Staatsvertrag zwischen den Regierungen der Kantone Thurgau und Zürich über den Bau und Betrieb einer gemeinsamen Kläranlage durch die Ortsgemeinde Niederneunforn sowie die politische Gemeinde Altikon
                            Staatsvertrag zwischen den Regierungen der Kantone  Thurgau und Zürich über den Bau und Betrieb einer  gemeinsamen Kläranlage durch die Ortsgemeinde  Niederneunforn sowie die politische Gemeinde Altikon  vom 5. Juli 1978 (Stand 22. August 1978)  Die Regierungen der Kantone Thurgau und Zürich  vereinbaren  gestützt auf Art.  11 Abs.  1 und Abs.  2, des Bundesgesetzes über den Schutz der  Gewässer gegen Verunreinigung vom 8. Oktober 1971
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1  )   was folgt:
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            Art.  1
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1  Die Ortsgemeinde Niederneunforn
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  )   sowie die politische Gemeinde Altikon werden  ermächtigt, sich für den Bau und Betrieb einer gemeinsamen mechanisch-biologi  -  schen, den Anforderungen der eidgenössischen Gewässerschutzgesetzgebung genü  -  genden Abwasserreinigungsanlage zu einem Gemeindeverband zusammenzuschlies  -  sen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Zweck und Organisation des Verbandes sowie die Rechte und Pflichten der Ver  -  bandsgemeinden unter sich und gegenüber dem Verband sind von den beteiligten  Gemeinden in einem Statut festzulegen. Dieses Statut unterliegt der Genehmigung  durch die Regierungen der Vertragskantone. Es tritt nach beidseitiger Genehmigung  in Kraft.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            Art.  2
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1  Der Verband kann durch die zuständigen Behörden der Vertragskantone verhalten  werden, weitere Gemeinden in den Verband aufzunehmen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            Art.  3
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1  Der Verband hat als öffentlich-rechtliche Körperschaft im Sinne von Art.  52 ZGB
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3  )  eigene Rechtspersönlichkeit. Sein Sitz befindet sich in Altikon.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1)  Jetzt Bundesgesetz über den Schutz der Gewässer vom 24. Januar 1991; SR  814.20  .
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2)  Jetzt Politische Gemeinde Neunforn.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3)  SR  210
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Für die Verantwortlichkeit der Verbandsorgane und, soweit nichts anderes verein  -  bart, für die Besorgung der Verbandsangelegenheiten sind die gemeinderechtlichen  Vorschriften des Kantons Zürich massgebend.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            Art.  4
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1  Für   den   Bau,   Bestand   und   Betrieb   der   verbandseigenen   Anlagen   sowie   der  gemeindeeigenen Abwasseranlagen findet, soweit die Verbandsvereinbarung keine  Vorschriften enthält, das Recht der gelegenen Sache Anwendung.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Die Vorschriften des Bundesrechtes, insbesondere des Bundesgesetzes über den  Schutz der Gewässer gegen Verunreinigung
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1  )   sowie die den Verbandsgemeinden auf  Grund der Gesetzgebung ihres Kantons obliegenden Pflichten bleiben vorbehalten.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3  Die Aufsicht über den Bau, den Bestand und den Betrieb der Abwasserreinigungs  -  anlage wird von den zuständigen Instanzen des Kantons Zürich im Einvernehmen  mit den zuständigen Instanzen des Kantons Thurgau ausgeübt. Die Aufsicht der Ver  -  tragskantone über ihre Gemeinden bleibt vorbehalten.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            Art.  5
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1  Anstände zwischen den einzelnen Verbandsgemeinden und Privaten werden von  den zuständigen kantonalen Instanzen der beteiligten Gemeinden entschieden.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            Art.  6
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1  Streitigkeiten zwischen den beteiligten Gemeinden oder zwischen dem Verband  und einer Verbandsgemeinde werden, sofern eine Verständigung in der Betriebs  -  kommission nicht möglich ist, durch ein Schiedsgericht entschieden.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Die Regierungen der Vertragskantone bestimmen innert dreissig Tagen nach Anru  -  fung des Schiedsgerichtes durch den Verband oder eine Verbandsgemeinde je einen  Schiedsrichter. Die beiden Schiedsrichter bezeichnen gemeinsam innert einer weite  -  ren Frist von fünfzehn Tagen als drittes Mitglied des Schiedsgerichtes einen Ob  -  mann. Können sich die Schiedsrichter nicht innert Frist auf einen Obmann einigen,  so ist die Wahl durch den Präsidenten des Obergerichtes des Kantons Zürich zu tref  -  fen. Im übrigen bestimmt sich das Verfahren nach den Vorschriften der Zivilpro  -  zessordnung des Kantons Zürich.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3  Die Entscheide des Schiedsgerichtes sind unter Vorbehalt eines allfälligen eidge  -  nössischen Rechtsmittels endgültig. Sie sind den Regierungen der Vertragskantone  mitzuteilen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1)  Jetzt Bundesgesetz über den Schutz der Gewässer vom 24. Januar 1991; SR  814.20  .
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            4  Die Kosten des schiedsgerichtlichen Verfahrens gehen zu Lasten des Verbandes. In  Fällen offensichtlich mutwilliger Anrufung des Schiedsgerichtes kann dieses die  Kosten ganz oder teilweise der Verbandsgemeinde auferlegen. Im übrigen bestimmt  sich das Verfahren nach den Vorschriften der Zivilprozessordnung des Kantons Zü  -  rich.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            Art.  7
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1  Die Zuständigkeit der Gerichts- und Verwaltungsbehörden der Vertragskantone in  zivilrechtlichen Streitigkeiten sowie in Anständen, bei welchen einer Gemeinde oder  dem Verband lediglich die Rechtsstellung eines Privaten zukommt, bleibt vorbehal  -  ten.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            Art.  8
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1  Die Regierungen der Vertragskantone sind verpflichtet, den vom Schiedsgericht  oder von den zuständigen Behörden des andern Kantons gefällten Entscheiden not  -  wendigenfalls Nachachtung zu verschaffen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Entscheide, die eine Geldforderung betreffen, sind im Sinne von Art.  80 Abs.  2  SchKG
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1  )   gerichtlichen Urteilen gleichzustellen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            Art.  9
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1  Streitigkeiten zwischen den Vertragskantonen über die Beseitigung bestehender  Missstände sowie über die Auslegung und Anwendung dieses Vertrages sind nach  Massgabe der Bestimmungen des Bundesgesetzes über den Schutz der Gewässer ge  -  gen Verunreinigung
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  )   zu erledigen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            Art.  10
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1  Die Anpassung dieser Vereinbarung an die zukünftige Gesetzgebung des Bundes  und der Vertragskantone bleibt vorbehalten. Die Vertragskantone setzen sich dar  -  über ins Einvernehmen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            Art.  11
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1  Diese Vereinbarung tritt mit ihrer Unterzeichnung in Kraft
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3  )
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            .
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1)  SR  281.1
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2)  Jetzt Bundesgesetz über den Schutz der Gewässer vom 24. Januar 1991; SR  814.20  .
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3)  Vom RR des Kantons Zürich am 5. Juli 1978, vom RR des Kantons Thurgau am 22. August
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1978 genehmigt.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            Änderungstabelle - Nach Paragraph  Element  Beschluss  Inkrafttreten  Änderung  Amtsblatt  Erlass  05.07.1978  22.08.1978  Erstfassung  34/1978