Institutionen; c) öffentliche Bäder an Flüssen und Seen; d) Einrichtungen in Anlage n gemäss § 1 Abs. 2 lit. a –c, wie Duschen, Toiletten, Betriebsräume, Filter - und Wasseraufbereitungsanlagen sowie dergleichen.
§ 2 Grundsatz
1 Bäder und dazugehörende Einrichtungen sind so anzulegen und zu betreiben, dass die Gesundheit der Benützenden und des Personals weder durch mangelhafte hygi e- nische Zustände noch durch die bei der Wasseraufbereitung und im Unterhalt der Badeanlagen verwendeten Chemikalien gefährdet werden kann.
1) SAR 271.200
2) SAR 301.100
§ 3 Bau und Betrieb; Anforderungen
1 Soweit diese Verordnung nicht ausdr ücklich etwas anderes bestimmt, sind für den Bau und den Betrieb der Bäder und der dazugehörenden Einrichtungen massgebend a) * die Norm 385/9 (gültig ab 1. Mai 2011) des Schweizerischen Ingenieur - und Architekten -Vereins (SIA) über die Anforderungen an da s Wasser und an die Wasseraufbereitungsanlagen in Gemeinschaftsbädern, b) * die Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit für die hygienische Beur- teilung von See - und Flussbädern vom 21. Februar 1990, c) * die Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit für die hygienische Beu r- teilung öffentlicher, künstlich angelegter Badeteiche vom 3. Mai 2004.
2 Bäder mit biologischer Wasseraufbereitung haben den Anforderungen an das B e- ckenwasser gemäss Anhang zu genügen.
3 Für die Untersuchungen sind die Methoden des schweizerischen Lebensmittelb u- ches massgebend. Bei Bedarf kann das Amt für Verbraucherschutz Untersuchung s- methoden als verbindlich erklären. *
§ 4 Projektgenehmigung
1 Die Projektunterlagen für Neu - oder Umbauten der Schwimmbäder sind dem Amt für Verbrauc herschutz spätestens drei Monate vor dem geplanten Beginn der Bauar- beiten zur Genehmigung vorzulegen. *
2 Aufgehoben *
3 Mit den Projektunterlagen sind einzureichen: * a) der Beschrieb der Wasseraufbereitung einschliesslich Prinzipschema; b) die technische n Daten zur Wasseraufbereitung; c) der Beschrieb der Lagerung und Handhabung der Chemikalien.
§ 5 Selbstkontrolle
1 Wer ein Bad betreibt, hat eine Selbstkontrolle durchzuführen, deren Gegenstand sich nach der SIA -Norm 385/9 (gültig ab 1. Mai 2011) richtet . *
2 Im Rahmen der Selbstkontrolle führt das Betriebspersonal ein Betriebsbuch g e- mäss SIA -Norm 385/9 (gültig ab 1. Mai 2011). *
§ 6 Externe Kontrollen
1 Periodische externe Kontrollen haben in einem für die Kontrolle von öffentlichen Bädern akkreditierten Laboratorium zu erfolgen.
2 Hallenbäder sind mindestens halbjährlich, Freibäder mindestens einmal pro Saison zu kontrollieren; bei stark besuchten Bädern ist die externe Kontrollhäufigkeit zu
3 Bei Schwimmbädern mit biologischer Wasseraufbereitu ng ist das Wasser minde s- tens einmal wöchentlich mikrobiologisch und chemisch in einem für die Unters u- chung von Badewasser akkreditierten Laboratorium zu untersuchen.
4 Falls mit anderen Untersuchungsmethoden (Schnellmethoden) eine genügende Selbstkontrolle gewährleistet ist oder falls die vorliegenden Messresultate regelmäs- sig eine geringe Belastung des Badewassers zeigen, kann das Amt für Verbraucher- schutz bei Schwimmbädern mit biologischer Wasseraufbereitung auf Antrag eine reduzierte Untersuchungsfrequen z bewilligen. *
§ 7 Aufsicht
1 Sämtliche unter diese Verordnung fallenden Bäder und dazugehörenden Einric h- tungen unterstehen der Aufsicht des Amts für Verbraucherschutz. *
§ 8 Amtliche Kontrollen
1 Das Amt für Verbraucherschutz kontrolliert die Bäder sti chprobenweise. Eine Kontrolle kann auch auf Anzeige von Drittpersonen hin erfolgen, wenn diese einen Kontrollbedarf glaubhaft machen können. *
2 Die Kontrollen umfassen: a) die Überprüfung der Selbstkontrolle; b) bei Bedarf Probeentnahmen zur chemischen, p hysikalischen und mikrobiol o- gischen Untersuchung des Badewassers und der Wasseraufbereitung; c) Inspektionen der Einrichtungen; d) falls erforderlich, Raumluftmessungen.
3 Die Kontrollen sind in der Regel während der Öffnungszeiten durchzuführen. Sie könne n unangemeldet vorgenommen werden.
4 Die Betreiberin beziehungsweise der Betreiber oder die sie vertretenden Personen haben den zuständigen Amtspersonen bei der Durchführung der Kontrollen behil f- lich zu sein, diesen Probeentnahmen zu ermöglichen, Auskünfte zu erteilen sowie Zutritt zu allen Einrichtungen zu gewähren.
§ 9 * Befund
1 Das Amt für Verbraucherschutz teilt den Befund nach Abschluss und Auswertung der Untersuchungen der jeweiligen Betreiberin beziehungsweise dem jeweiligen Betreiber mit.
§ 10 Ma ssnahmen
1 Genügen das Badewasser oder die Einrichtungen den Anforderungen dieser Ve r- ordnung nicht, so trifft das Amt für Verbraucherschutz die zur Behebung der Mä n- gel notwendigen Verfügungen. *
2 Falls sich Mängel nicht auf andere Weise beheben lassen, kann im Fall einer mö g- lichen Gesundheitsgefährdung die sofortige Schliessung der Badeanstalt verfügt werden.
§ 11 Kosten
1 Die Kosten für amtliche Kontrollen, Planbegutachtung und Projektgenehmigung gehen zu Lasten des Betreibers oder der Betreiberin und ri chten sich nach der Ver- ordnung über die Gebühren auf dem Gebiete des Gesundheits - und Zivilschutzw e- sens vom 10. Juni 1991 1) .
2 Die Kosten für die Kontrolle von Bädern an Flüssen und Seen trägt der Kanton.
§ 12 Rechtsmittel
1 Gegen Verfügungen des Amts für Verbraucherschutz kann innert 10 Tagen Ei n- sprache erhoben werden. *
2 Gegen Einspracheentscheide des Amts für Verbraucherschutz kann innert
30 Tagen beim Departement Gesundheit und Soziales Beschwerde geführt werden. Dessen Entscheid kann beim Verwaltung sgericht angefochten werden. *
3 Im Übrigen gelten die Vorschriften der Gesetzgebung über die Verwaltungsrecht s- pflege. *
§ 12a * Übergangsrecht zur Änderung vom 7. März 2012
1 Die im Zeitpunkt des Inkrafttretens der Änderung vom 7. März 2012 bereits in Be trieb stehenden Bäder werden während der Dauer eines Jahres nach bisherigem Recht beurteilt.
§ 13 Änderung bisherigen Rechts
1 Die Verordnung über die Delegation von Kompetenzen des Regierungsrates vom
8. November 1982
2) wird wie folgt geändert: Text im betreffenden Erlass eingefügt.
1) SAR 301.151
2) AGS Bd. 10 S. 734; Bd. 11 S. 412; 1995 S. 75, 109; 1996 S. 79; 1997 S 69; 1998 S. 118,
161; 1999 S. 42, 77; 2000 S. 73, 273; 2001 S. 20 (SAR 153.111 )
§ 14 Aufhebung bisherigen Rechts; Inkrafttreten
1 Die Verordnung über die öffentlichen Schwimmbäder vom 29. Juli 1960 1) ist au f- gehoben.
2 Diese Verordnung ist in der Gesetzessammlung zu publizieren. Sie tritt 10 Tage nach d er Publikation in Kraft. Aarau, 21. März 2001 Regierungsrat Aargau Landammann W ERTLI Staatsschreiber P FIRTER Veröffentlichung: 17. April 2001
1) AGS Bd. 5 S. 33; Bd. 7 S. 444
Änderungstabelle - Nach Beschluss Beschluss Inkrafttreten Element Änderung AGS Fundstelle
23.11.2005 01.01.20 06 § 3 Abs. 3 geändert AGS 2005 S. 749
23.11.2005 01.01.2006 § 4 Abs. 1 geändert AGS 2005 S. 749
23.11.2005 01.01.2006 § 4 Abs. 3 geändert AGS 2005 S. 749
23.11.2005 01.01.2006 § 6 Abs. 4 geändert AGS 2005 S. 749
23.11.2005 01.01.2006 § 7 Abs. 1 geände rt AGS 2005 S. 749
23.11.2005 01.01.2006 § 8 Abs. 1 geändert AGS 2005 S. 749
23.11.2005 01.01.2006 § 9 totalrevidiert AGS 2005 S. 749
23.11.2005 01.01.2006 § 10 Abs. 1 geändert AGS 2005 S. 750
23.11.2005 01.01.2006 § 12 Abs. 1 geändert AGS 2005 S. 750
21.05.2008 01.01.2009 § 12 Abs. 2 geändert AGS 2008 S. 459
21.05.2008 01.01.2009 § 12 Abs. 3 geändert AGS 2008 S. 459
11.11.2009 01.01.2010 Ingress geändert AGS 2009 S. 415
07.03.2012 01.05.2012 § 3 Abs. 1, lit. a) geändert AGS 2012/2 - 5
07.03.2012 01. 05.2012 § 3 Abs. 1, lit. b) geändert AGS 2012/2 - 5
07.03.2012 01.05.2012 § 3 Abs. 1, lit. c) eingefügt AGS 2012/2 - 5
07.03.2012 01.05.2012 § 4 Abs. 2 geändert AGS 2012/2 - 5
07.03.2012 01.05.2012 § 5 Abs. 1 geändert AGS 2012/2 - 5
07.03.2012 01.05.2012 § 5 A bs. 2 geändert AGS 2012/2 - 5
07.03.2012 01.05.2012 § 12a eingefügt AGS 2012/2 - 5
07.03.2012 01.05.2012 Anhang 1 Inhalt geändert AGS 2012/2 - 5
Änderungstabelle - Nach Paragraph Element Beschluss Inkrafttreten Änderung AGS Fundstelle Ingress 11.11.2009 01.0 1.2010 geändert AGS 2009 S. 415
§ 3 Abs. 1, lit. a) 07.03.2012 01.05.2012 geändert AGS 2012/2 - 5
§ 3 Abs. 1, lit. b) 07.03.2012 01.05.2012 geändert AGS 2012/2 - 5
§ 3 Abs. 1, lit. c) 07.03.2012 01.05.2012 eingefügt AGS 2012/2 - 5
§ 3 Abs. 3 23.11.2005 01.01 .2006 geändert AGS 2005 S. 749
§ 4 Abs. 1 23.11.2005 01.01.2006 geändert AGS 2005 S. 749
§ 4 Abs. 2 07.03.2012 01.05.2012 geändert AGS 2012/2 - 5
§ 4 Abs. 3 23.11.2005 01.01.2006 geändert AGS 2005 S. 749
§ 5 Abs. 1 07.03.2012 01.05.2012 geändert AGS 2012 /2 - 5
§ 5 Abs. 2 07.03.2012 01.05.2012 geändert AGS 2012/2 - 5
§ 6 Abs. 4 23.11.2005 01.01.2006 geändert AGS 2005 S. 749
§ 7 Abs. 1 23.11.2005 01.01.2006 geändert AGS 2005 S. 749
§ 8 Abs. 1 23.11.2005 01.01.2006 geändert AGS 2005 S. 749
§ 9 23.11.2005 01 .01.2006 totalrevidiert AGS 2005 S. 749
§ 10 Abs. 1 23.11.2005 01.01.2006 geändert AGS 2005 S. 750
§ 12 Abs. 1 23.11.2005 01.01.2006 geändert AGS 2005 S. 750
§ 12 Abs. 2 21.05.2008 01.01.2009 geändert AGS 2008 S. 459
§ 12 Abs. 3 21.05.2008 01.01.2009 g eändert AGS 2008 S. 459
§ 12a 07.03.2012 01.05.2012 eingefügt AGS 2012/2 - 5
Anhang 1 07.03.2012 01.05.2012 Inhalt geändert AGS 2012/2 - 5
Anhang 1 Anforderungen an Beckenwasser mit biologischer Wasseraufbereitung: Parameter Anforderung E. coli Max. 100 KBE/100 ml Enterokokken Max. 40 KBE/100 ml Pseudomonas aeruginosa Max. 10 KBE/100 ml Staphylococcus aureus n.n./100 ml Salmonellen n.n./100 ml Cryptosporidien-Oozysten n.n./1000 ml Sichttiefe Min. 2 Meter Phosphorverbindungen (gesamt) Max. 0.01 mg/L (gerechnet als P) n.n. = nicht nachweisbar
1 Anhang zur Verordnung über die öffentlic hen Bäder (Bäderverordnung, BäV) vom
21. März 2001 (SAR 325.211 )
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