Gesetz über die Gebäudeversicherung (722.11)
CH - ZG

Gesetz über die Gebäudeversicherung

Gesetz ü ber die Geb ä udeversicherung (Geb ä udeversicherungsgesetz; GebVG) Vom 25. August 2016 (Stand 1. Januar 2019) Der Kantonsrat des Kantons Zug, gest ü tzt auf § 14 und § 41 Abs. 1 Bst. b der Kantonsverfassung 1 ) , beschliesst: 1. Allgemeine Bestimmungen

§ 1 Geb

ä udeversicherung Zug
1 Die «Geb ä udeversicherung Zug» ist eine selbst ä ndige ö ffentlich­rechtliche Anstalt mit Sitz in Zug.
2 Die Geb ä udeversicherung Zug untersteht nicht dem Gesetz ü ber den Fi ­ nanzhaushalt des Kantons und der Gemeinden (Finanzhaushaltgesetz) 2 ) .

§ 2 Zweck und Aufgaben

1 Die Geb ä ude im Kanton sollen umfassend und f ü r eine angemessene Pr ä ­ mie gegen Feuer­ und Elementarsch ä den sowie gegen weitere Gefahren nach diesem Gesetz versichert sein.
2 Die Versicherungsleistung soll ausreichen, um ein Geb ä ude nach einem Schadenfall instand zu stellen oder wieder aufzubauen.
3 Die Geb ä udeversicherung Zug f ö rdert Massnahmen zur Verh ü tung, Ver ­ minderung und Bek ä mpfung von Feuer­ und Elementarsch ä den gem ä ss Ge ­ setz ü ber den Feuerschutz 3 ) . 1) BGS 111.1 2) BGS 611.11 3) BGS 722.21

§ 3 Obligatorium und Monopol

1 S ä mtliche Geb ä ude im Kanton sind bei der Geb ä udeversicherung Zug ge ­ gen die bei ihr versicherbaren Gefahren zu versichern. 2. Organisation

§ 4 Kantonsrat

1 Der Kantonsrat nimmt die Jahresrechnung und den Gesch ä ftsbericht der Geb ä udeversicherung Zug zur Kenntnis.

§ 5 Organe

1 Die Organe der Geb ä udeversicherung Zug sind:
a) der Regierungsrat;
b) der Verwaltungsrat;
c) die Gesch ä ftsleitung;
d) die Revisionsstelle.
2 Die Mitglieder des Verwaltungsrats werden jeweils f ü r eine Amtsdauer von vier Jahren gew ä hlt. Eine zweimalige Wiederwahl ist m ö glich.

§ 6 Regierungsrat

1 Der Regierungsrat ü bt die Aufsicht ü ber die Geb ä udeversicherung Zug aus.
2 Der Regierungsrat
a) legt das Anforderungsprofil und die Entsch ä digung der Mitglieder des Verwaltungsrats fest;
b) w ä hlt die Pr ä sidentin oder den Pr ä sidenten sowie die weiteren Mit ­ glieder des Verwaltungsrats;
c) kann Mitglieder des Verwaltungsrats aus wichtigen Gr ü nden abberu ­ fen;
d) w ä hlt die Gesch ä ftsleitung und die Revisionsstelle auf Antrag des Verwaltungsrats;
e) nimmt das Budget zur Kenntnis und genehmigt die Jahresrechnung, den Gesch ä ftsbericht sowie das Reglement betreffend Einstufung von Angestellten in Gehaltsklassen und Funktionsgruppen gem ä ss Gesetz ü ber das Arbeitsverh ä ltnis des Staatspersonals (Personalgesetz) 1 ) ;
f) legt das anwendbare Rechnungsmodell fest; 1) BGS 154.21
g) genehmigt interkantonale Vereinbarungen ü ber ausgeschlossene Ge ­ fahren gem ä ss § 12 Abs. 2 dieses Gesetzes;
h) unterbreitet dem Kantonsrat die Jahresrechnung und den Gesch ä ftsbe ­ richt der Geb ä udeversicherung Zug zur Kenntnisnahme.
3 Der Regierungsrat erl ä sst die Vollzugsbestimmungen.

§ 7 Verwaltungsrat

1 Der Verwaltungsrat besteht aus einer Pr ä sidentin oder einem Pr ä sidenten und vier weiteren Personen. Im Ü brigen konstituiert er sich selbst.
2 Der Verwaltungsrat
a) bestimmt die strategische Ausrichtung der Geb ä udeversicherung Zug;
b) nimmt die Gesamtleitung wahr, ü berwacht den Gesch ä ftsbetrieb und richtet ein internes Kontrollsystem ein;
c) schliesst Vereinbarungen aller Art ab, welche den Zweck und die Si ­ cherheit der Geb ä udeversicherung Zug f ö rdern und unterst ü tzen;
d) erl ä sst technische Ausf ü hrungsbestimmungen, insbesondere zur Er ­ mittlung der Versicherungswerte, zur Schadenabsch ä tzung sowie zur Abgrenzung von Geb ä ude­ und Mobiliarversicherung;
e) sorgt f ü r die finanzielle Stabilit ä t, legt die H ö he der Pr ä mien aufgrund versicherungstechnischer Pr ü fungen fest und erl ä sst ein Reglement f ü r die Anlagebereiche;
f) genehmigt das Budget und verabschiedet zuhanden des Regierungs ­ rats den Gesch ä ftsbericht, die Jahresrechnung sowie ein Reglement betreffend Einstufung von Angestellten der Geb ä udeversicherung Zug in Gehaltsklassen und Funktionsgruppen sowie Ausrichtung besonde ­ rer Entsch ä digungen gem ä ss Personalgesetz 1 ) ;
g) unterbreitet dem Regierungsrat Vorschl ä ge f ü r die Ernennung der Ge ­ sch ä ftsleitung und der Revisionsstelle;
h) legt die Zeichnungs­ und Anweisungsberechtigung fest, bei Arbeits ­ vertr ä gen unter Gew ä hrleistung der Doppelunterschrift des Personal ­ amts;
i) nimmt die ihm vom Gesetz ü ber den Feuerschutz 2 ) zugewiesenen Auf ­ gaben im Bereich des Brandschutzes wahr.

§ 8 Gesch

ä ftsleitung
1 Die Gesch ä ftsleitung besorgt die laufenden Gesch ä fte und vollzieht die Beschl ü sse der ü bergeordneten Organe. 1) BGS 154.21 2) BGS 722.21
2 Die Gesch ä ftsleitung vertritt die Geb ä udeversicherung Zug nach aussen und ist f ü r alle Gesch ä fte zust ä ndig, die keinem anderen Organ ü bertragen sind.

§ 9 Revisionsstelle

1 Die Revisionsstelle f ü hrt eine ordentliche Revision der Jahresrechnung durch und pr ü ft die Existenz des internen Kontrollsystems.
2 Die Revisionsstelle verfasst einen Bericht zuhanden des Verwaltungsrats und des Regierungsrats.
3 Der Regierungsrat kann eine ausserordentliche Revision oder besondere Pr ü fungsauftr ä ge durch die kantonale Finanzkontrolle anordnen. 3. Versicherte Gefahren

§ 10 Versicherte Gefahren in der Feuerversicherung

1 Die Geb ä ude sind gegen Sch ä den versichert, die entstehen durch:
a) Feuer, Rauch, Hitze;
b) Blitzschlag;
c) Explosion;
d) abst ü rzende oder notlandende Flug­ und Raumfahrzeuge oder Teile davon, sofern nicht Dritte f ü r den Schaden ersatzpflichtig sind; die Rechte der Gesch ä digten werden in diesem Fall von der Geb ä udever ­ sicherung Zug auf eigene Kosten geltend gemacht.
2 Nicht versichert sind Sch ä den,
a) die durch bestimmungsgem ä ssen Gebrauch oder durch Abnutzung der versicherten Geb ä ude oder Geb ä udeteile entstehen;
b) die durch Schleuderbr ü che und andere mechanische Betriebseinwir ­ kungen verursacht werden;
c) die durch Sprengungen verursacht werden, f ü r die ein Dritter ersatz ­ pflichtig ist.

§ 11 Versicherte Gefahren in der Elementarschadenversicherung

1 Die Geb ä ude sind gegen Sch ä den versichert, die entstehen durch:
a) Sturm;
b) Hagel;
c) Hochwasser und Ü berschwemmung;
d) Lawinen, Schneedruck und Schneerutsch;
e) Steinschlag, Felssturz und Erdrutsch.
2 Nicht versichert sind Sch ä den,
a) die nicht auf eine Einwirkung von aussergew ö hnlicher Heftigkeit oder auf fortgesetztes Einwirken zur ü ckzuf ü hren sind;
b) die voraussehbar waren und deren Entstehung durch rechtzeitige, zu ­ mutbare Massnahmen h ä tte verhindert werden k ö nnen.

§ 12 Ausgeschlossene Gefahren

1 Von der Versicherungsdeckung ausgeschlossen sind Sch ä den an Geb ä u ­ den, die mittelbar oder unmittelbar entstehen durch:
a) Ver ä nderung der Atomkernstruktur und Nuklearunf ä lle;
b) Erdbeben;
c) Wasser aus Stauanlagen;
d) Massnahmen oder Ü bungen der Armee oder des Zivilschutzes;
e) innere Unruhen und kriegerische oder kriegs ä hnliche Ereignisse ein ­ schliesslich Neutralit ä tsverletzungen;
f) R ü ckstau aus Abwasserkanalisationen oder durch Grundwasser.
2 Der Regierungsrat kann interkantonale Vereinbarungen ü ber ausgeschlos ­ sene Gefahren genehmigen, sofern diese zu wirtschaftlich tragbaren Bedin ­ gungen abgeschlossen werden k ö nnen. 4. Gegenstand und Umfang der Versicherung

§ 13 Versicherte Geb

ä ude
1 Geb ä ude im Sinne dieses Gesetzes sind gedeckte und auf Dauer erstellte Bauwerke mit ben ü tzbarem Raum.
2 Der Verwaltungsrat regelt, welche Geb ä udeteile und ­einrichtungen mit dem Geb ä ude versichert sind.
3 Nicht obligatorisch versichert sind Geb ä ude unter einem vom Verwal ­ tungsrat festgelegten, geringen Wert (Mindestwert).

§ 14 Vereinbarungen

1 Die Geb ä udeversicherung Zug kann geb ä ude ä hnliche Objekte und nicht obligatorisch versicherte Geb ä ude freiwillig versichern.
2 Diese Vereinbarungen sind beidseitig k ü ndbar. Im Ü brigen gelten die Be ­ stimmungen dieses Gesetzes sinngem ä ss.

§ 15 Ausschluss aus der Versicherung

1 Geb ä ude, die wegen ihres Standorts, ihrer Konstruktion, ihres baulichen Zustands oder der Art ihrer Benutzung ausserordentlich gef ä hrdet sind, k ö n ­ nen ganz oder f ü r einzelne Gefahren von der Versicherungsdeckung ausge ­ schlossen werden, solange die Gef ä hrdung besteht.
2 Ist die Beseitigung einer besonders grossen Gef ä hrdung nicht zumutbar, versichert die Geb ä udeversicherung Zug das Geb ä ude gegen einen Pr ä mien ­ zuschlag gem ä ss § 24. Aus wichtigen Gr ü nden kann sie die Versicherung ablehnen. 5. Versicherungsverh ä ltnis

§ 16 Beginn und Ende der Versicherung

1 Neubauten, wesentliche An­, Aus­ und Umbauten sowie wesentliche Er ­ neuerungen des Geb ä udes sind mit der Erteilung der Baubewilligung von Beginn der Bauarbeiten an zu steigendem Wert versichert.
2 Nicht bewilligungspflichtige oder ohne Baubewilligung erstellte Bauten sind mit der Deckungszusage der Geb ä udeversicherung Zug oder mit der Anmeldung zur Sch ä tzung versichert.
3 Die Versicherung erlischt mit dem Abbruch des Geb ä udes oder nach ei ­ nem Totalschaden.

§ 17 Versicherungswert

1 Die Geb ä ude sind zum Neuwert versichert. Der Neuwert entspricht dem Kostenaufwand, der im Zeitpunkt der Sch ä tzung f ü r die Erstellung eines Geb ä udes gleicher Art, gleicher Gr sse und mit gleichem Ausbau am glei ­ chen Standort aufgewendet werden m ü sste.
2 Wenn sich der Zeitwert eines Geb ä udes um mehr als die H ä lfte des Neu ­ werts vermindert hat, wird es zum Zeitwert versichert. Der Zeitwert ent ­ spricht dem Neuwert abz ü glich der Entwertung, die zufolge Alters, Abnut ­ zung, Witterungseinfl ü ssen, Bausch ä den, Baum ä ngeln oder anderer Gr ü nde eingetreten ist.
3 Geb ä ude, die zum Abbruch bestimmt oder die wegen Zerfalls nicht mehr benutzbar sind, werden zum Abbruchwert versichert.
4 Hat sich der Wert des versicherten Geb ä udes infolge Teilschadens wesent ­ lich vermindert, wird der Versicherungswert verh ä ltnism ä ssig herabgesetzt.

§ 18 Ermittlung des Versicherungswerts

1 Die Geb ä udeversicherung Zug ermittelt die f ü r die Versicherung massge ­ benden Daten auf ihre Kosten.
2 In folgenden F ä llen kann die Geb ä udeversicherung Zug die Ver ­ sicherungswerte ohne formelle Sch ä tzung festlegen:
a) bei Geb ä uden, deren Wert unterhalb des Mindestwerts gem ä ss § 13 Abs. 3 dieses Gesetzes liegt;
b) bei bestehenden Geb ä uden infolge von Um­ und Erneuerungsbauten bis zu einem Mehrwert von 20 Prozent des Neuwerts, jedoch h ö chs ­ tens bis zu einem vom Verwaltungsrat bestimmten Betrag.

§ 19 Indexierung der Versicherungswerte

1 Die Versicherungswerte werden ohne Sch ä tzung angepasst, wenn sich die Baukosten wesentlich ver ä ndern.

§ 20 Weitergabe von Daten

1 Die Einwohnergemeinden, das Amt f ü r Grundbuch und Geoinformation (AGG) und die Geb ä udeversicherung Zug stellen sich gegenseitig kostenlos diejenigen Personen­, Grundst ü cks­, Geb ä ude­ und Vermessungsdaten zur Verf gung, welche sie f ü r die Erf ü llung ihrer Aufgaben ben ö tigen. *
2 Die Einwohnergemeinden orientieren die Geb ä udeversicherung Zug um ­ gehend ü ber die von ihnen erteilten Baubewilligungen.
3 Die Sch ä tzungswerte sind nur den Eigent ü merinnen und Eigent ü mern oder deren gesetzlichen Vertreterinnen oder Vertretern zug ä nglich und d ü rfen nicht an Dritte weitergegeben werden.

§ 21 Obliegenheiten der Versicherten

1 Die Versicherten m ü ssen der Geb ä udeversicherung Zug innert eines Mo ­ nats jede wesentliche Nutzungs ä nderung mitteilen, die eine Ver ä nderung der Schadengefahr bewirkt.
2 Die Versicherten haben die ihnen zumutbaren Vorkehrungen zur Verh ü ­ tung von Sch ä den zu treffen.
6. Finanzierung

§ 22 Grunds

ä tze
1 Die Geb ä udeversicherung Zug finanziert sich mittels Pr ä mien und sichert ihre Leistungsf ä higkeit durch Reserven und R ü ckversicherung langfristig ab.
2 Die Pr ä mien sind so anzusetzen, dass die Einnahmen ausreichen, um
a) die Sch ä den zu verg ü ten;
b) angemessene Beitr ä ge an die Kosten der Verh ü tung und Bek ä mpfung von Sch ä den auszurichten;
c) die Betriebsaufwendungen einschliesslich betriebsnotwendiger Abschreibungen und R ü ckstellungen zu decken;
d) R ü ckversicherungspr ä mien zu bezahlen;
e) ausreichende Reserven zu ä ufnen.
3 Die Mittel der Geb ä udeversicherung Zug d ü rfen nur zur Erf ü llung ihres Zwecks verwendet werden.

§ 23 Grundpr

ä mie
1 Die einheitliche Grundpr ä mie wird vom Verwaltungsrat festgesetzt.
2 Die Feuerschutzabgabe ist in der Grundpr ä mie inbegriffen.
3 Der Verwaltungsrat regelt die Aufteilung der Grundpr ä mie auf die Ver ­ sicherung und den Feuerschutz.

§ 24 Zuschl

ä ge und Rabatte
1 Soweit die Grundpr ä mie der Schadengefahr nach versicherungstechni ­ schen Grunds ä tzen nicht Rechnung tr ä gt, kann die Geb ä udeversicherung Zug zus ä tzlich sowohl f ü r einzelne Geb ä ude wie f ü r einzelne Geb ä udekate ­ gorien angemessene Zuschl ä ge erheben.
2 Zur Bemessung des Zuschlags k ö nnen die Geb ä ude in Risikoklassen nach Bau­ und Betriebsart eingeteilt werden.
3 Auf den Zuschl ä gen werden in dem Masse Rabatte gew ä hrt, als durch frei ­ willige Schutzmassnahmen die Schadengefahr vermindert wird.

§ 25 Teilpr

ä mien
1 Ä ndert der Versicherungswert eines Geb ä udes oder der Pr ä miensatz oder besteht das Versicherungsverh ä ltnis nur w ä hrend eines Teils des Jahres, ist die Pr ä mie anteilm ä ssig zu entrichten. Angebrochene Monate werden voll berechnet.
2 Im Schadenfall sind die Pr ä mien f ü r das ganze laufende Jahr geschuldet.

§ 26 Pr

ä mien bei Ausschluss
1 Wird ein Geb ä ude teilweise nicht versichert oder teilweise von der Ver ­ sicherung ausgeschlossen, ist die gesamte Jahrespr ä mie zu entrichten.
2 Bei vollst ä ndigem Ausschluss aus der Versicherung ist die ganze Pr ä mie w ä hrend eines Jahres seit dem Ausschluss zu entrichten.

§ 27 Sicherung der Pr

ä mien
1 Die Pr ä mienrechnungen, versehen mit einer Rechtsmittelbelehrung, sind einem vollstreckbaren Urteil im Sinne von Art. 80 des Bundesgesetzes ü ber Schuldbetreibung und Konkurs (SchKG) 1 ) gleichgestellt.
2 F ü r die Pr ä mien besteht am Grundst ü ck ein gesetzliches Pfandrecht im Sinne der §§ 137 ff. des Gesetzes betreffend die Einf ü hrung des Schweizeri ­ schen Zivilgesetzbuches f ü r den Kanton Zug 2 ) .
3 Wer ein Geb ä ude erwirbt, haftet gegen ü ber der Geb ä udeversicherung Zug f ü r die noch ausstehenden Pr ä mien solidarisch mit der Person, die es ver ­ ä ussert hat.

§ 28 Verj

ä hrung und Verrechnung
1 Entgangene oder zu Unrecht bezogene Pr ä mien k ö nnen f ü r das laufende und die vorangegangenen f ü nf Jahre nachgefordert oder zur ü ckerstattet wer ­ den.
2 Die Verj ä hrungsfrist beginnt mit der Mitteilung der versicherten Person ü ber den Baubeginn, mit der Neusch ä tzung oder mit der Nutzungs ä nderung zu laufen.
3 F ä llige Pr ä mien k ö nnen mit Schadenverg ü tungen verrechnet werden.

§ 29 R

ü ckstellungen
1 Die Geb ä udeversicherung Zug bildet ausreichende R ü ckstellungen f ü r Sch ä den und Anlagerisiken.

§ 30 Reserven

1 Die Geb ä udeversicherung Zug ä ufnet einen unter versicherungstechni ­ schen Kriterien angemessenen Reservefonds. 1) SR 281.1 2) BGS 211.1
2 Sie legt die Mittel sicher und ertragbringend an.

§ 31 R

ü ckversicherung
1 Die Geb ä udeversicherung Zug schliesst R ü ckversicherungsvertr ä ge ab, die einen ausreichenden Risikoausgleich bewirken.
2 Sie kann sich an entsprechenden Institutionen und an Gefahrengemein ­ schaften insbesondere f ü r Katastrophenrisiken beteiligen. 7. Schadenfall

§ 32 Obliegenheiten der Gesch

ä digten
1 Sch ä den sind der Geb ä udeversicherung Zug unverz ü glich nach der Entde ­ ckung zu melden. Versp ä tet angemeldete Anspr ü che werden verweigert oder gek ü rzt, soweit dadurch die Feststellung des Schadens beeintr ä chtigt wird. Nicht innert eines Jahres angemeldete Anspr ü che sind verwirkt.
2 Die Gesch ä digten sind im Rahmen des Zumutbaren verpflichtet, f ü r die Minderung des Schadens zu sorgen. Wird die Schadenminderungspflicht schuldhaft verletzt, kann die Geb ä udeversicherung Zug die Versicherungs ­ leistung k ü rzen.
3 Am besch ä digten Geb ä ude d ü rfen ohne Zustimmung der Geb ä udeversi ­ cherung Zug keine wesentlichen Ver ä nderungen vorgenommen werden. Die Entsch ä digung wird verweigert oder gek rzt, soweit dadurch die Feststel ­ lung des Schadens beeintr ä chtigt wird.

§ 33 Ermittlung des Schadens und der Schadenursache

1 Die Geb ä udeversicherung Zug ermittelt den Schaden auf eigene Kosten.
2 Zur Ermittlung der Brandursache und der T ä terschaft ist eine polizeiliche Untersuchung durchzuf ü hren.

§ 34 Grunds

ä tze der Entsch ä digung
1 Die Entsch ä digung darf nicht zu einer Bereicherung der Gesch ä digten f ü h ­ ren.
2 Ein Schaden, der sowohl auf ein versichertes Ereignis wie auch in erhebli ­ chem Umfang auf andere Ursachen zur ü ckgeht, wird dem versicherten Er ­ eignis anteilm ä ssig zugerechnet.

§ 35 Wiederherstellung

1 Wird ein Geb ä ude wiederhergestellt, bezahlt die Geb ä udeversicherung Zug die tats ä chlichen Wiederherstellungskosten, h ö chstens aber den ermit ­ telten Schadensbetrag bis zur H ö he des Versicherungswerts. Wertverminde ­ rungen seit der letzten Sch ä tzung sind zu ber ü cksichtigen.
2 Bei Sch ä den an unvollendeten Geb ä uden sind nur die zur Zeit des Scha ­ denereignisses eingebauten und mit dem Geb ä ude versicherten Teile und Einrichtungen zu verg ü ten.

§ 36 Nichtwiederherstellung

1 Wird ein Geb ä ude nicht innert drei Jahren ab dem Schadenereignis wie ­ derhergestellt, wird der Verkehrswert entsch ä digt. Die Geb ä udeversiche ­ rung Zug kann die Frist auf begr ü ndetes Gesuch hin verl ä ngern.
2 Wird ein Geb ä ude nach einem Schadenfall nicht am gleichen Ort, nicht ungef ä hr gleich gross und nicht f ü r den gleichen Zweck wiederhergestellt, wird der Neuwert unter Ber ü cksichtigung der gesamten Umst ä nde reduziert und mindestens der Verkehrswert entsch ä digt.
3 Wenn ein besch ä digter Geb ä udeteil noch gebrauchstauglich ist, dessen Re ­ paratur oder Neuanschaffung aber unverh ä ltnism ä ssig w ä re, kann ein Min ­ derwert entsch ä digt werden.

§ 37 Abbruchobjekte

1 Zum Abbruch bestimmte Geb ä ude werden h ö chstens zum Abbruchwert entsch ä digt, auch wenn sie zu einem anderen Wert versichert sind und wie ­ derhergestellt werden.

§ 38 Nebenleistungen

1 Die Geb ä udeversicherung Zug verg ü tet ferner
a) den durch die Bek ä mpfung eines Schadenereignisses entstandenen Schaden an versicherten Geb ä uden und Liegenschaftsbestandteilen wie B ä umen, Kulturen und Einfriedungen;
b) die Kosten f ü r Massnahmen zur Schadenminderung, soweit diese nicht offensichtlich unzweckm ä ssig waren;
c) den notwendigen Aufwand f ü r Abbruch­, R ä umungs­ und Entsor ­ gungskosten f ü r das besch ä digte Geb ä ude, h ö chstens jedoch 15 Pro ­ zent der Schadensumme;
d) die Kosten der Massnahmen, die zum Schutz noch vorhandener Ge ­ b ä udeteile erforderlich sind.

§ 39 Bagatellsch

ä den und allgemeiner Selbstbehalt
1 Feuersch ä den, die einen vom Verwaltungsrat festgesetzten Mindestbetrag nicht erreichen, werden nicht verg ü tet.
2 Bei Elementarsch ä den tr ä gt die oder der Versicherte einen Teil des Scha ­ dens je Geb ä ude und Ereignis selber. Der Verwaltungsrat legt einen Min ­ dest­ und einen H ö chstbetrag fest.

§ 40 Auszahlung

1 Die Zahlungen erfolgen nach Massgabe des Baufortschritts grunds ä tzlich an die Geb ä udeeigent ü merschaft oder aus wichtigen Gr ü nden direkt an Un ­ ternehmer.

§ 41 Verwirkung und K

ü rzung
1 Die Geb ä udeeigent ü merschaft, welche ein Schadenereignis vors ä tzlich herbeigef ü hrt hat, verliert jeglichen Entsch ä digungsanspruch.
2 Bei grober Fahrl ä ssigkeit kann die Entsch ä digung nach Massgabe des Ver ­ schuldens gek ü rzt werden.

§ 42 Rechte der Grundpfandgl

ä ubiger
1 Die Geb ä udeversicherung Zug haftet den Grundpfandgl ä ubigerinnen und Grundpfandgl ä ubigern nach Art. 822 ZGB 1 ) im Schadenfall bis zur H ö he der Entsch ä digung auch dann, wenn die oder der Versicherte des Anspruchs verlustig geht oder ein Geb ä ude ganz oder teilweise aus der Versicherung ausgeschlossen wird.
2 Die Rechte der Grundpfandgl ä ubigerinnen und Grundpfandgl ä ubiger blei ­ ben bei vollst ä ndigem oder teilweisem Ausschluss aus der Versicherung w ä hrend l ä ngstens einem Jahr seit dem Ausschluss gewahrt.
3 Die Eigent ü merin oder der Eigent ü mer hat der Geb ä udeversicherung Zug die Leistung zur ü ckzuerstatten, die sie der Grundpfandgl ä ubigerin oder dem Grundpfandgl ä ubiger erbracht hat.

§ 43 Regress

1 Sind Dritte f ü r den Schaden haftbar, gehen die Schadenersatzanspr ü che der Geb ä udeeigent ü merschaft auf die Geb ä udeversicherung Zug ü ber, so ­ weit sie Entsch ä digung geleistet hat. Sie ist nach den Bestimmungen des Obligationenrechts zum R ü ckgriff berechtigt. 1) SR 210
2 Die Geb ä udeeigent ü merschaft ist der Geb ä udeversicherung Zug f ü r jede Handlung verantwortlich, welche dieses Regressrecht schm ä lert. 8. Rechtspflege

§ 44 Einsprachen und Beschwerden

1 Gegen Verf ü gungen der Geb ä udeversicherung Zug kann innert 20 Tagen seit der Mitteilung Einsprache beim Verwaltungsrat erhoben werden.
2 Gegen Einspracheentscheide des Verwaltungsrats kann innert 30 Tagen seit der Mitteilung Beschwerde beim Verwaltungsgericht erhoben werden.
3 Form und Verfahren richten sich nach dem Gesetz ü ber den Rechtsschutz in Verwaltungssachen (Verwaltungsrechtspflegegesetz) 1 ) . 9. Schlussbestimmungen

§ 45 Ü

bergangsbestimmungen
1 Die Verpflichtungen der Geb ä udeversicherung Zug und der Versicherten richten sich nach dem Recht, unter dem sie entstanden sind. Schadenf ä die sich vor dem Inkrafttreten dieses Gesetzes ereignet haben, werden nach bisherigem Recht erledigt.
2 Die Rechtspflege richtet sich nach dem neuen Recht. 1) BGS 162.1
Ä nderungstabelle ­ Nach Beschluss Beschluss Inkrafttreten Element Ä nderung GS Fundstelle 25.08.2016 01.01.2018 Erlass Erstfassung GS 2017/070 02.10.2018 01.01.2019 § 20 Abs. 1 ge ä ndert GS 2018/060
Ä nderungstabelle ­ Nach Artikel Element Beschluss Inkrafttreten Ä nderung GS Fundstelle Erlass 25.08.2016 01.01.2018 Erstfassung GS 2017/070

§ 20 Abs. 1 02.10.2018

01.01.2019 ge ä ndert GS 2018/060
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