Verfassung des Kantons Nidwalden 1 (131.216.2)
CH - Schweizer Bundesrecht

Verfassung des Kantons Nidwalden 1

Vom 10. Oktober 1965 (Stand am 2. März 2011)² ¹ Angenommen in der Volksabstimmung vom 2. Mai 2010 , in Kraft seit 2. Mai 2010. Gewährleistungsbeschluss vom 2. März 2011 ( BBl 2011 2927 Art. 1 Ziff. 1, 2010 7945 ). ² Diese Veröffentlichung basiert auf jenen der Änderungen im Rahmen der Gewährleis­tungsbotschaften im BBl. Sie kann vorübergehend von der Veröffentlichung in der kantonalen Gesetzessammlung abweichen. Der Stand bezeichnet daher das Datum des letzten im BBl veröffentlichten Gewährleistungsbeschlusses der Bundesversammlung.
Im Namen Gottes des Allmächtigen!
Das Volk von Nidwalden,
in der Absicht, Freiheit und Recht zu schützen, die Wohlfahrt aller zu fördern und Nidwalden als Stand der Eidgenossenschaft zu stärken,
hat die nachstehende Verfassung angenommen.

I. Die Rechte und Pflichten der Bürgerinnen und Bürger ³

³ Angenommen in der Volksabstimmung vom 22. Sept. 1996 , in Kraft seit 22. Sept. 1996. Gewährleistungsbeschluss vom 4. Dez. 1997 ( BBl 1998 103 Art. 1 Ziff. 2, 1997 III 1157 ).

A. Grundrechte

Freiheitsrechte

Art. 1
¹ Die Freiheit und die Würde des Menschen sind unverletzlich.
² In den Schranken des Bundesrechts und der zur Wahrung der öf­fent­lichen Ord­nung erlassenen kantonalen Gesetze sind insbeson­dere ge­währleistet:
1. die Freiheit des Glaubens und des Gewissens sowie die freie Ausübung got­tesdienstlicher Handlungen;
2. die freie Meinungsbildung, Meinungsäusserung und Mei­nungs­verbreitung, im besondern die Freiheit der Presse;
3. die Vereinsfreiheit und die Versammlungsfreiheit;
4. die Niederlassungsfreiheit für alle Schweizer Bürger;
5. die körperliche Unversehrtheit;
6. die Bewegungsfreiheit des Menschen sowie die Unverletzlich­keit der Woh­nung;
7. die privaten Rechte und die unentziehbaren Ansprüche unter Vorbehalt einer im öffentlichen Interesse durchzuführenden Ent­eignung;
8. die Handels- und Gewerbefreiheit.

Rechtsgleichheit

Art. 2 ⁴
¹ Alle Menschen sind vor dem Gesetze gleich.
² Niemand darf wegen seines Geschlechts, seiner Herkunft, seiner Sprache, sei­ner Rasse, seiner sozialen Stellung, seiner weltanschauli­chen, politischen oder re­ligiösen Überzeugung benachteiligt oder be­vorzugt werden.
³ Kanton und Gemeinden fördern die tatsächliche Gleichstellung von Mann und Frau.
⁴ Angenommen in der Volksabstimmung vom 22. Sept. 1996 , in Kraft seit 22. Sept. 1996. Gewährleistungsbeschluss vom 4. Dez. 1997 ( BBl 1998 103 Art. 1 Ziff. 2, 1997 III 1157 ).

Rechtsschutz

Art. 3
¹ Niemand kann dem verfassungsmässigen Richter entzogen werden.
² Das rechtliche Gehör ist gewährleistet.
³ Bei Mittellosigkeit ist im Rahmen der Gesetzgebung der Anspruch auf unentgelt­liche Rechtspflege gewährleistet.
⁴ …⁵
⁵ Aufgehoben in der Volksabstimmung vom 2. Mai 2010 , mit Wirkung seit 2. Mai 2010. Gewährleistungsbeschluss vom 2. März 2011 ( BBl 2011 2927 Art. 1 Ziff. 1, 2010 7945 ).
Art. 4 ⁶
⁶ Aufgehoben in der Volksabstimmung vom 2. Mai 2010 , mit Wirkung seit 2. Mai 2010. Gewährleistungsbeschluss vom 2. März 2011 ( BBl 2011 2927 Art. 1 Ziff. 1, 2010 7945 ).

Rückwirkung

Art. 5
Rückwirkende Gesetze, die den Privaten neue Belastungen auferle­gen, sind unzulässig.

Haftung

Art. 6
Öffentlichrechtliche Körperschaften und Anstalten haben im Rahmen des Ge­setzes den Schaden zu ersetzen, den ihre Behörden, Beamten und Angestellten in Ausübung einer nichtgewerblichen dienstlichen Verrichtung Dritten zufügen.

Ersatzanspruch

Art. 7
Der Entzug und die ähnlich einem Entzug wirkende Beschränkung eines priva­ten Eigentumsrechts oder eines vermögenswerten An­spruchs verpflichtet zu vollem Ersatz.

B. Politische Rechte

Aktivbürgerrecht

Art. 8 ⁷
Das Aktivbürgerrecht können alle Personen ausüben, die das Schwei­zerbürgerrecht besitzen, im Kanton rechtlich niedergelassen sind, das 18. Altersjahr zurückgelegt haben und denen nicht durch die Gesetz­gebung das Aktivbürgerrecht entzogen ist.
⁷ Angenommen in der Volksabstimmung vom 22. Sept. 1996 , in Kraft seit 22. Sept. 1996. Gewährleistungsbeschluss vom 4. Dez. 1997 ( BBl 1998 103 Art. 1 Ziff. 2, 1997 III 1157 ).
Art. 9 ⁸
⁸ Aufgehoben in der Volksabstimmung vom 22. Sept. 1996 , mit Wirkung seit 22. Sept. 1996. Gewährleistungsbeschluss vom 4. Dez. 1997 ( BBl 1998 103 Art. 1 Ziff. 2, 1997 III 1157 ).

Ausübung der politischen Rechte

Art. 10
Der Aktivbürger kann im Kanton und in seiner Wohnsitzgemeinde:
1. an Wahlen und Abstimmungen teilnehmen;
2. vom Recht der Initiative und des Referendums Gebrauch ma­chen;
3. in eine Behörde oder in ein öffentliches Amt gewählt werden; die Gesetz­gebung bestimmt, in welchen Fällen für die Wahlfä­hig­keit von Beamten ein Befähigungsausweis notwendig ist oder das Aktivbürgerrecht nicht vorliegen muss.

Petitionsrecht

Art. 11
Jedermann ist berechtigt, an die Behörden Petitionen zu richten.

Erwerb und Verlust des Bür­gerrechts

Art. 12
Der Erwerb und der Verlust des Kantons- und Gemeindebürgerrechts wird durch das Gesetz geregelt.

C. Pflichten

Bürgerpflicht

Art. 13 ⁹
¹ Jede Person hat die Pflichten zu erfüllen, die ihr durch die Kantons- und Gemein­degesetzgebung übertragen sind.
² Die Teilnahme an den kantonalen und kommunalen Wahlen und Ab­stimmungen ist Bürgerpflicht.
³ Jede Person, die das Aktivbürgerrecht besitzt, ist verpflichtet, das ihr verfas­sungsgemäss übertragene Amt für eine Amtsdauer zu überneh­men, soweit es sich um ein Nebenamt handelt; Ausnahmen bestimmt das Gesetz.
⁹ Angenommen in der Volksabstimmung vom 1. Dez. 1996 , in Kraft seit 1. Dez. 1996. Gewährleistungsbeschluss vom 4. Dez. 1997 ( BBl 1998 103 Art. 1 Ziff. 2, 1997 III 1157 ).

II. Die öffentlichen Aufgaben

A. Schule

Schulbesuch

Art. 14
¹ Der Schulbesuch ist innerhalb der gesetzlichen Altersgrenzen obli­gatorisch.
² In den öffentlichen Schulen ist der Unterricht unentgeltlich, sofern die Gesetzgebung unter Wahrung des Bundesrechts nichts anderes be­stimmt.
³ Die öffentlichen Schulen sind in vaterländischem und christlichem Geiste zu führen; sie müssen von den Angehörigen aller Bekennt­nisse ohne Beeinträchtigung ihrer Glaubens- und Gewissensfreiheit besucht werden können.

Volks­schul­unterricht

Art. 15
¹ Der Volksschulunterricht obliegt im Rahmen der Gesetzgebung den Gemeinden.
² Der Kanton übt die Aufsicht über den Volksschulunterricht aus und unterstützt ihn durch Beiträge.

Berufsschulen

Art. 16
Dem Kanton obliegt die Führung und Förderung von Berufsschulen; Aufgaben der Berufsbildung können Wirtschaftsverbänden übertra­gen werden.

Höhere Unter­richts­anstalten

Art. 17
¹ Der Kanton kann höhere Unterrichtsanstalten führen oder mit Bei­trä­gen unterstützen.
² Er kann zu diesem Zweck mit andern Kantonen Konkordate ab­schliessen.

Sonderschulen

Art. 18
¹ Benachteiligten Kindern ist eine besondere Erziehung und Ausbil­dung zu geben.
² Zu diesem Zweck führt oder unterstützt der Kanton Sonderschulen und Erziehungsheime.

Ausbildungs­bei­träge

Art. 19
Der Kanton fördert im Rahmen der Gesetzgebung die wissenschaft­liche und berufliche Ausbildung und Weiterbildung durch Beiträge.

Privatschulen

Art. 20
¹ Das Recht zur Errichtung und Führung von Privatschulen ist im Rahmen der Gesetzgebung gewährleistet.
² Privatschulen stehen unter der Aufsicht des Kantons.
³ Sie können im Rahmen der Gesetzgebung aus öffentlichen Mitteln unterstützt werden.

B. Heimat und Kultur

Schutz der Natur

Art. 21
¹ Der Kanton schützt die natürlichen Reichtümer des Landes.
² Er fördert insbesondere die Massnahmen zur Reinerhaltung der Ge­wässer und der Luft, zur Erhaltung und Bewirtschaftung der Wal­dun­gen, zum Schutz der Bergwelt sowie die Bestrebungen der Lan­des- und Ortsplanung.

Heimatschutz

Art. 22
¹ Der Kanton fördert die Bestrebungen des Heimatschutzes und der Denkmalpflege.
² Er hat das heimatliche Landschafts- und Ortsbild, geschichtliche Stätten sowie Natur- und Kulturdenkmäler zu schonen und, wo das allgemeine Interesse über­wiegt, zu erhalten.

Förderung der Kultur

Art. 23
¹ Der Kanton fördert das wissenschaftliche und künstlerische Schaf­fen sowie die Bestrebungen der Volkskultur.
² Er kann Institutionen unterhalten oder unterstützen, die wesentliche kulturelle Aufgaben im Kanton erfüllen.

Volksbildung

Art. 24
Der Kanton ist bestrebt, die Erkenntnisse und die Leistungen von Wis­senschaft und Kunst jedermann zugänglich zu machen.

C. Fürsorge und Sozialversicherung

Armenfürsorge

Art. 25
Die Armenfürsorge wird durch das Gesetz geregelt.

Besondere Ver­sicherungen und Fürsorge­­einrich­tungen

Art. 26
Der Kanton und die Gemeinden können in Ergänzung der Sozialver­­sicherungen des Bundes und in den Bereichen, die nicht bundes­rechtlich geordnet sind, besondere Versicherungen und Fürsorgeein­richtungen schaffen.

Wohnungs­fürsorge

Art. 27
¹ Für das Wohnungswesen sind die Gemeinden zuständig.
² Der Kanton kann für die Förderung des Wohnungsbaus einheitliche gesetzliche Bestimmungen erlassen und ihn mit Beiträgen unterstüt­zen.

Gesundheits­­wesen

Art. 28
¹ Der Kanton ist bestrebt, die Volksgesundheit zu heben.
² Er regelt das Medizinalwesen.
³ Er kann die Krankenfürsorge gesetzlich ordnen und durch Beiträge unterstützen; er kann Spitäler und Heime führen oder unterstützen.

D. Schutz der Familie

Familie

Art. 29
In der Erfüllung ihrer Aufgaben sind Kanton und Gemeinden be­strebt, die Familie als Grundlage des Gemeinschaftslebens zu festi­gen.

E. Wirschaftsordnung

Industrie, Ge­werbe und Han­del

Art. 30
¹ Der Kanton erlässt im Rahmen des Bundesrechts und dieser Ver­fas­sung die zur Förderung von Industrie, Gewerbe und Handel erfor­der­li­chen Vorschriften.
² Er kann Anstalten und Werke, die der wirtschaftlichen Entwicklung des Kantons dienen, unterhalten oder unterstützen.

Landwirtschaft

Art. 31
¹ Der Kanton trifft die in seiner Befugnis liegenden Massnahmen zur Erhaltung eines leistungfähigen Bauernstandes.
² Er kann insbesondere die Erhaltung des bäuerlichen Grundbesitzes, Güter­zusammenlegungen und Bodenverbesserungen, die Beschaf­fung landwirt­schaftlicher Kredite, die Qualitätsverbesserung der Pro­dukte sowie das bäuerliche Bildungs- und Beratungswesen fördern.

F. Finanzordnung

Steuerhoheit

Art. 32
¹ Kanton und Gemeinden besteuern nach Massgabe der Gesetzge­bung das Einkommen und das Vermögen der natürlichen Personen sowie den Ertrag und das Kapital der juristischen Personen.
² Die kantonale Gesetzgebung bestimmt die weitern Steuern, die von Kanton oder Gemeinden erhoben werden können.

Finanzausgleich

Art. 33 ¹⁰
Der Finanzausgleich zugunsten von Gemeinden wird durch die Ge­setz­­gebung geregelt.
¹⁰ Angenommen an der Landsgemeinde vom 30. April 1972, in Kraft seit 30. April 1972. Gewährleistungsbeschluss vom 11. Dez. 1972 ( BBl 1972 II 1596 Art. 1 Ziff. 3 1397).

III. Staat und Kirche

Römisch-katho­lische Kirche

Art. 34
¹ Die römisch-katholische Kirche ist Landeskirche.
² Der Landrat ist zuständig, den Kanton im Rahmen des Bundes­rechts beim Abschluss der für das Verhältnis zum Bistum notwendi­gen Übereinkommen mit der Kurie zu vertreten.

Evangelisch-re­formierte Kirche

Art. 35
Die evangelisch-reformierte Kirche ist öffentlichrechtlich anerkannt.

Weitere Kirchen

Art. 36
Alle übrigen Religionsgemeinschaften stehen unter den Grundsätzen des Privat­rechts, soweit sie nicht durch das Gesetz öffentlichrechtlich anerkannt werden.

Selbständigkeit

Art. 37
¹ Die öffentlichrechtlich anerkannten Kirchen ordnen im Rahmen der Gesetzgebung ihre Angelegenheiten selbständig.
² Wird durch die stimmberechtigten Kirchenglieder eine Kirchenver­fassung erlassen, bedarf sie der Genehmigung durch den Landrat.

Zugehörigkeit zur Kirche

Art. 38
Die Kantonseinwohner sind Glieder einer öffentlichrechtlich aner­kannten Kirche, sofern sie deren Konfession angehören; Übertritt und Austritt haben durch schriftliche Erklärung an den Präsidenten der Kirchgemeinde oder Kapellgemeinde zu erfolgen.

Religions­­unterricht

Art. 39
¹ Der Religionsunterricht ist Schulfach auf allen Schulstufen.
² Er wird von den öffentlichrechtlich anerkannten Kirchen erteilt; mit deren Einverständnis können die Schulen den Bibelunterricht durch ihre Lehrkräfte erteilen lassen.

Klöster und kirchli­che Stif­tungen

Art. 40
Der Kanton gewährleistet den Fortbestand der Klöster und kirchli­chen Stiftungen.

IV. Die kantonalen und kommunalen Gewalten und ihre Funktionen

A. Allgemeine Vorschriften

Gewalten­­trennung

Art. 41
¹ Die rechtsetzende, die vollziehende und die rechtsprechende Gewalt sind getrennt; keine Gewalt darf in den Wirkungsbereich der andern eingreifen.
² Die Mitglieder des Landrates dürfen keinem kantonalen Gericht an­gehören.¹¹
³ Die Mitglieder des Regierungsrates dürfen weder dem Landrat noch einem Gericht noch einer Gemeindebehörde oder einem Korporati­ons­rat angehören.
⁴ Die Mitglieder einer höhern Gerichtsinstanz dürfen nicht gleichzei­tig einer ihr untergeordneten angehören.
⁵ Das Gesetz kann weitere Unvereinbarkeiten für die Mitgliedschaft in kantonalen oder kommunalen Behörden bestimmen.¹²
¹¹ Angenommen in der Volksabstimmung vom 1. Dez. 1996 , in Kraft seit 1. Dez. 1996. Gewährleistungsbeschluss vom 4. Dez. 1997 ( BBl 1998 103 Art. 1 Ziff. 2, 1997 III 1157 ).
¹² Angenommen in der Volksabstimmung vom 2. Mai 2010 , in Kraft seit 2. Mai 2010. Gewährleistungsbeschluss vom 2. März 2011 ( BBl 2011 2927 Art. 1 Ziff. 1, 2010 7945 ).

Wahlen

Art. 42
Die Wahlen sind als Mehrheitswahlen durchzuführen, soweit durch das Gesetz nicht die Verhältniswahl eingeführt wird.

Einberufung der Be­hörden

Art. 43
Die kantonalen und kommunalen Behörden sind einzuberufen:
1. wenn es die Geschäftsordnung vorsieht;
2. wenn es die Behörde beschliesst oder der Präsident anordnet;
3. wenn mindestens ein Viertel der Ratsmitglieder die Einberu­fung unter Nennung der zu behandelnden Gegenstände schrift­lich verlangt.

Beschluss­fähigkeit

Art. 44
¹ Die kantonalen und kommunalen Behörden sind beschlussfähig, wenn mindestens die Hälfte der Mitglieder anwesend ist.
² Die Beschlussfähigkeit der Gerichte wird durch die Gesetzgebung geregelt.

Amstdauer

Art. 45 ¹³
Die Amtsdauer der Behörden beträgt vier Jahre.
¹³ Angenommen in der Volksabstimmung vom 7. Juni 1998 , in Kraft seit 7. Juni 1998. Gewährleistungsbeschluss vom 10. Juni 1999 ( BBl 1999 5181 Art. 1 Ziff. 2 2514).

Amtsenthebung

Art. 46
Die Einstellung im Amt und die Amtsenthebung von Behördemit­glie­dern und Beamten wird durch das Gesetz geregelt.

Öffentlichkeit

Art. 47
¹ Die Akten können vom Aktivbürger, der für das betreffende Ge­schäft stimm­berechtigt ist, eingesehen werden.
² Die Beratungen des Landrates und der Volksvertretung in der Ge­meinde sind im Rahmen der Gesetzgebung öffentlich.
³ Die Öffentlichkeit der Verhandlungen der Gerichte und der Ge­mein­de­versammlung wird durch die Gesetzgebung umschrieben.

Unvereinbarkeit in der Person

Art. 48 ¹⁴
¹ Dem Regierungsrat oder einem Gericht dürfen nicht gleichzeitig angehören:
1. Ehegatten und eingetragene Partnerinnen oder Partner;
2. Verwandte und Verschwägerte in gerader Linie sowie bis und mit dem dritten Grad der Seitenlinie;
3. die Ehegatten und eingetragenen Partnerinnen oder Partner von Geschwistern.
² Einer anderen kantonalen oder kommunalen Behörde dürfen nicht gleichzeitig angehören:
1. Ehegatten und eingetragene Partnerinnen oder Partner;
2. Verwandte und Verschwägerte in gerader Linie;
3. Geschwister.
³ Personen in dauernder Lebensgemeinschaft sind den Ehegatten beziehungsweise den eingetragenen Partnerinnen und Partnern gleichgestellt.
⁴ Über den durch die Unvereinbarkeit gebotenen Rücktritt entscheidet das Los.
⁵ Diese Bestimmungen gelten nicht für den Landrat und die Gemeindeparlamente.
¹⁴ Angenommen in der Volksabstimmung vom 2. Mai 2010 , in Kraft seit 2. Mai 2010. Gewährleistungsbeschluss vom 2. März 2011 ( BBl 2011 2927 Art. 1 Ziff. 1, 2010 7945 ).

Amtssitz

Art. 49
Stans ist Hauptort des Kantons und Sitz der kantonalen Behörden.

Notstands­ordnung

Art. 49 a ¹⁵
Das Gesetz kann für den Fall von Katastrophen und kriegerischen Er­eignissen dem Landrat, dem Regierungsrat und den administrati­ven Räten die Befugnis ein­räumen, für beschränkte Zeit in Abwei­chung von den Zuständigkeitsvorschriften dieser Verfassung Mass­nahmen zum Schutze der Bevölkerung anzuordnen.
¹⁵ Angenommen an der Landsgemeinde vom 28. April 1974, in Kraft seit 28. April 1974. Gewährleistungsbeschluss vom 12. Dez. 1974 ( BBl 1974 II 1527 Art. 1 Ziff. 1, 973 ).

B. Die kantonalen Gewalten

1. ¹⁶ Aktivbürgerschaft

¹⁶ Angenommen in der Volksabstimmung vom 1. Dez. 1996 , in Kraft seit 1. Dez. 1996. Gewährleistungsbeschluss vom 4. Dez. 1997 ( BBl 1998 103 Art. 1 Ziff. 2, 1997 III 1157 ).

Ausübung des Stimm- und Wahlrechts

Art. 50
¹ Die Aktivbürgerinnen und Aktivbürger üben ihr Stimm- und Wahl­recht in den Politi­schen Gemeinden aus.
² Sie können ihre Stimme persönlich an der Urne oder brieflich abge­ben.

Wahlen

Art. 51
¹ Die Stimmberechtigten wählen:
1. den Landrat;
2. den Regierungsrat;
3. die Abordnung in den Ständerat;
4.¹⁷
…¹⁸
² …¹⁹
¹⁷ Aufgehoben in der Volksabstimmung vom 28. Nov. 1999 , mit Wirkung seit 28. Nov. 1999. Gewährleistungsbeschluss vom 27. Sept. 2000 ( BBl 2000 5158 Art. 1 Ziff. 1 3529).
¹⁸ Angenommen in der Volksabstimmung vom 8. Juni 1997 , in Kraft seit 8. Juni 1997. Gewährleistungsbeschluss vom 10. Juni 1999 ( BBl 1999 5181 Art. 1 Ziff. 2 2514).
¹⁹ Aufgehoben in der Volksabstimmung vom 28. Nov. 1999 , mit Wirkung seit 28. Nov. 1999. Gewährleistungsbeschluss vom 27. Sept. 2000 ( BBl 2000 5158 Art. 1 Ziff. 1 3529).

Obligatorische Abstimmun­gen

Art. 52
Der obligatorischen Abstimmung unterliegen:
1. der Erlass und die Änderung der Kantonsverfassung sowie der Beschluss der Ge­samtrevision der Kantonsverfassung;
2. Anträge gemäss Artikel 54, denen der Landrat nicht zustimmt;
3.²⁰
vom Landrat erlassene oder abgeänderte Gesetze, denen die Aktivbürgerschaft einen Gegenantrag gemäss Artikel 54 a Ab­satz 3 gegenüberstellt;
4. unter Vorbehalt von Artikel 61 Ziffer 4 die Beschlüsse über ein­malige Ausgaben, die 5 000 000 Franken, und über jährlich wie­derkehrende Aufgaben, die 500 000 Franken übersteigen;
5. die Verabschiedung von Vernehmlassungen des Regierungs­rates zuhanden des Bundes, soweit sie sich auf Atomanlagen, insbe­sondere Lagerstätten für radioaktive Abfälle, und sie vor­berei­tende Handlungen auf dem Gebiete des Kantons bezie­hen;
6. die Genehmigung von Verleihungen zur Benützung des Unter­grundes für Ausbeu­tung, Produktion und Lagerung sowie de­ren vorbereitende Handlungen mit Ausnahme der Grundwas­ser- und Erdwärmenutzung.
²⁰ Angenommen in der Volksabstimmung vom 7. Juni 1998 , in Kraft seit 7. Juni 1998. Gewährleistungsbeschluss vom 10. Juni 1999 ( BBl 1999 5181 Art. 1 Ziff. 2 2514).

Fakultative Ab­stimmungen

Art. 52 a
¹ Der Abstimmung unterliegen, wenn es binnen zweier Monate seit Veröffentlichung des Erlasses oder Beschlusses von 250 Aktivbürge­rinnen und Aktivbürgern verlangt oder vom Landrat beschlossen wird:
1.²¹
die vom Landrat erlassenen Gesetze und die von ihm geneh­migten interkantonalen Verträge;
2. die Beschlüsse des Landrates, die frei bestimmbare einmalige Ausgaben von mehr als 250 000 Franken oder jährlich wieder­kehrende Ausgaben von mehr als 50 000 Franken zur Folge ha­ben;
3.²²
die Beschlüsse des Landrates über die Festsetzung des Kantonssteuerfusses und des Kirchensteuerfusses für juristische Personen.
² Die Abstimmung ist binnen eines Jahres seit Veröffentlichung des Erlasses oder Beschlusses durchzuführen.
²¹ Angenommen in der Volksabstimmung vom 7. Juni 1998 , in Kraft seit 7. Juni 1998. Gewährleistungsbeschluss vom 10. Juni 1999 ( BBl 1999 5181 Art. 1 Ziff. 2 2514).
²² Angenommen in der Volksabstimmung vom 24. Sept. 2000 , in Kraft seit 24. Sept. 2000. Gewährleistungsbeschluss vom 11. Dez. 2001 ( BBl 2001 6542 Art. 1 Ziff. 2 4879).

Konsultative Ab­stimmungen

Art. 53
¹ Der Landrat ist befugt, die Aktivbürgerschaft über die Aufnahme einzelner Grund­sätze in die Gesetzgebung abstimmen zu lassen.
² Das Ergebnis der konsultativen Abstimmung bindet den Landrat bei der Ausarbei­tung der Gesetzgebung.
³ Die Bindung erstreckt sich nicht auf spätere Erlasse, in denen die gleiche Frage aufgegriffen wird.

Antragsrecht

Art. 54
¹ Anträge können als allgemeine Anregung oder, wenn sie nicht die Gesamtrevision der Verfassung verlangen, als ausgearbeitete Vorlage eingereicht werden.
² Die Anträge dürfen sich nur auf einen einzigen Gegenstand beziehen und müssen eine Begründung enthalten.
³ Die Anträge dürfen nichts enthalten, was dem Bundesrecht oder, so­fern sie nicht die Verfassungsrevision verlangen, der Kantonsverfas­sung widerspricht.
⁴ Anträge können stellen:
1. 1000 Aktivbürgerinnen und Aktivbürger sowie der Landrat, wenn die Gesamtrevi­sion der Kantonsverfassung verlangt wird,
2. 500 Aktivbürgerinnen und Aktivbürger sowie der Landrat, wenn die Teilrevision der Kantonsverfassung verlangt wird;
3. 250 Aktivbürgerinnen und Aktivbürger sowie die in dieser Ver­fassung genannten Kantons- und Gemeindebehörden, wenn der Erlass, die Aufhebung oder die Abände­rung eines Gesetzes oder eines Finanzbeschlusses verlangt wird; handelt es sich um einen Finanzbeschluss zugunsten eines gemeinnützigen oder genossen­schaftlichen Zwecks, sind auch juristische Personen des privaten und öffentlichen Rechts antrags­berechtigt, die im Kanton ihren Sitz haben.
⁵ Bei Anträgen der Aktivbürgerschaft sind die Unterschriften binnen zweier Monate seit der Hinterlegung des Antrages auf der Standes­kanzlei einzureichen.

Gegenvorschlag

Art. 54 a
¹ Der Landrat kann einem Antrag einen Gegenvorschlag gegenüber­stellen.
² 500 Aktivbürgerinnen und Aktivbürger können einem Antrag des Landrates betref­fend Teilrevision der Verfassung einen Gegenvor­schlag gegenüberstellen.
³ 250 Aktivbürgerinnen und Aktivbürger können vom Landrat erlasse­nen oder abgeänderten Gesetzen einen Gegenvorschlag gegenüber­stellen.²³
⁴ Bei Gegenvorschlägen der Aktivbürgerschaft sind die Unterschriften binnen zweier Monate seit der Hinterlegung des Gegenvorschlages auf der Standeskanzlei einzurei­chen; die Hinterlegung hat binnen zweier Monate seit Veröffentlichung der Vorlage des Landrates zu erfolgen.
²³ Angenommen in der Volksabstimmung vom 7. Juni 1998 , in Kraft seit 7. Juni 1998. Gewährleistungsbeschluss vom 10. Juni 1999 ( BBl 1999 5181 Art. 1 Ziff. 2 2514).

Verfahren

Art. 55
¹ Anträge, die der Abstimmung unterliegen, und Gegenvorschläge der Aktivbürger­schaft sind binnen eines Jahres seit der Einreichung zur Abstimmung zu bringen.
² Wird eine allgemeine Anregung zum Beschluss erhoben, ist die aus­gearbeitete Vorlage binnen zweier Jahre zu verabschieden.
³ Anträge und Gegenvorschläge können von den bevollmächtigten Antragstellenden bis zur Veröffentlichung des Abstimmungstages zu­rückgezogen werden.
⁴ Der Gegenvorschlag ist gleichzeitig mit dem Antrag, beziehungs­weise der Vorlage des Landrates, zur Abstimmung zu bringen; bei Rückzug des Antrages ist nur der Ge­genvorschlag zur Abstimmung zu bringen.
⁵ Bei einem Gegenvorschlag können die Aktivbürgerinnen und Aktiv­bürger sowohl dem Antrag, beziehungsweise der Vorlage des Land­rates, als auch dem Gegenvor­schlag zustimmen oder beide ablehnen; stimmen sie beiden Vorlagen zu, ist jene an­genommen, für welche in der gleichzeitig stattfindenden Eventualabstimmung mehr Stimmen abgegeben werden.
⁶ Das Verfahren bei mehreren Gegenvorschlägen regelt das Gesetz.

Korporations­­angelegenheiten

Art. 56
¹ Für die gesetzliche Regelung des Mitanteils und der Nutzung an Korporationsgütern sind nur jene Personen stimmberechtigt, die das Aktivbürgerrecht sowie im Kanton ein Korporationsbürgerrecht besit­zen.
² Das Antragsrecht steht neben den gemäss Absatz 1 stimmberechtig­ten Personen dem Landrat und den Korporationsräten zu.

2. Landrat

Zusammen­set­zung

Art. 57
Der Landrat besteht aus 60 Mitgliedern.

Wahlkreise

Art. 58
¹ Für die Wahlen in den Landrat bildet jede politische Gemeinde ei­nen Wahlkreis.
² Jeder Wahlkreis wählt nach den Vorschriften des Gesetzes die Mit­glieder, die ihm aufgrund der Einwohnerzahl zukommen; mass­ge­bend ist die kantonale Ein­wohnerstatistik vom 31. Dezember des zweiten der Wahl vorausgehenden Kalenderjahres.²⁴
³ Jeder Wahlkreis hat Anspruch auf mindestens zwei Sitze.²⁵
²⁴ Angenommen an der Landsgemeinde vom 24. April 1988, in Kraft seit 24. April 1988. Gewährleistungsbeschluss vom 21. Juni 1989 ( BBl 1989 II 954 Art. 1 Ziff. 3 I 565).
²⁵ Angenommen an der Landsgemeinde vom 24. April 1988, in Kraft seit 24. April 1988. Gewährleistungsbeschluss vom 21. Juni 1989 ( BBl 1989 II 954 Art. 1 Ziff. 3 I 565).

Konstituierung

Art. 59 ²⁶
¹ Der Landrat wählt auf die Dauer von einem Jahr die Präsidentin oder den Präsidenten, die Vizepräsidentin oder den Vizepräsidenten und die übrigen Mitglieder des Landratsbüros.
² Die Präsidentin oder der Präsident ist für eine nächste einjährige Amtsdauer nicht wieder wählbar.
²⁶ Angenommen in der Volksabstimmung vom 7. Juni 1998 , in Kraft seit 7. Juni 1998. Gewährleistungsbeschluss vom 10. Juni 1999 ( BBl 1999 5181 Art. 1 Ziff. 2 2514).

Wahlen

Art. 59 a ²⁷
¹ Der Landrat wählt:
1. den Landammann und die Landesstatthalterin oder den Lan­des­statthalter auf die Amtsdauer von einem Jahr aus der Mitte des Regierungsrates; für die nächste einjäh­rige Amtsdauer ist die bisherige Amtsinhaberin oder der bisherige Amtsinhaber als Lan­dammann nicht wieder wählbar;
2.²⁸
die Präsidentin oder den Präsidenten und die weiteren Mit­glieder des Obergerichts;
3.²⁹
die Präsidentinnen oder die Präsidenten und die weiteren Mitglieder des Kantonsgerichts;
4.³⁰
die Präsidentin oder den Präsidenten und die weiteren Mitglieder des Verwaltungsgerichts;
5. die weiteren Behörden sowie die Beamtinnen und Beamten nach Massgabe der Gesetzgebung.
² Die Wahlen von Richterinnen und Richtern sowie die Besetzung der Gerichtspräsidien sind jeweils zwei Jahre nach den Wahlen des Landrates und des Regierungsrates durchzuführen.³¹
²⁷ Angenommen in der Volksabstimmung vom 1. Dez. 1996 , in Kraft seit 1. Dez. 1996. Gewährleistungsbeschluss vom 4. Dez. 1997 ( BBl 1998 103 Art. 1 Ziff. 2, 1997 III 1157 ).
²⁸ Angenommen in der Volksabstimmung vom 28. Nov. 1999 , in Kraft seit 28. Nov. 1999. Gewährleistungsbeschluss vom 27. Sept. 2000 ( BBl 2000 5158 Art. 1 Ziff. 1 3529).
²⁹ Angenommen in der Volksabstimmung vom 28. Nov. 1999 , in Kraft seit 28. Nov. 1999. Gewährleistungsbeschluss vom 27. Sept. 2000 ( BBl 2000 5158 Art. 1 Ziff. 1 3529).
³⁰ Angenommen in der Volksabstimmung vom 28. Nov. 1999 , in Kraft seit 28. Nov. 1999. Gewährleistungsbeschluss vom 27. Sept. 2000 ( BBl 2000 5158 Art. 1 Ziff. 1 3529).
³¹ Angenommen in der Volksabstimmung vom 2. Mai 2010 , in Kraft seit 2. Mai 2010. Gewährleistungsbeschluss vom 2. März 2011 ( BBl 2011 2927 Art. 1 Ziff. 1, 2010 7945 ).

Rechtsetzung

Art. 60 ³²
¹ Der Landrat erlässt in Form des Gesetzes:
1. alle allgemeinverbindlichen Vorschriften, welche Rechte und Pflichten der natürlichen und juristischen Personen bestim­men;
2. alle grundlegenden Bestimmungen über Zuständigkeit, Orga­ni­sation und Verfahren der öffentlichen Gewalten;
3. Einführungsbestimmungen zu bundesrechtlichen Erlassen, unter Vorbehalt von Artikel 64 Absatz 1 Ziffer 2.
² Er genehmigt interkantonale Verträge mit rechtsetzendem Inhalt ge­mäss Absatz 1 Ziffer 1 und 2.
³ Er erlässt das für seine Tätigkeit notwendige Geschäftsreglement.
³² Angenommen in der Volksabstimmung vom 7. Juni 1998 , in Kraft seit 7. Juni 1998. Gewährleistungsbeschluss vom 10. Juni 1999 ( BBl 1999 5181 Art. 1 Ziff. 2 2514).

Weitere Aufga­ben

Art. 61 ³³
In die Zuständigkeit des Landrates fallen weiter:
1. die Ausübung der dem Kanton zustehenden Rechte der Initia­tive und des Referen­dums in der Eidgenossenschaft;
2. der Entscheid über die verfassungsmässige Zulässigkeit der An­träge und Gegen­vorschläge gemäss Artikel 54 und 54 a ;
3.³⁴
die Erläuterung der Kantonsverfassung und der Gesetze, je­doch nie in einem vor dem Gericht anhängigen Fall;
4. die Beschlussfassung über alle Ausgaben, die durch das Bun­des­recht dem Kanton verbindlich vorgeschrieben sind, über alle aus­gaben, für die dem Landrat durch das Gesetz Voll­macht erteilt ist, sowie über alle frei bestimmbaren einmaligen Ausgaben bis 5 000 000 Franken und jährlich wiederkehren­den Ausgaben bis 500 000 Franken;
5. das Verfügungsrecht über das Finanzvermögen sowie im Rahmen von Ziffer 4 über das Verwaltungsvermögen, unter Vorbehalt von Artikel 65 Absatz 2 Ziffer 10;
6. die Beschlussfassung über den Unterhalt der im Besitz des Kan­tons stehenden Gebäude und Anlagen ohne Rücksicht auf Ziffer 4, jedoch unter Vorbehalt von Artikel 65 Absatz 2 Zif­fer 9;
7. ³⁵
der Beschluss über die Festsetzung des Kantonssteuerfusses und des Kirchensteuerfus­ses für juristische Personen;
8. die Festsetzung des jährlichen Voranschlags und die Genehmi­gung der Staats­rechnung;
9.³⁶
die Genehmigung von interkantonalen Verträgen im Rahmen von Ziffer 4, unter Vorbehalt von Artikel 65 Absatz 2 Ziffer 9;
10. die Beurteilung von Kompetenzkonflikten, in denen das Ver­fas­sungsgericht Partei ist;
11. das Recht der Begnadigung für Freiheitsstrafen;
12. die Oberaufsicht über die kantonale Verwaltung und die selb­ständigen Anstalten, insbesondere die Genehmigung der jährli­chen Rechenschaftsberichte;
13. die Oberaufsicht über den Geschäftsgang der Gerichte, insbe­son­dere die Ge­nehmigung der jährlichen Rechenschaftsbe­richte;
14. alle übrigen durch die Gesetzgebung dem Landrat übertrage­nen Aufgaben.
³³ Angenommen in der Volksabstimmung vom 1. Dez. 1996 , in Kraft seit 1. Dez. 1996. Gewährleistungsbeschluss vom 4. Dez. 1997 ( BBl 1998 103 Art. 1 Ziff. 2, 1997 III 1157 ).
³⁴ Angenommen in der Volksabstimmung vom 7. Juni 1998 , in Kraft seit 7. Juni 1998. Gewährleistungsbeschluss vom 10. Juni 1999 ( BBl 1999 5181 Art. 1 Ziff. 2 2514).
³⁵ Angenommen in der Volksabstimmung vom 24. Sept. 2000 , in Kraft seit 24. Sept. 2000. Gewährleistungsbeschluss vom 11. Dez. 2001 ( BBl 2001 6542 Art. 1 Ziff. 2 4879).
³⁶ Angenommen in der Volksabstimmung vom 7. Juni 1998 , in Kraft seit 7. Juni 1998. Gewährleistungsbeschluss vom 10. Juni 1999 ( BBl 1999 5181 Art. 1 Ziff. 2 2514).

Antragsrecht

Art. 62
¹ Das Recht, dem Landrat Anträge zu stellen, haben jedes Mitglied des Landrates, jede Kommission des Landrates sowie der Regie­rungsrat und dessen Mitglieder.
² Die Kommissionen des Landrates sind befugt, Mitglieder der Ver­waltungs­behörden, Beamte und Angestellte zur Auskunftserteilung vorzuladen sowie der Verwaltung nicht angehörende Personen bei­zu­ziehen.

3. Regierungsrat

Zusammen­setzung

Art. 62 a ³⁷
Der Regierungsrat besteht aus sieben Mitgliedern.
³⁷ Angenommen in der Volksabstimmung vom 8. Juni 1997 , in Kraft seit 8. Juni 1997. Gewährleistungsbeschluss vom 10. Juni 1999 ( BBl 1999 5181 Art. 1 Ziff. 2 2514).

Departemente

Art. 63
¹ Jedes Mitglied des Regierungsrates leitet ein Departement.
² Jedes Departement umfasst eine oder mehrere Direktionen, deren Ge­schäftsbereich durch die Gesetzgebung bestimmt wird.
³ Der Regierungsrat nimmt die Zuteilung der Direktionen vor.

Rechtsetzung

Art. 64 ³⁸
¹ Der Regierungsrat erlässt:
1. Vollzugsverordnungen, soweit ihn das Gesetz dazu ermächtigt;
2. Einführungsverordnungen zu bundesrechtlichen Erlassen, so­fern sie allein Verfahren und Zuständigkeiten regeln.
² Er erlässt zeitlich befristete Noterlasse; diese sind sobald als möglich dem Landrat zu unterbreiten, der über ihre weitere Geltung und Befri­stung entscheidet.
³⁸ Angenommen in der Volksabstimmung vom 7. Juni 1998 , in Kraft seit 7. Juni 1998. Gewährleistungsbeschluss vom 10. Juni 1999 ( BBl 1999 5181 Art. 1 Ziff. 2 2514).

Verwaltungs­befug­nisse

Art. 65
¹ Der Regierungsrat ist, unter Vorbehalt der Befugnisse des Landra­tes, die verwaltende Behörde des Kantons; er vertritt den Kanton nach aussen.
² Er ist namentlich befugt und beauftragt:
1.³⁹
die Erlasse durch eigene Verfügungen und durch Anweisungen an die ihm unterstellte Verwaltung zu vollziehen;
2. die Beschlüsse und die Entscheidungen anderer kantonaler Be­hörden zu vollstrecken, soweit diese Befugnis nicht besondern Organen vorbehalten ist;
3.⁴⁰
die Beamtinnen und Beamten sowie die Angestellten der kan­to­nalen Verwaltung zu wählen, soweit deren Wahl nicht durch die Gesetzgebung einer anderen Behörde übertragen ist;
4.⁴¹
unter Vorbehalt von Artikel 52 Ziffer 5 Vernehmlassungen zu er­statten, zu denen der Bund den Kanton auffordert;
5. die gesamte Staatsverwaltung zu überwachen und die sich selbst verwaltenden Anstalten nach Massgabe der Gesetzge­bung zu be­aufsichtigen;
6.⁴²
die Gemeinden und Korporationen nach Massgabe der Gesetz­ge­bung zu beauf­sichtigen und bei schwerer Pflichtverletzung die notwendigen Massnahmen unter Vorbehalt der Be­schwerde an den Landrat anzuordnen;
7. die Beschwerden gegen die Gemeinden und Korporationen so­wie gegen die Departemente zu beurteilen, soweit nicht ein Ge­richt zuständig ist;
8.⁴³
unter Vorbehalt von Artikel 52 Ziffer 6 die kantonalen Bewil­li­gungen, Konzessionen und Verleihungen zu erteilen, soweit diese Aufgabe nicht nach Gesetz einer anderen Behörde über­tragen ist;
9.⁴⁴
unter Vorbehalt weitergehender ihm durch die Gesetzgebung oder durch Beschluss des Landrates übertragenen Vollmachten frei bestimmbare einmalige Ausgaben bis 200 000 Franken und jährlich wiederkehrende Ausgaben bis 40 000 Franken zu be­schliessen;
10. das Kantonsvermögen zu verwalten und im Rahmen von Ziffer 9 darüber zu verfügen;
11. alle weitern durch die Gesetzgebung ihm übertragenen Aufga­ben zu erfüllen.
³⁹ Angenommen in der Volksabstimmung vom 7. Juni 1998 , in Kraft seit 7. Juni 1998. Gewährleistungsbeschluss vom 10. Juni 1999 ( BBl 1999 5181 Art. 1 Ziff. 2 2514).
⁴⁰ Angenommen in der Volksabstimmung vom 1. Dez. 1996 , in Kraft seit 1. Dez. 1996. Gewährleistungsbeschluss vom 4. Dez. 1997 ( BBl 1998 103 Art. 1 Ziff. 2, 1997 III 1157 ).
⁴¹ Angenommen in der Volksabstimmung vom 1. Dez. 1996 , in Kraft seit 1. Dez. 1996. Gewährleistungsbeschluss vom 4. Dez. 1997 ( BBl 1998 103 Art. 1 Ziff. 2, 1997 III 1157 ).
⁴² Angenommen in der Volksabstimmung vom 1. Dez. 1996 , in Kraft seit 1. Dez. 1996. Gewährleistungsbeschluss vom 4. Dez. 1997 ( BBl 1998 103 Art. 1 Ziff. 2, 1997 III 1157 ).
⁴³ Angenommen in der Volksabstimmung vom 1. Dez. 1996 , in Kraft seit 1. Dez. 1996. Gewährleistungsbeschluss vom 4. Dez. 1997 ( BBl 1998 103 Art. 1 Ziff. 2, 1997 III 1157 ).
⁴⁴ Angenommen in der Volksabstimmung vom 1. Dez. 1996 , in Kraft seit 1. Dez. 1996. Gewährleistungsbeschluss vom 4. Dez. 1997 ( BBl 1998 103 Art. 1 Ziff. 2, 1997 III 1157 ).

4. Gerichte

Richterliche Un­abhängigkeit

Art. 66
¹ Die Gerichte sind unabhängig und nur der Gesetzgebung unterwor­fen.
² Gesetze, die gegen diese Verfassung verstossen oder bundesrechts­widrig sind, und ebenso verfassungs- und gesetzwidrige Erlasse sind für die Gerichte unverbindlich.⁴⁵
⁴⁵ Angenommen in der Volksabstimmung vom 7. Juni 1998 , in Kraft seit 7. Juni 1998. Gewährleistungsbeschluss vom 10. Juni 1999 ( BBl 1999 5181 Art. 1 Ziff. 2 2514).

Zivilrechtspflege

Art. 67 ⁴⁶
¹ Die Zivilgerichtsbarkeit wird ausgeübt durch:
1. das Kantonsgericht;
2. das Obergericht.
² Die Gesetzgebung regelt die Organisation der Schlichtungsbehörden.
⁴⁶ Angenommen in der Volksabstimmung vom 2. Mai 2010 , in Kraft seit 2. Mai 2010. Gewährleistungsbeschluss vom 2. März 2011 ( BBl 2011 2927 Art. 1 Ziff. 1, 2010 7945 ).

Strafrechtspflege

Art. 67 a ⁴⁷
¹ Die Strafgerichtsbarkeit wird ausgeübt durch:
1. das Kantonsgericht;
2. das Obergericht.
² Die Gesetzgebung:
1. regelt die Organisation der Strafverfolgungsbehörden;
2. kann den Verwaltungsbehörden des Kantons und der Gemeinden unter Vorbehalt der richterlichen Überprüfung Verwaltungsstrafbefugnisse übertragen.
⁴⁷ Angenommen in der Volksabstimmung vom 2. Mai 2010 , in Kraft seit 2. Mai 2010. Gewährleistungsbeschluss vom 2. März 2011 ( BBl 2011 2927 Art. 1 Ziff. 1, 2010 7945 ).

Verwaltungs­rechtspflege

Art. 68 ⁴⁸
Die Gerichtsbarkeit bei verwaltungs- und sozialversicherungsrechtlichen Streitigkeiten wird durch das Verwaltungsgericht ausgeübt.
⁴⁸ Angenommen in der Volksabstimmung vom 2. Mai 2010 , in Kraft seit 2. Mai 2010. Gewährleistungsbeschluss vom 2. März 2011 ( BBl 2011 2927 Art. 1 Ziff. 1, 2010 7945 ).

Verfassungs­­gericht

Art. 69
¹ Verfassungsgericht ist das Obergericht.
² Das Verfassungsgericht beurteilt:
1. Streitigkeiten über die Ausübung der politischen Rechte und über die Gültigkeit von Wahlen und Abstimmungen im Kanton sowie, nach Beurteilung durch den Regierungsrat gemäss Arti­kel 65 Ziffer 7, in den Gemeinden und Kor­porationen;
2. Streitigkeiten über die Rechtmässigkeit von Gesetzen und Ver­ordnungen des Kantons, der Gemeinden und Korporationen;
3. Kompetenzkonflikte zwischen kantonalen Instanzen, sofern da Verfassungs­gericht nicht Partei ist;
4. Streitigkeiten über die Selbständigkeit der Gemeinden, Korpo­ra­tionen und öffentlichrechtlich anerkannten Kirchen;
5.⁴⁹
Beschwerden gegen Entscheide des Landrates oder des admi­ni­strativen Rates über die verfassungsmässige Zulässigkeit der An­träge und Gegenvorschläge gemäss Artikel 61 Ziffer 2 oder Arti­kel 83 Absatz 2 Ziffer 5;
6. die weitern durch Gesetz dem Verfassungsgericht zugewiese­nen Ange­legenheiten.
⁴⁹ Angenommen in der Volksabstimmung vom 1. Dez. 1996 , in Kraft seit 1. Dez. 1996. Gewährleistungsbeschluss vom 4. Dez. 1997 ( BBl 1998 103 Art. 1 Ziff. 2, 1997 III 1157 ).

Organisation

Art. 69 a ⁵⁰
¹ Die Gesetzgebung regelt die Organisation und die Zuständigkeiten der Gerichte.
² Die Gerichte können als Kollegial- und als Einzelgericht tätig sein.
³ Die Gesetzgebung kann:
1. für spezielle Streitigkeiten besondere richterliche Behörden einsetzen;
2. interkantonale Gerichte einsetzen.
⁵⁰ Angenommen in der Volksabstimmung vom 2. Mai 2010 , in Kraft seit 2. Mai 2010. Gewährleistungsbeschluss vom 2. März 2011 ( BBl 2011 2927 Art. 1 Ziff. 1, 2010 7945 ).

C. Die kommunalen Gewalten

1. Allgemeine Vorschriften

a. Grundlagen

Gemeinden
Art. 70
Der Bestand und die Selbständigkeit der Gemeinden ist gewährlei­stet.
Aufgaben
Art. 71
¹ Die Gemeinden regeln alle örtlichen Angelegenheiten, die nicht in den Auf­gabenbereich des Bundes oder des Kantons fallen.
² Sie sind im Rahmen der Gesetzgebung befugt:
1. die eigene Organisation frei zu bestimmen und ihre Behörden, Beamten und Angestellten selbst zu wählen;
2. die in ihren Wirkungsbereich fallenden Aufgaben nach freiem Ermessen zu erfüllen.
Zusammenwir­ken mit andern Gemein­den
Art. 72 ⁵¹
Die Gemeinden können für die gemeinsame Aufgabenerfüllung mit Gemeinden innerhalb und ausserhalb des Kantons im Rahmen der Ge­setzgebung Verträge abschliessen, Gemeindeverbände bilden oder ge­meinsame Anstalten errichten.
⁵¹ Angenommen an der Landsgemeinde vom 26. April 1992, in Kraft seit 26. April 1992. Gewährleistungsbeschluss vom 14. Dez. 1993 ( BBl 1993 IV 599 Art. 1 Ziff. 4 II 180).
Organisation
Art. 73
Die Gemeindeversammlung, der administrative Rat und dessen Prä­si­dent sind die notwendigen Organe jeder Gemeinde.
Aufsicht
Art. 74
¹ Die Gemeinden unterliegen der Aufsicht des Regierungsrates.
² Bei schwerer Pflichtverletzung kann der Regierungsrat unter Vor­be­halt des Rekurses an den Landrat einer Gemeinde das Recht der Selbstverwaltung ganz oder teilweise entziehen oder andere Mass­nah­men anordnen.

b. Gemeindeversammlung

Durchführung
Art. 75 ⁵²
¹ Die Gemeindeversammlung ist jährlich mindestens zweimal einzu­berufen.
² Ausserordentliche Gemeindeversammlungen sind einzuberufen, wenn es der administrative Rat beschliesst, oder wenn es ein Zwanzig­stel der Stimmberechtigten unter Nennung der zu behandelnden Gegenstände verlangt; im letzten Fall hat die Gemeindeversammlung binnen dreier Monate stattzufinden.
³ Die Verhandlungen leitet die Präsidentin beziehungsweise der Präsi­dent oder die Vizeprä­sidentin beziehungsweise der Vizepräsident oder das in der Wahl nächstfolgende Mitglied des administrativen Rates.
⁵² Angenommen in der Volksabstimmung vom 7. Juni 1998 , in Kraft seit 7. Juni 1998. Gewährleistungsbeschluss vom 10. Juni 1999 ( BBl 1999 5181 Art. 1 Ziff. 2 2514).
Obligatorische Abstimmung
Art. 76
In die Zuständigkeit der Gemeindeversammlung fallen:
1. der Erlass von Verordnungen und Reglementen, soweit hiezu nicht durch die Gesetzgebung oder durch Beschluss der Gemeindeversammlung der admi­nistrative Rat zuständig erklärt wird;
2. die Wahl der Behörden und der nach Massgabe der Gesetz­gebung von der Gemeindeversammlung zu wählenden Beamten; es steht den Gemeinden frei, die Wahl für die administrativen Räte und die Rechnungsrevisoren so fest­zulegen, dass alle zwei Jahre die Hälfte der Mandatsinhaber zu wählen ist;
3. die Festsetzung des Gemeindesteueransatzes;
4.⁵³
die Beschlüsse über Ausgaben und finanzielle Verfügungen, wel­che die Finanzkompetenzen des administrativen Rates über­stei­gen;
5.⁵⁴
die Festsetzung des jährlichen Voranschlages;
6. die Genehmigung der Gemeinderechnung.
⁵³ Angenommen an der Landsgemeinde vom 28. April 1974, in Kraft seit 28. April 1974. Gewährleistungsbeschluss vom 12. Dez. 1974 ( BBl 1974 II 1527 Art. 1 Ziff. 1, 973 ).
⁵⁴ Angenommen an der Landsgemeinde vom 28. April 1974, in Kraft seit 28. April 1974. Gewährleistungsbeschluss vom 12. Dez. 1974 ( BBl 1974 II 1527 Art. 1 Ziff. 1, 973 ).
Fakultative Ab­stimmung
Art. 77
¹ Der Gemeindeversammlung sind die vom administrativen Rat erlas­senen oder abgeänderten Verordnungen und Reglemente zu unter­breiten, wenn es binnen zweier Monate seit der Veröffentlichung des Erlasses von einem Zwanzigstel der Stimmberechtigten verlangt wird.⁵⁵
² Die Abstimmung ist an der nächsten Gemeindeversammlung durch­zuführen.
⁵⁵ Angenommen in der Volksabstimmung vom 7. Juni 1998 , in Kraft seit 7. Juni 1998. Gewährleistungsbeschluss vom 10. Juni 1999 ( BBl 1999 5181 Art. 1 Ziff. 2 2514).
Antragsrecht
Art. 78
¹ Anträge können als allgemeine Anregung oder als ausgearbeitete Vorlage eingereicht werden; wird eine allgemeine Anregung zum Be­schluss erhoben, so ist der Gemeindeversammlung binnen Jahresfrist die ausgearbeitete Vorlage zu unterbreiten.
² Die Anträge dürfen sich nur auf einen einzigen Gegenstand bezie­hen und müssen eine Begründung enthalten.
³ Anträge können stellen:
1.⁵⁶
jeder Aktivbürger, jede Kommission und der administrative Rat der zuständigen Gemeinde;
2. juristische Personen des privaten und öffentlichen Rechts, die in der Gemeinde ihren Sitz haben, sofern es sich um einen Finanz­beschluss zugunsten eines gemeinnützigen oder genossen­schaft­lichen Zwecks handelt.
⁴ Die Anträge dürfen nichts enthalten, was dem Bundesrecht oder dem kantonalen Recht widerspricht.
⁵⁶ Angenommen an der Landsgemeinde vom 28. April 1974, in Kraft seit 28. April 1974. Gewährleistungsbeschluss vom 12. Dez. 1974 ( BBl 1974 II 1527 Art. 1 Ziff. 1, 973 ).
Urnen­abstimmung
Art. 79
Das Gesetz bestimmt die Voraussetzungen, unter denen in Gemeinde­ange­legenheiten die Urnenabstimmung zu erfolgen hat.
Volksvertretung
Art. 80
Das Gesetz bestimmt die Voraussetzungen, unter denen Gemeinden die Gemeindeversammlung durch die Volksvertretung ersetzen kön­nen, sowie die Organisation und die Befugnisse der Volksvertretung.

c. Administrativer Rat

Zusammen­­setzung
Art. 81
¹ Der administrative Rat (Gemeinderat, Schulrat, Kirchenrat oder Kapellrat) besteht aus drei bis elf Mitgliedern.
² Aus dessen Mitte wählt die Gemeindeversammlung auf eine Amts­dauer von zwei Jahren den Präsidenten und den Vizepräsidenten.
³ Es steht dem administrativen Rat im Rahmen der Gesetzgebung zu, den Aufgabenbereich seiner Mitglieder zu umschreiben sowie Kom­missionen zu bilden.
Verordnungs­­befugnisse
Art. 82
Der administrative Rat erlässt unter Vorbehalt von Artikel 77:
1. Verordnungen und Reglemente, zu denen er durch die Gesetz­ge­bung oder durch Beschluss der Gemeindeversammlung zu­stän­dig erklärt wird;
2. Reglemente in nebengeordneten Fragen im Rahmen von Arti­kel 83 Ziffer 7.
Verwaltungs­befug­nisse
Art. 83
¹ Der administrative Rat ist die verwaltende Behörde der Gemeinde; er vertritt die Gemeinde nach aussen.
² Er ist, unter Vorbehalt von Artikel 80, namentlich befugt und beauf­tragt:
 1. das Protokoll der Gemeindeversammlung zu genehmigen;
 2. die Gesetze, Verordnungen und Reglemente zu vollziehen;
 3. die Beschlüsse und Entscheidungen der kantonalen Behörden und der Gemeindeversammlung zu vollziehen, soweit diese Be­fugnis nicht besondern Organen vorbehalten ist;
 4. die Beamten und die Angestellten zu wählen, soweit deren Wahl nicht durch die Gesetzgebung einer andern Instanz übertragen ist;
 5. über die verfassungsmässige Zulässigkeit der Anträge an die Ge­meinde­versammlung gemäss Artikel 78 Absatz 4 zu ent­schei­den;
 6. Vernehmlassungen zu erstatten, zu denen der Kanton die Ge­meinde auffordert;
 7.⁵⁷
im Rahmen der in der Gesetzgebung der Gemeinde umschrie­be­nen Finanz­kompetenzen frei bestimmbare einmalige Ausga­ben und jährlich wieder­kehrende Ausgaben zu beschliessen, ferner Ausgaben, die der Gemeinde durch die Gesetzgebung verbind­lich vorgeschrieben oder für welche durch die Gesetz­gebung oder den Beschluss der Gemeindeversammlung dem admini­strativen Rat weitergehende Vollmachten übertragen sind;
 8. das Gemeindevermögen zu verwalten und im Rahmen von Zif­fer 7 darüber zu verfügen;
 9. Ausgaben für den Unterhalt der im Besitz der Gemeinde ste­hen­den Gebäude und Anlagen ohne Rücksicht auf Ziffer 7 zu be­schliessen;
10. alle weitern durch die Gesetzgebung ihm übertragenen Aufga­ben zu erfüllen.
⁵⁷ Angenommen an der Landsgemeinde vom 28. April 1974, in Kraft seit 28. April 1974. Gewährleistungsbeschluss vom 12. Dez. 1974 ( BBl 1974 II 1527 Art. 1 Ziff. 1 973).

2. Gemeindearten

a. Politische Gemeinde

Bestand
Art. 84 ⁵⁸
Eine politische Gemeinde darf nicht ohne Zustimmung der Aktivbür­gerschaft der Ge­meinde und des Kantons aufgeteilt oder mit einer an­dern Gemeinde vereinigt werden.
⁵⁸ Angenommen in der Volksabstimmung vom 1. Dez. 1996 , in Kraft seit 1. Dez. 1996. Gewährleistungsbeschluss vom 4. Dez. 1997 ( BBl 1998 103 Art. 1 Ziff. 2, 1997 III 1157 ).
Aufgabe
Art. 85
Die politische Gemeinde regelt im Rahmen der Gesetzgebung alle ört­lichen Angelegenheiten, die nicht einer andern Gemeinde übertra­gen sind.

b. Schulgemeinde

Bestand
Art. 86
¹ Das Gebiet der Schulgemeinde deckt sich mit jenem der politischen Gemeinde.
² Die Schulgemeinde kann aufgehoben und deren Aufgaben und Be­fugnisse durch die politische Gemeinde übernommen werden, sofern die Stimmberechtigten dieser Zusammenlegung zustimmen; die Zu­sammenlegung kann durch Beschluss der Stimmberechtigten rück­gängig gemacht werden.⁵⁹
⁵⁹ Angenommen an der Landsgemeinde vom 28. April 1974, in Kraft seit 28. April 1974. Gewährleistungsbeschluss vom 12. Dez. 1974 ( BBl 1974 II 1527 Art. 1 Ziff. 1 973).
Art. 87 ⁶⁰
⁶⁰ Aufgehoben an der Landsgemeinde vom 26. April 1992, mit Wirkung seit 26. April 1992. Gewährleistungsbeschluss vom 14. Dez. 1993 ( BBl 1993 IV 599 Art. 1 Ziff. 4 II 180).

c. Kirchgemeinde oder Kapellgemeinde

Bestand
Art. 88
¹ Die Glieder der öffentlichrechtlich anerkannten Kirchen bilden Kirchgemeinden oder Kapellgemeinden.
² Die Neubildung, Zusammenlegung oder Teilung von Kirchgemein­den oder Kapellgemeinden bedarf der Zustimmung der Stimmbe­rech­tigten sowie des Landrates.⁶¹
⁶¹ Angenommen an der Landsgemeinde vom 28. April 1974, in Kraft seit 28. April 1974. Gewährleistungsbeschluss vom 12. Dez. 1974 ( BBl 1974 II 1527 Art. 1 Ziff. 1 973).
Stimm- und Wahlrecht
Art. 89
¹ Stimm- und Wahlrecht richtet sich nach den Bestimmungen dieser Verfassung; es kann durch die Kirchenverfassung auf weitere Kir­chenglieder ausgedehnt werden.⁶²
² Der zuständige Pfarrer oder Kaplan ist von Amtes wegen Mitglied des Kirchen- oder Kapellrates.
³ Der Gemeindeversammlung der römisch-katholischen Kirchge­mein­den oder Kapellgemeinden, denen dieses hergebrachte Recht zu­kommt, steht die Ernennung (Präsentation) der Geistlichen zu.
⁶² Angenommen in der Volksabstimmung vom 1. Dez. 1996 , in Kraft seit 1. Dez. 1996. Gewährleistungsbeschluss vom 4. Dez. 1997 ( BBl 1998 103 Art. 1 Ziff. 2, 1997 III 1157 ).
Kirchensteuer
Art. 90
¹ Kirchgemeinden oder Kapellgemeinden können Kirchensteuern nur von den Kirchengliedern beziehen.
² Der Kanton erhebt im Rahmen der Gesetzgebung einen Zuschlag zu den Ertrags- und Kapitalsteuern der juristischen Personen; die Ge­setz­gebung regelt die Verteilung des Steuerertrags unter den öffent­lich-rechtlich anerkannten Kirchen.⁶³
⁶³ Angenommen an der Landsgemeinde vom 28. April 1974, in Kraft seit 28. April 1974. Gewährleistungsbeschluss vom 12. Dez. 1974 ( BBl 1974 II 1527 Art. 1 Ziff. 1 973).

V. Korporationen

Bestand

Art. 91
¹ Die Errichtung neuer Korporationen bedarf der Zustimmung des Landrates.
² Die Befugnis der Korporationen, ihr Vermögen selbst zu verwalten und zu nutzen, ist in den Schranken der Gesetzgebung gewährleistet.

VI. Die Revision der Verfassung

Teilrevision

Art. 92
¹ Wird ein Antrag als ausgearbeitete Vorlage eingereicht, so erfolgt die Teilrevision der Verfassung unter Vorbehalt von Artikel 54 und Arti­kel 94 auf dem Wege der Gesetzgebung.
² Wird ein Antrag als allgemeine Anregung eingereicht, so erfolgt die Teilrevision nach dem in Artikel 93 festgelegten Verfahren.

Gesamtrevision

Art. 93
¹ Wird die Gesamtrevision der Verfassung gemäss Artikel 54 verlangt, ist das Begehren der Urnenabstimmung zu unterstellen.⁶⁴
² Ist die Gesamtrevision beschlossen, so obliegt die Ausarbeitung der neuen Verfassung dem Landrat, sofern nicht durch den Revisionsbe­schluss ein Verfas­sungsrat mit dieser Aufgabe betraut wird.
³ Der Verfassungsrat zählt gleich viele Mitglieder wie der Landrat und ist binnen 90 Tagen nach den für die Wahl des Landrates geltenden Vorschriften zu wählen.⁶⁵
⁴ Die revidierte Verfassung ist der Urnenabstimmung zu unterstellen.⁶⁶
⁶⁴ Angenommen in der Volksabstimmung vom 1. Dez. 1996 , in Kraft seit 1. Dez. 1996. Gewährleistungsbeschluss vom 4. Dez. 1997 ( BBl 1998 103 Art. 1 Ziff. 2, 1997 III 1157 ).
⁶⁵ Angenommen an der Landsgemeinde vom 23. Okt. 1994, in Kraft seit 24. Okt. 1994. Gewährleistungsbeschluss vom 14. März 1996 ( BBl 1996 I 1357 Art. 1 Ziff. 3, 1995 III 1413 ).
⁶⁶ Angenommen an der Landsgemeinde vom 23. Okt. 1994, in Kraft seit 24. Okt. 1994. Gewährleistungsbeschluss vom 14. März 1996 ( BBl 1996 I 1357 Art. 1 Ziff. 3, 1995 III 1413 ).

Annahme der Verfassungs­­bestimmungen

Art. 94 ⁶⁷
¹ Über die Annahme oder die Verwerfung der neuen Verfassungsbe­stimmungen oder der neuen Verfassung entscheiden die Aktivbürge­rinnen und Aktivbürger an der Urne.⁶⁸
² In der Übergangsordnung kann das Inkrafttreten aller oder einzelner neuer Verfassungsbestimmungen aufgeschoben werden:
1. bis nach erfolgter eidgenössischer Gewährleistung;
2. bis nach erfolgter Anpassung der namentlich genannten beste­henden Erlasse.
⁶⁷ Angenommen an der Landsgemeinde vom 23. Okt. 1994, in Kraft seit 24. Okt. 1994. Gewährleistungsbeschluss vom 14. März 1996 ( BBl 1996 I 1357 Art. 1 Ziff. 3, 1995 III 1413 ).
⁶⁸ Angenommen in der Volksabstimmung vom 1. Dez. 1996 , in Kraft seit 1. Dez. 1996. Gewährleistungsbeschluss vom 4. Dez. 1997 ( BBl 1998 103 Art. 1 Ziff. 2, 1997 III 1157 ).

VII. Übergangsordnung

Inkrafttreten

Art. 95
Diese Verfassung tritt mit der Annahme durch die Landsgemeinde in Kraft.

Bisheriges Ver­fas­sungsrecht

Art. 96
¹ Soweit Bestimmungen der bisherigen Verfassung für den Bestand und die Tätigkeit der kantonalen und kommunalen Organe notwendig sind, bleiben sie bis zum Erlass der neuen Gesetzgebung in Kraft.
² Insbesondere gilt dies für die Verfahrensvorschriften der Landsge­meinde und der Gemeindeversammlung sowie für die Bestimmungen über die Gerichtsorganisation.

Gesetze und Verordnungen

Art. 97
¹ Alle bestehenden Gesetze und Verordnungen bleiben in Kraft, so­weit sie dieser Verfassung nicht widersprechen.
² Gesetze und Verordnungen, die mit dieser Verfassung in Wider­spruch stehen, sind durch den Landrat mit der Verfassung in Über­ein­stimmung zu bringen.
³ Neue Gesetze, die auf Grund dieser Verfassung zu erlassen sind, müssen der Landsgemeinde beförderlich zur Beschlussfassung vorge­legt werden.

Haftung

Art. 98
Bis zum Erlass der neuen Gesetzgebung über die Haftung öffent­lich­rechtlicher Körperschaften und Anstalten gemäss Artikel 6 gilt die Regelung der bisherigen Verfassung (Art. 22 Abs. 2).
Art. 99 und 100 ⁶⁹
⁶⁹ Aufgehoben in der Volksabstimmung vom 2. Mai 2010 , mit Wirkung seit 2. Mai 2010. Gewährleistungsbeschluss vom 2. März 2011 ( BBl 2011 2927 Art. 1 Ziff. 1, 2010 7945 ).

Gemeinden

Art. 101
¹ Bis zum Erlass der neuen Gesetzgebung steht der Gemeindever­sammlung die Wahl jener Beamten und Angestellten zu, die sie nach der bisherigen Verfassung gewählt hat.
² Die von den Gemeinden auf Grund der bisherigen Gesetzgebung er­hobenen Sondersteuern bleiben bis zum Erlass der neuen Gesetz­ge­bung in Kraft.

Schulgemeinden

Art. 102
¹ Damit der Bestand der Schulgemeinden gemäss Artikel 86 Absatz 1 verwirklicht werden kann, ist eine Regelung zu treffen, die alle er­for­derlichen Bestimmungen über die Teilung oder Zusammenlegung, ins­besondere über die vermögensrechtliche Auseinandersetzung und die Übergangsordnung, verbindlich festlegt.
² Bei Zusammenlegung mehrerer Schulgemeinden sind deren Ge­mein­de­versammlungen zuständig, ihre Vertretung für die Vorberei­tung der Regelung zu bestimmen und die Regelung zu genehmigen; bei Teilung einer Schulgemeinde stehen die gleichen Befugnisse den Gemeinde­versammlungen der betroffenen politischen Gemeinden zu.
³ Der Landrat ist auf Verlangen einer Verhandlungspartei verpflich­tet, ein Schiedsgericht einzusetzen und, soweit er dies nicht dem Schieds­gericht überlassen will, das Schiedsverfahren festzulegen; wenn bis zum 1. Januar 1970 zwischen den Verhandlungsparteien keine Rege­lung getroffen wird, hat der Landrat das Schiedsgericht von sich aus einzusetzen.
⁴ Das Schiedsgericht hat die Aufgabe, zwischen den Parteien eine güt­liche Einigung herbeizuführen, oder, wenn das nicht möglich ist, die verbindliche Regelung mit allen erforderlichen Bestimmungen end­gültig festzulegen.
⁵ Der Bestand der Schulgemeinden gemäss Artikel 86 Absatz 1 gilt, wenn kein früherer Zeitpunkt vereinbart wird, ab 1. Januar 1975.

Kirchgemeinden

Art. 103
Wenn der zur römisch-katholischen Kirchgemeinde Stans gehörende Teil der Gemeinde Oberdorf sich von der Kirchgemeinde Stans loslö­sen will, ist für die Beschlussfassung gemäss Artikel 88 Absatz 2 an­stelle der Kirchgemeinde Stans die Gemeindeversammlung der politi­schen Gemeinde Oberdorf zuständig; für den Beschluss sind nur jene Aktivbürger stimmberechtigt, die Glieder der römisch-katholi­schen Kirche sind.

Steuerfüsse für die Kantons- und Kirchensteuer

Art. 104 ⁷⁰
Bis zum Inkrafttreten des Landratsbeschlusses über die Festsetzung des Kantonssteuerfusses und eines Landratsbeschlusses über die Festsetzung des Kirchensteuerfusses für die juristischen Personen bleiben die bisherigen Steuerfüsse in Kraft.
⁷⁰ Angenommen in der Volksabstimmung vom 24. Sept. 2000 , in Kraft seit 24. Sept. 2000. Gewährleistungsbeschluss vom 11. Dez. 2001 ( BBl 2001 6542 Art. 1 Ziff. 2 4879).

Armen­gemeinden

Art. 105
¹ Die bisherigen Armengemeinden bleiben bestehen, bis durch das Ge­setz eine andere Ordnung eingeführt wird.
² Sie haben ihre Aufgaben nach den Bestimmungen dieser Verfas­sung zu erfüllen; Artikel 94 Absatz 3 der bisherigen Verfassung bleibt bis zum Erlass der neuen Gesetzgebung in Kraft.

Wahlen

Art. 106 ⁷¹
¹ Die Amtsdauer für die Friedensrichter und den Einzelrichter für Schuldbetreibung und Konkurs wird bis Ende Dezember 2010 verlängert.
² Für die Besetzung der Gerichtspräsidien und für die Wahl von jenen Richterinnen und Richtern, deren Amtsdauer im Jahr 2010 abläuft, fin­det im Jahr 2010 eine Wahl für den Rest der Amtsdauer bis 2012 statt.
⁷¹ Angenommen in der Volksabstimmung vom 2. Mai 2010 , in Kraft seit 2. Mai 2010. Gewährleistungsbeschluss vom 2. März 2011 ( BBl 2011 2927 Art. 1 Ziff. 1, 2010 7945 ).

Gewähr­lei­stungs­verfahren

Art. 107
Der Landrat wird bevollmächtigt, jene Verfassungsbestimmungen mit der Bundesverfassung⁷² in Übereinstimmung zu bringen, die al­len­falls durch die Bundesversammlung als mit der Bundesverfas­sung in Widerspruch stehend erklärt werden.
⁷² SR 101

Sachregister

Die Zahlen verweisen auf die Artikel und Artikelteile der Verfassung
Abstimmung s. Volksabstimmung
Alter
– als Voraussetzung für die politischen Rechte 8
Amt
– Amtsdauer – Allgemeines 45
– Landammann, Landesstatthalter 59 a ¹ / ¹.
– Richter 59 a ²
– Gerichtspräsidien 59 a ²
– Amtsenthebung von Beamten 46
– Amtssitz 49
– Amtszwang 13
– Unvereinbarkeiten 41
– Verwandtschaft zwischen  Mitgliedern desselben Amtes 48
– Wählbarkeit 8, 10³
Anregung  allgemeine
– bei Gesetzesinitiative 52³/².
– bei Initiative in Gemeindeangelegen­heiten 78
– bei Partialrevision der Verfassung 52³/¹., 92
Anträge
– Allgemeines s. Initiative
– Anträge an den Landrat 62
Armenwesen  25
Aufsicht  (Oberaufsicht)
– des Kantons – Privatschulen 20
– Volksschulunterricht 15
– des Landrates – Geschäftsgang der Gerichte 61¹³.
– kantonale Verwaltung, Anstalten 61¹².
– des Regierungsrates – Gemeinden 74
– Staatsverwaltung, Anstalten 65²/⁵.
Ausgaben
– Finanzreferendum gegen Landrats­beschlüsse 52 a ¹/².
– Kompetenz der Gemeindeversammlung 76⁴
– Kompetenz des administrativen Rates (Gemeinderates) 83⁷
– Kompetenz des Landrates 61⁴.
– Kompetenz des Regierungsrates 65²/⁹.
Beamte
– Amtsenthebung 46
– Unvereinbarkeiten 41
– Verantwortlichkeit 6
– Wahl – durch den Landrat 59 a ¹ / ⁵.
– durch den Regierungsrat 65²/³.
– durch die Gemeindeversammlung 76²
– Wählbarkeit 10³
Begnadigung
– Kompetenz des Landrates 61¹¹.
Behörden
– Amtsdauer 45
– Amtsenthebung 46
– Amtssitz 49
– Beschlussfähigkeit 44
– Einberufung 43
– Gesetzesinitiative 52¹/²., 54
– Staatsbehörden – Gemeindebehörden 70–90
– Gerichtsbehörden 66–69
– Landrat 57–62
– Regierungsrat 63–65
– Unvereinbarkeiten 41
– Verantwortlichkeit 6
– Verwandtschaft 48
– Wahl 51, 59 a , 65²/³., 76²
– Wählbarkeit 10³
Bericht
– Prüfung durch den Landrat – Rechenschaftsberichte der Gerichte 61¹³.
– Rechenschaftsberichte der Verwal­tung und von Anstalten 61¹².
Beschlüsse
– Allgemeines s. Gesetze
– Beschlussfähigkeit 44
Bildung  s. Schule
– Volksbildung 24
Budget  s. Voranschlag
Bund
– Ausübung der Rechte der Kantone gegen­über dem Bund 61¹.
Bürger
– Aktivbürger – Rechte (Stimmrecht, Wählbar­keit) 10, 50–56
– Voraussetzungen 8
– Bürgerpflicht 13
– Kantonsbürgerrecht, Gemeindebürger­recht 12
– Niederlassungsfreiheit 1²/⁴.
– Stimmberechtigung 8
Departemente  Direktionen des Regierungs­rates 63
Eigentum  (private Rechte)
– Entschädigung bei Enteignung 7
– Garantie 1²/⁷.
Enteignung  1²/⁷., 7
Entwurf  ausgearbeiteter
– bei Gesetzesinitiative 54
– bei Initiative in Gemeindeangelegenhei­ten 78
– bei Partialrevision der Verfassung 92
Erziehungswesen  s. Schulwesen
Expropriation  1²/⁷., 7
Familie , Schutz 29
Finanzen
– Finanzausgleich 33
– Finanzreferendum 52 a ¹/².
Freiheit  s. Rechte
Gemeinden
– Allgemeines 70–74
– Aufsicht durch den Regierungsrat 65²/⁶.,74
– Gemeindebehörden – administrativer Rat 81–83
– Gemeindeversammlung 75–80
– Gemeindeverbände 72
– Kirchgemeinde oder Kapellgemeinde  88–90
– politische Gemeinde 84, 85
– Schulgemeinde 86
Gerichte
– Allgemeines 66–69 a
– Kantonsgericht – Kompetenzen 67, 67 a ,
– Wahl 59a¹/³.
– Obergericht – Kompetenzen 67, 67 a , 69
– Wahl 59 a ¹/².
– Organisation 69 a
– Verfassungsgericht 69
– Verwaltungsgericht – Kompetenzen 68
– Wahl 59 a ¹/⁴.
Gesetze
– Beschluss durch den Landrat 60
– des Volkes (Antragsrecht) 52³., 54
– Erläuterung 61³.
– Gesetzesinitiative 52²., 54, 55
– Verbot rückwirkender Gesetze 5
– verfassungsmässige Zulässigkeit 61².
– Volksabstimmung 52 a ¹/¹.
– Vollziehung 65²/¹.
– s. auch Beschlüsse, Verordnungen
Gesundheit , Hygiene, Schutz 28
Gewaltentrennung  41, 66
Gewerbefreiheit  1²/⁸.
Glaubens- und Gewissensfreiheit  1²/¹.
Gleichheit  vor dem Gesetz 2
Handels - und Gewerbefreiheit 1²/⁸.
Hausrecht
– Gewährleistung 1²/⁶.
Heimat , Schutz 21, 22
Initiative  (Anträge)
– Allgemeines 10²
– des Landrates – Gesetzesinitiative 52³/².
– Standesinitiative 61¹.
– Teilrevision 52³/¹., 92
– Totalrevision 52³/¹.
– Verfassungsrevision
– des Regierungsrates – Anträge an den Landrat 62
– Gegenvorschläge 54 a , 55
– Verfassungsmässigkeit 61².
– Volksinitiative – Anträge an Gemeindeversammlung 78
– Gesetzesinitiative 54⁴/³.
– Verfassungsrevision – Teilrevision 54⁴/²., 92
– Totalrevision 54⁴/¹., 93
Kanton
– Hauptort 49
– Kantonsbürger s. Bürger
– Kantonsgericht s. Gerichte
– Kantonsvermögen, Verwaltung 65²/¹⁰.
Kirchen
– Allgemeines, Kirche und Staat 34–40
– Kirchensteuern 90, 104
– Kirchgemeinden 88–90
Konzessionen,  Erteilung von 52⁶., 65²/⁸.
Korporationen
– Allgemeines 91
– Antragsrecht 53²
Kultur
– Förderung 23
– Schutz 21, 22
Kultusfreiheit  1²/¹.
Landammann
– Wahl 59 a ¹ / ¹.
Landrat
– Allgemeines 57–62
– Amtsdauer 45
– Amtssitz 49
– Beschlussfähigkeit 44
– Kompetenz bei Verfassungs­revi­sion 92, 93
– Gesetzesinitiative 52³/¹.
– Gesetzgebung 60
– Konsultativabstimmungen 53
– Öffentlichkeit der Beratungen 47
– Unvereinbarkeiten 41
– Wählbarkeit 10³
Landschaft , Schutz 21, 22
Legislaturperiode  45
Medizin 28
Meinungsfreiheit  1²/².
Natur , Schutz 21, 22
Niederlassungsfreiheit  1²/⁴.
Notstand  49 a
Obergericht  s. Gerichte
Öffentlichkeit
– der Akten, Landratssitzungen,  Gerichtsverhandlungen 47
Petitionsrecht  11
Politische  Rechte s. Rechte
Pressefreiheit  1²/².
Proportionalwahl  des Landrates 58
Rechnung
– Gemeinderechnung, Genehmigung 76⁶
– Staatsrechnung, Genehmigung 61⁸.
Rechte
– Bürgerrecht s. Bürger
– politische – Stimmberechtigung 8, 10¹
– Vorschlagsrecht s. Initiative
– Wahlen – Grundsatz 51
– an der Gemeindeversammlung 76²
– des Landrates 58
– durch die Stimmberechtigten 51
– Wählbarkeit 10³
– verfassungsmässige – Bewegungsfreiheit, Hausrecht 1²/⁶.
– Eigentumsgarantie 1²/⁷.
– Gewaltentrennung 41
– Glaubens-, Gewissens-, Kultusfrei­heit 1²/¹.
– Gleichheit vor dem Gesetz 2
– Handels- und Gewerbefreiheit 1²/⁸.
– körperliche Unversehrtheit 1²/⁵.
– Meinungs-, Pressefreiheit 1²/².
– Niederlassungsfreiheit 1²/⁴.
– Petitionsrecht 11
– Recht auf verfassungsmässigen Richter, rechtliches Gehör 3
– Vereins- und Versammlungsrecht 1²/³.
Rechtspflege
– Allgemeines s. Gerichte
– Ersatzanspruch bei Enteignung 7
– Recht auf verfassungsmässigen Richter, rechtliches Gehör, unent­geltliche Rechtspflege 3
– Strafrechtspflege, Ausübung 67 a ¹
– Verbot rückwirkender Gesetze 5
– Zivilrechtspflege, Ausübung 67¹
Referendum
– Referendum = Volksabstimmung – fakultatives 52 a
– konsultative Abstimmungen 53¹
– obligatorisches 52
– Referendumsbegehren – Finanzreferendum 52 a ¹/².
– gegen Bundesgesetze und Bundes­beschlüsse 61¹.
– gegen kantonale Gesetze, Beschlüsse, interkantonale Verträge 52 a
– gegen Verordnungen des administrati­ven Rates 77
Regierungsrat
– Allgemeines 63–65
– Amtsdauer 45
– Amtssitz 49
– Antragsrecht an den Landrat 62
– Rechtsetzung 64
– Unvereinbarkeiten 41
– Verantwortlichkeit 6
– Verwandtschaft 48
– Wahl 51¹/².
– Zusammensetzung 62 a
Religion
– Allgemeines s. Kirchen
– Religionsfreiheit 1²/¹.
Revision
– der Kantonsverfassung – Gesamtrevision 93
– Teilrevision 92
– Volksabstimmung 93, 94
– s. auch: Initiative, Referendum
Richter
– Allgemeines s. Gerichte
– Recht auf verfassungsmässigen Richter 3
Schulwesen
– Allgemeines 14–20
– Religionsunterricht 39
– Schulgemeinde 86
Schutz
– Natur, Landschaft, Heimat, Kultur 21, 22
– Soziale Sicherheit 25–29
Schweizerbürger  s. Bürger
Sicherheit , soziale 25–29
Spitäler 28
Staat
– Staatsbehörden s. Behörden
– Staatsrechnung s. Rechnung
– Staatsverwaltung, Überwachung 65²/⁵.
– Staat und Kirche 34–40
Ständerat
– Amtsdauer 45
– Wahl 51¹/³.
Steuern
– Festsetzung der kantonalen Steuerfüs­se 52a¹/³., 61⁷., 104
– Festsetzung des Gemeindesteueransatzes 76³
– Finanzausgleich 33
– Kirchensteuer 90
– Steuerhoheit 32
Stimmrecht
– Aktivbürgerrecht – Ausübung 10
– Voraussetzungen 8
– Ausübung des Stimm- und Wahlrechts 50
– für Korporationsangelegenheiten 56¹
– in der Kirchgemeinde 89
Strafrechtspflege  67 a
Unterrichtswesen  s. Schulwesen
Unvereinbarkeiten  41
– in der Person 48
Verantwortlichkeit von öffentlichrechtlichen Körperschaften und Anstalten 6
Vereinsrecht  1²/³.
Verfassung
– Erläuterung (Auslegung) 61³.
– Verfassungsgericht 69
– verfassungsmässige Zulässigkeit von An­trägen an die Gemeindeversammlung 83⁵
– verfassungsmässige Zulässigkeit von Volksinitiativen 61².
– Verfassungsrat 93
– Verfassungsrevision s. Revision
– Volksabstimmung 52¹., 94
Verhältniswahl  des Landrates 58
Verordnungen
– des administrativen Rates 82
– des Regierungsrates 64
Versammlungsrecht  1²/³.
Versicherung
– Sozialversicherungen 26
Verträge . interkantonale
– Kompetenz des Landrates 60, 61⁹.
Verwaltung
– Staatsverwaltung, Überwachung 65²/⁵.
– verwaltende Behörde – des Kantons 65
– der Gemeinde 83
– Verwaltungsbeamte, Wahl 65²/³.
– Verwaltungsgericht 68
Verwandtschaft  zwischen Mitgliedern der­selben Behörde 48
Volk
– Volksabstimmung – an der Gemeindeversammlung – fakultative 77
– obligatorische 76
– kantonal – fakultative 52 a
– Konsultativabstimmung 53
– obligatorische 52
– über Verfassung 52¹., 93, 94
– Urnenabstimmung in Gemeinde­sachen 79
– Volksbegehren s. Initiative
– Volksbildung 24
– Volkswahlen s. Wahlen
Vollziehung
– der Beschlüsse der Gemeindeversamm­lung 83³
– der Beschlüsse kantonaler Behör­den 65²/²., 83³
– der Erlasse 65²/¹., 83²
Voranschlag  (Budget)
– Festsetzung des kantonalen Voranschla­ges 61⁸.
– Festsetzung des Voranschlages der Gemeinde 76⁵
Vorschlagsrecht  s. Initiative
Wählbarkeit
– Allgemeines 10³
– Unwählbarkeit von Verwandten 48
Wahlen
– Übergangsordnung 106
– durch den administrativen Rat 83⁴
– durch den Landrat – Behörden und Beamte 6
– Präsident, Vizepräsident und Büro 59
– durch den Regierungsrat 65²/³.
– Volkswahlen – an der Gemeindeversammlung 76²
– kantonale 51
– Landrat 58
– Verfassungsrat 93
– Wählbarkeit s. Wählbarkeit
– Wahlkreise für Landratswahlen 58
Wirtschaft
– Industrie, Gewerbe, Handel 30
– Landwirtschaft 31
Zivilrechtspflege 67
Zwangsabtretung 1²/⁷., 7
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