Kantonsratsbeschluss betreffend Beitritt zum Konkordat über die Vollstreckung von Zivilurteilen
231.4 Kantonsratsbeschluss betreffend Beitritt zum Konkordat über die Vollstreckung von Zivilurteilen v om 24. April 1980 1) Der Kantonsrat des Kantons Zug, gestützt auf § 41 Bst. i der Kantonsverfassung 2) , beschliesst: § 1 Der Kanton tritt dem Konkordat über die Vollstreckung von Zivilurteilen, vo m Bundesrat am 20. Juni 1977 genehmigt, bei. § 2 Als zuständige Behörden werden bezeichnet: a) zur Bescheinigung der Vollstreckbarkeit (Art. 3 Abs. 2 des Konkordates): die Gerichtskanzlei; b) zur Durchführung der Zwangsvollstreckung und zum Entscheid über Ein- reden und Einsprachen (Art. 4 Abs. 2 und Art. 8 des Konkordates): der Kantonsgerichtspräsident. § 3 Dieser Beschluss tritt unter dem Vorbehalt des Referendums gemäss § 34 der Kantonsverfassung mit der Veröffentlichung des Beitritts in der eidge- nössischen Gesetzessammlung in Kraft. 3) Er ist samt dem Konkordat in die Gesetzessammlung aufzunehmen. 1) GS 21, 433 2) BGS 111.1 3) In Kraft seit 4. Aug. 1981 (AS 1981, 983)
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231.4 Anhang K onkordat über die Vollstreckung von Zivilurteilen 1) Abgeschlossen am 10. März 1977 Vo m Bundesrat genehmigt am 20. Juni 1977 I. Kapitel: Vo raussetzungen der Vollstreckung Art. 1 Geltungsbereich 1 Das Konkordat regelt die Vollstreckung von Zivilurteilen, die in einem K onkordatskanton ergangen und in einem anderen zu vollziehen sind. 2 Den Urteilen sind namentlich gleichzustellen: der Abstand von der Kla- ge, die Klageanerkennung und der gerichtliche Vergleich sowie Schiedsge- richtsurteile, vorsorgliche Verfügungen und Entscheide von Strafbehörden über zivilrechtliche Begehren. Art. 2 V orbehalt Das Konkordat gilt nicht für die Zwangsvollstreckung von Urteilen, die eine Partei zur Zahlung einer Geldsumme oder zur Sicherheitsleistung in Geld verpflichten. Art. 3 Vo llstreckbarkeitsklausel 1 Die Urteile, um deren Vollzug ersucht wird, sind mit der Bescheinigung zu versehen, dass sie seit dem Datum, das beigefügt wird, vollstreckbar sind. 2 Die Bescheinigung ist von der nach kantonalem Recht zuständigen Be- hörde auszustellen. 1) GS 21, 435; SR 276
231.4 II. Kapitel: Art. 4 Zuständigkeit und anwendbares Recht 1 Für die Zwangsvollstreckung eines Urteils ist die Behörde des Ortes zu- ständig, wo sie erfolgen soll. 2 Diese Behörde wird für jeden Kanton in einem Anhang zum Konkordat angegeben. 3 Sie wendet unter Vorbehalt der nachstehenden Bestimmungen ihr eige- nes Prozessrecht an. Art. 5 Vo llstreckungsgesuch 1 Die Vollstreckung kann von jedem Berechtigten verlangt werden. Der urteilende Richter kann die Vollstreckung vorsorglicher Verfügungen eben- f alls beantragen. 2 Der Gesuchsteller hat ein schriftliches Begehren sowie das zu vollstre- ckende Urteil einzureichen. 3 In Dringlichkeitsfällen kann die Vollstreckungsbehörde schon vor Ein- reichung dieser Urkunden Sicherungsmassnahmen treffen. Art. 6 Einreden Die Partei, gegen die das Vollstreckungsbegehren gerichtet ist, kann sich diesem durch Einrede widersetzen, a) wenn sie nicht ordnungsgemäss vorgeladen oder gesetzlich vertreten wor- den ist; b) wenn der Entscheid von einem örtlich unzuständigen Richter gefällt wor- den ist; c) wenn sie durch Urkunden beweist, dass seit dem Urteil oder dem Tag, von dem an die urteilende Behörde keine neuen Tatsachen berücksichtigen durfte, Umstände eingetreten sind, welche die Durchsetzung des Anspru- ches ganz oder teilweise ausschliessen oder aufschieben; d) wenn sie auf ein Säumnisurteil hin die Wiederaufnahme des Verfahrens ve rlangt hat und ihrem Gesuch aufschiebende Wirkung erteilt worden ist.
231.4 Art. 7 Einsprache Dritter Dritte können wegen Verletzung in ihren Rechten gegen die Vollstreckung Einsprache erheben. Art. 8 V erfahren Die Vollstreckungsbehörde entscheidet im summarischen Verfahren. Sie kann Sicherungsmassnahmen anordnen. Wenn angemessene Sicherheit ge- leistet wird, kann sie die Vollstreckung aufschieben. Art. 9 Protokoll Die Vollstreckungsbehörde hat über die Vollstreckung des Urteils ein Pro- tokoll aufzunehmen oder aufnehmen zu lassen. Art. 10 K osten Die Vollzugsbehörde entscheidet über die Kosten. Sie kann vom Gesuch- steller einen Vorschuss verlangen. III. Kapitel: Schlussbestimmungen Art. 11 Beitritt und Rücktritt 1 Jeder Kanton kann dem Konkordat beitreten. Die Beitrittserklärung so- wie das im Anhang zum Konkordat erwähnte Verzeichnis sind dem Eidge- nössischen Justiz- und Polizeidepartement zuhanden des Bundesrates einzu- reichen. 2 W ill ein Kanton vom Konkordat zurücktreten, so hat er dies dem Eidge- nössischen Justiz- und Polizeidepartement zuhanden des Bundesrates mitzu- teilen. Der Rücktritt wird mit dem Ablauf des der Erklärung folgenden Ka- lenderjahres rechtswirksam.
231.4 Art. 12 Inkrafttreten 1 Das Konkordat tritt für die abschliessenden Kantone mit seiner Veröf- fentlichung in der Sammlung der eidgenössischen Gesetze in Kraft, für die später beitretenden Kantone mit der Veröffentlichung ihres Beitrittes in die- ser Sammlung. 1) 2 Das gleiche gilt für das Verzeichnis der zuständigen kantonalen Behör- den sowie für dessen Ergänzungen und Änderungen. V erzeichnis der Vollstreckungsbehörden im Sinne von Artikel 4 Absatz 2 des Konkordates Luzern 2) –O bergericht für diejenigen Fälle, bei denen von Bundesrechts wegen eine einzige kantonale Instanz vorgeschrieben ist; – Amtsgerichtspräsident in allen übrigen Fällen. Schwyz 2) Einzelrichter des Bezirksgerichts Obwalden Kantonsgerichtspräsident Glarus 3) Zivilgerichtspräsidium Zug 4) Kantonsgerichtspräsident Freiburg Präsident des Bezirksgerichts Solothurn 5) Oberamtmann 1) Das Konkordat ist für den Kanton Zug am 4. Aug. 1981 in Kraft getreten (AS 1981, 983). 2) AS 1979, 9 3) AS 1979, 968 4) AS 1981, 983 5) AS 1979, 812
231.4 Basel-Landschaft 1) Polizeidirektion (für die Einreichung von Vollstreckungsgesuchen und von Einreden) Obergerichtspräsident (für die Beurteilung von Einreden, sofern das Vollstre- ckungsgesuch eine zivilrechtliche Streitigkeit betrifft, wofür die Bundes- gesetzgebung eine einzige kantonale Instanz vorschreibt) Bezirksgerichtspräsident des Vollstreckungsorts (für die Beurteilung der Ein- reden in allen übrigen Fällen) Schaffhausen 2) Bezirksrichter Graubünden 1) Kreisamt Thurgau 2) Bezirksgerichtspräsidenten W aadt 3) Juge de paix Wa llis 4) Le juge-instructeur Neuenburg 5) Le président du Tribunal de district Genf 6) Le Procureur général (pour procéder à l’exécution forcée d’un jugement). Le Tribunal de première instance (pour statuer sur les oppositions à l’exécu- tion d’un jugement). 1) AS 1988 162 2) AS 1989 171 3) AS 1978 1156 AS 1981 1726 5) AS 1981 1605 6) AS 1981 932
231.4 Das Konkordat ist heute verbindlich für die Kantone: seit: Luzern ....................................................................................... 9. Januar 1979 7) Schwyz .................................................................................... 9. Januar 1979 7) Obwalden ................................................................................. 4. Juli 1978 Glarus ....................................................................................... 24. Juli 1979 8) Zug ............................................................................................. 4. August 1981 9) Freiburg .................................................................................... 4. Juli 1978 Solothurn ................................................................................. 26. Juni 1979 10) Basel-Stadt .............................................................................. 12. Dezember 1989 11) Basel-Landschaft .................................................................. 11. November 1980 12) Schaffhausen ........................................................................... 6. Februar 1979 13) Graubünden ........................................................................... 26. Januar 1988 1) Thurgau .................................................................................... 31. Januar 1989 2) W aadt ....................................................................................... 25. Juli 1978 3) W allis ....................................................................................... 17. November 1981 4) Neuenburg .............................................................................. 13. Oktober 1981 5) Genf .......................................................................................... 21. Juli 1981 6) 1) AS 1979 9 2) AS 1979 968 3) AS 1981 983 4) AS 1979 812 5) AS 1989 2408 6) AS 1980 1631 7) AS 1979 174 8) AS 1988 162 9) AS 1989 171 10) AS 1978 1156 11) AS 1981 1726 12) AS 1981 1605 13) AS 1981 932
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