Gesetz über die Behörden und das Verfahren bei Streitigkeiten aus Miete und Pacht von unbeweglichen Sachen
Gesetz über die Behörden und das Verfahren bei Streitigkeiten aus Miete und Pacht von unbeweglichen Sachen Vom 22. März 1995 (Stand 1. April 2014) Der Landrat des Kantons Basel-Landschaft, gestützt auf die §§ 63 Absatz 1 und 106 Absatz 3 der Verfassung des Kantons Basel-Landschaft vom 17. Mai
1984
1 ) in Verbindung mit Artikel 3 der Schweizerischen Zivilprozessordnung
2 ) , beschliesst:
3 ) *
1 Zuständigkeit und Aufgaben der kantonalen Schlichtungsstelle
§ 1 Zuständige Behörde
1 Die kantonale Schlichtungsstelle für Mietangelegenheiten (Schlichtungsstelle) ist die Schlichtungsbehörde bei Streitigkeiten aus Miete und Pacht von unbe - weglichen Sachen. *
2 Alle Streitigkeiten aus Miete und Pacht von unbeweglichen Sachen sind der Schlichtungsstelle zu unterbreiten. *
3 Die Schlichtungsstelle besteht aus der Schlichtungskommission und dem Se - kretariat. Organisation, personelle Besetzung sowie Einzelheiten regelt der Re - gierungsrat. Er bestimmt auch den Vorsitz und regelt die Stellvertretung.
4 Der Regierungsrat regelt auf dem Verordnungsweg:
1. die Genehmigung der in Artikel 266l, 269d und 298 des Obligationen - rechts (OR)
4 ) genannten Formulare;
2. allfällige Gebühren unter Beachtung von § 24 Absätze 3 und 4 des Ver - waltungsverfahrensgesetzes
5 ) ;
3. die Berichterstattung gemäss Artikel 23 der Verordnung über die Miete und Pacht von Wohn- und Geschäftsräumen (VMWG)
6 ) ;
4. die Veröffentlichung über die Zusammensetzung der Schlichtungsbehör - de und deren Zuständigkeit in Anwendung von Artikel 22 Absatz 2 VMWG
7 )
.
1) GS 29.276, SGS 100
2) SR 272
3) In der Volksabstimmung vom 25. Juni 1995 angenommen.
4) SR 220
5) GS 29.677, SGS 175
6) SR 221.213.11
7) SR 221.213.11 * Änderungstabellen am Schluss des Erlasses GS 32.210
§ 2 Vertretung der Interessensorganisationen in der Schlichtungs -
kommission
1 Die Interessensorganisationen unterbreiten dem Regierungsrat Wahlvor - schläge für Mitglieder in die Schlichtungskommission. Der Regierungsrat nimmt aus dem Kreis der Vorgeschlagenen die Wahl vor.
§ 3 * Ausstand von Mitgliedern der Schlichtungskommission
8 )
1 Für den Ausstand von Kommissionsmitgliedern gelten die Vorschriften der Schweizerischen Zivilprozessordnung
9 )
. *
§ 4 Aufgaben der Schlichtungsstelle
1 Die Schlichtungsstelle nimmt die gemäss Bundesrecht der Schlichtungsbe - hörde übertragenen Aufgaben wahr.
2 ... *
3 Der Regierungsrat kann der Schlichtungsstelle weitere Aufgaben zuweisen.
2 Das Verfahren vor der Schlichtungskommission
§ 5 * Anwendbares Recht
1 Für das Verfahren vor der Schlichtungskommission gelten die Vorschriften der Schweizerischen Zivilprozessordnung
10 )
.
§ 6 * ...
§ 6 bis * Instruktion
1 Die vorsitzende Person oder ihre Stellvertretung instruiert das Verfahren.
§ 7 * Zusammensetzung
1 Die Schlichtungskommission tagt unter dem Vorsitz einer unabhängigen Per - son, in der Regel mit zwei, ausnahmsweise mit vier Schlichtungskommissions - mitgliedern.
§ 8 * ...
§ 9 * ...
8) Ersetzt Fassung vom 12. März 2009 (GS 37.85).
9) SR 272
10) SR 272 * Änderungstabellen am Schluss des Erlasses GS 32.210
§ 10 * ...
§ 11 *
...
§ 12 * ...
§ 13 * ...
§ 14 * ...
§ 15 * ...
3 Zuständigkeit der Gerichte
§ 16 * Gerichtliche Beurteilung
1 Für die gerichtliche Beurteilung gelten die Vorschriften der Schweizerischen Zivilprozessordnung
11 )
.
4 Weitere Bestimmungen
§ 17 * ...
§ 18 Hinterlegung
1 Hinterlegungsstelle für Miet- und Pachtzinsen gemäss Artikel 259g Absatz 2 und Artikel 288 Absatz 1 OR
12 ) ist die Kantonalbank. Erfordern es die Umstän - de, kann der Regierungsrat eine andere Hinterlegungsstelle bestimmen.
2 Der Regierungsrat regelt die Einzelheiten zur Hinterlegung mit der Hinterle - gungsstelle mit einer Vereinbarung. Dabei strebt er an, dass die hinterlegten Miet- und Pachtzinse entsprechend dem für Mietzinskonti geltenden Satz ver - zinst werden.
13 )
3 Hat die Schlichtungskommission über eine Hinterlegung entschieden und wird darüber die gerichtliche Beurteilung verlangt, geht auch die Kompetenz, über den hinterlegten Betrag zu verfügen, auf das angerufene Gericht über.
11) SR 272
12) SR 220
13) § 18 Absatz 2 in Kraft seit 1. August 1995 (das ganze Gesetz in Kraft seit 1. Januar 1996) * Änderungstabellen am Schluss des Erlasses GS 32.210
§ 19 Zuständige Amtsstelle für die Geltendmachung des Retentions -
rechtes
1 Zuständige Amtsstelle für die Geltendmachung des Retentionsrechtes ge - mäss Artikel 268b Absatz 1 und Artikel 299c OR
14 ) ist die Bezirksschreiberei (Betreibungs- und Konkursamt) am Ort der gelegenen Sache.
§ 20 Beweisaufnahmen über Wohn- und Geschäftsräume
1 Jede Gemeinde bestimmt mindestens eine Person für die Durchführung von Beweisaufnahmen über den Zustand von Wohn- und Geschäftsräumen (Woh - nungsexperte bzw. -expertin). Zwei oder mehrere Gemeinden bis zu je 1000 Einwohnern bzw. Einwohnerinnen können ein und dieselbe Person mit der Durchführung dieser Beweisaufnahmen betrauen.
2 Sie nimmt auf Verlangen von Mietern und Mieterinnen sowie von Vermietern und Vermieterinnen ein Protokoll über den Zustand des Mietobjektes auf. Sie kann von der Schlichtungsstelle zur Abklärung und Auskunftserteilung beigezo - gen werden.
3 Die Gemeinde kann für die Inanspruchnahme für Beweisaufnahmen ein Ge - bührenreglement erlassen.
§ 21 Formularverwendung bei neuem Mietverhältnis
1 Zuständig, die Verwendung des Formulars gemäss Artikel 270 Absatz 2 OR
15 ) beim Abschluss eines neuen Mietverhältnisses obligatorisch zu erklären, ist der Regierungsrat.
§ 22 * Bekanntgabe richterlicher Urteile
1 Die Zivilkreisgerichte und das Kantonsgericht (Abteilung Zivilrecht) stellen ge - mäss Artikel 23 der Verordnung über die Miete und Pacht von Wohn- und Ge - schäftsräumen (VMWG) ein Doppel der Entscheide über angefochtene Miet - zinse und andere Forderungen aus Mietverhältnissen der Schlichtungsstelle zur Weiterleitung an das Eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement (EVD) zu.
5 Schlussbestimmungen
§ 23 Inkrafttreten
1 Der Regierungsrat beschliesst das Inkrafttreten dieses Gesetzes
16 )
.
14) SR 220
15) SR 220
16) Vom Regierungsrat am 27. Juli 1995 auf den 1. Januar 1996 in Kraft gesetzt (§ 18 Absatz 2 in Kraft seit 1. August 1995) * Änderungstabellen am Schluss des Erlasses GS 32.210
Änderungstabelle - Nach Beschlussdatum Beschlussdatum Inkraft seit Element Wirkung Publiziert mit
22.03.1995 01.08.1995 Erlass Erstfassung GS 32.210
23.09.2010 01.01.2011 Ingress geändert GS 37.256
23.09.2010 01.01.2011 § 1 Abs. 1 geändert GS 37.256
23.09.2010 01.01.2011 § 1 Abs. 2 geändert GS 37.256
23.09.2010 01.01.2011 § 3 totalrevidiert GS 37.256
23.09.2010 01.01.2011 § 3 Abs. 1 geändert GS 37.256
23.09.2010 01.01.2011 § 3 Abs. 1 geändert GS 37.256
23.09.2010 01.01.2011 § 4 Abs. 2 aufgehoben GS 37.256
23.09.2010 01.01.2011 § 5 totalrevidiert GS 37.256
23.09.2010 01.01.2011 § 6 aufgehoben GS 37.256
23.09.2010 01.01.2011 § 6 bis eingefügt GS 37.256
23.09.2010 01.01.2011 § 7 totalrevidiert GS 37.256
23.09.2010 01.01.2011 § 8 aufgehoben GS 37.256
23.09.2010 01.01.2011 § 9 aufgehoben GS 37.256
23.09.2010 01.01.2011 § 10 aufgehoben GS 37.256
23.09.2010 01.01.2011 § 11 aufgehoben GS 37.256
23.09.2010 01.01.2011 § 12 aufgehoben GS 37.256
23.09.2010 01.01.2011 § 13 aufgehoben GS 37.256
23.09.2010 01.01.2011 § 14 aufgehoben GS 37.256
23.09.2010 01.01.2011 § 15 aufgehoben GS 37.256
23.09.2010 01.01.2011 § 16 totalrevidiert GS 37.256
23.09.2010 01.01.2011 § 17 aufgehoben GS 37.256
22.03.2012 01.04.2014 § 22 totalrevidiert wg. GS 38.37 * Änderungstabellen am Schluss des Erlasses GS 32.210
Änderungstabelle - Nach Artikel Element Beschlussdatum Inkraft seit Wirkung Publiziert mit Erlass 22.03.1995 01.08.1995 Erstfassung GS 32.210 Ingress 23.09.2010 01.01.2011 geändert GS 37.256
§ 1 Abs. 1 23.09.2010 01.01.2011 geändert GS 37.256
§ 1 Abs. 2 23.09.2010 01.01.2011 geändert GS 37.256
§ 3 23.09.2010 01.01.2011 totalrevidiert GS 37.256
§ 3 Abs. 1 23.09.2010 01.01.2011 geändert GS 37.256
§ 3 Abs. 1 23.09.2010 01.01.2011 geändert GS 37.256
§ 4 Abs. 2 23.09.2010 01.01.2011 aufgehoben GS 37.256
§ 5 23.09.2010 01.01.2011 totalrevidiert GS 37.256
§ 6 23.09.2010 01.01.2011 aufgehoben GS 37.256
§ 6 bis
23.09.2010 01.01.2011 eingefügt GS 37.256
§ 7 23.09.2010 01.01.2011 totalrevidiert GS 37.256
§ 8 23.09.2010 01.01.2011 aufgehoben GS 37.256
§ 9 23.09.2010 01.01.2011 aufgehoben GS 37.256
§ 10 23.09.2010 01.01.2011 aufgehoben GS 37.256
§ 11 23.09.2010 01.01.2011 aufgehoben GS 37.256
§ 12 23.09.2010 01.01.2011 aufgehoben GS 37.256
§ 13 23.09.2010 01.01.2011 aufgehoben GS 37.256
§ 14 23.09.2010 01.01.2011 aufgehoben GS 37.256
§ 15 23.09.2010 01.01.2011 aufgehoben GS 37.256
§ 16 23.09.2010 01.01.2011 totalrevidiert GS 37.256
§ 17 23.09.2010 01.01.2011 aufgehoben GS 37.256
§ 22 22.03.2012 01.04.2014 totalrevidiert wg. GS 38.37
* Änderungstabellen am Schluss des Erlasses GS 32.210
SGS - Nr . 223 GS- Nr . 32. 210 Er l as sd at um 22. Mär z 199 5 ( Tr akt andum 4) I n Kr aft sei t 1. Janu ar 199 6 ( § 18 Absat z 2 sei t 1. August 199 5) > Über si cht Sy st emat i sche Gese t z essamml ung d es Ka nt on s BL Hi nw ei s: D ie L ink s fü hre n in de r Re ge l zum La nd rats p rotok oll (2. Le s un g), wosel bst wei t er e Li nks auf di e ent spr echend e Landr at sv or l age, auf den Kommis- si onsber i cht an den Landr at und das Landr at spr ot okol l der 1. L es ung z u f i nden si nd. > Mehr Änder ung en / Erg änzu nge n / A uf heb ung en ( chr onol ogi sch ab st ei gend) Dat um GS- Nr . I n Kr aft sei t Bemer kungen
22. 03. 2012 38. 37 01. 04. 2014 wg. Ent l ast ungspa ket
23. 09. 2010 37 . 25 6 01 . 01 . 20 11 mi t EG ZP O
12. 03. 2009 37 . 85 01 . 01 . 20 11 mi t EG St PO
22. 02. 2001 34 . 19 3 01 . 04 . 20 02 LR V 2000- 090
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