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    DE - Landesrecht Hamburg

    Verordnung über Qualitätsziele für bestimmte gefährliche Stoffe und zur Verringerung der Gewässerverschmutzung durch Programme Vom 20. März 2001

    Verordnung über Qualitätsziele für bestimmte gefährliche Stoffe und zur Verringerung der Gewässerverschmutzung durch Programme Vom 20. März 2001
    Zum 14.06.2023 aktuellste verfügbare Fassung der Gesamtausgabe
    Stand: letzte berücksichtigte Änderung: geändert durch Verordnung vom 29. Juni 2004 (HmbGVBl. S. 277, 309)

    Nichtamtliches Inhaltsverzeichnis

    TitelGültig ab
    Verordnung über Qualitätsziele für bestimmte gefährliche Stoffe und zur Verringerung der Gewässerverschmutzung durch Programme vom 20. März 200101.01.2004
    Eingangsformel01.01.2004
    § 1 - Zweck, Anwendungsbereich01.01.2004
    § 2 - Festlegung von Qualitätszielen01.01.2004
    § 3 - Programme zur Verringerung der Verschmutzung durch bestimmte Stoffe01.01.2004
    § 4 - Erteilung von Erlaubnissen für Ableitungen der im Anhang aufgeführten Stoffe01.01.2004
    Anhang10.07.2004
    Auf Grund von § 19 a Absatz 2 des Hamburgischen Wassergesetzes vom 20. Juni 1960 (HmbGVBl.
    S. 335), zuletzt geändert am 11. April 2000 (HmbGVBl. S. 78), wird verordnet:

    § 1 Zweck, Anwendungsbereich

    (1) Diese Verordnung dient der Umsetzung der Richtlinie 76/464/EWG
    des Rates vom 4. Mai 1976 betreffend die Verschmutzung infolge der Ableitung
    bestimmter gefährlicher Stoffe in die Gewässer der Gemeinschaft
    (ABl. EG Nr. L 129 S. 23), zuletzt geändert am 23. Dezember 1991 (ABl.
    EG Nr. L 377 S. 48).
    (2) Sie gilt für die Festlegung von Qualitätszielen
    für Stoffe im Sinne des Artikels 7 der Richtlinie 76/464/EWG und die
    Aufstellung von Programmen zur Verringerung der Verschmutzung durch diese
    Stoffe in den oberirdischen Gewässern im Sinne des § 1 Absatz 1 Nummer 1 des
    Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) in der Fassung vom 12. November
    1996 (BGBl. I S. 1696), zuletzt geändert am 27. Dezember 2000 (BGBl.
    I S. 2048, 2052), und Küstengewässern im Sinne des § 1 Absatz 1 Nummer 1 a WHG.

    § 2 Festlegung von Qualitätszielen

    Zum Schutz der aquatischen Lebensgemeinschaften und der menschlichen
    Gesundheit gelten für die oberirdischen Gewässer und Küstengewässer
    die im Anhang für Stoffe im Sinne des Artikels 7 der Richtlinie 76/464/EWG
    aufgeführten Qualitätsziele.

    § 3 Programme zur Verringerung der Verschmutzung durch bestimmte Stoffe

    (1) ¹Die zuständige Behörde stellt Programme zur Verringerung der Verschmutzung von oberirdischen Gewässern und Küstengewässern
    durch die im Anhang zu § 2 aufgeführten Stoffe auf. ²Ziel der Programme ist es, die gemäß § 2 festgelegten Qualitätsziele
    einzuhalten oder in angemessenen Fristen zu erreichen. ³Die zuständige
    Behörde kann dabei Überschreitungen der gemäß § 2 festgelegten Qualitätsziele
    zulassen, wenn diese nicht oder nur mit unverhältnismäßigem
    Aufwand erreicht werden können, insbesondere bei geogenen Vorbelastungen
    des Gewässers, bei Altlasten, infolge von Naturkatastrophen oder bei
    grenzüberschreitenden Vorbelastungen, die nicht aus dem Bundesgebiet
    stammen. ⁴Weitergehende Anforderungen nach anderen Rechtsvorschriften
    bleiben unberührt.
    (2) Die Programme enthalten mindestens
    1.
    die Festlegung der Messstellen;
    2.
    eine Bestandsaufnahme der im Gewässer vorhandenen Stoffe, die im Anhang zu § 2 aufgeführt sind;
    3.
    die gemäß § 2 festgelegten Qualitätsziele;
    4.
    Angaben zur Art und Weise der Überwachung der Einhaltung der Qualitätsziele einschließlich einer Beschreibung
    der Messverfahren, die dem Stand der Technik entsprechen;
    5.
    eine Bewertung der Überwachungsergebnisse im Hinblick auf die Qualitätsziele;
    6.
    Ermittlung von Ursachen für die Überschreitung von Qualitätszielen;
    7.
    Maßnahmen zur Verringerung der Gewässerverschmutzung, soweit aufgrund der Bestandsaufnahme oder
    der Überwachung ein Überschreiten von Qualitätszielen festgestellt
    wird; hierzu zählen auch Regelungen für die Zusammensetzung und
    Verwendung von Stoffen und Stoffgruppen sowie Produkten, die die letzten wirtschaftlich
    realisierbaren technischen Fortschritte berücksichtigen, sowie Maßnahmen,
    die auf der Grundlage anderer als wasserrechtlicher Vorschriften ergriffen
    werden und zur Gewässerreinhaltung beitragen;
    8.
    die Begründung für eine im Einzelfall zugelassene Überschreitung von Qualitätszielen gemäß
    Absatz 1 Satz 3;
    9.
    Angaben zu den Fristen, innerhalb derer die Programme durchzuführen sind.
    (3) Die Programme sind unverzüglich nach Inkrafttreten
    dieser Verordnung aufzustellen und alle weiteren sechs Jahre fortzuschreiben.
    (4) Bei Gewässern, die Ländergrenzen überschreiten,
    unterrichtet die zuständige Behörde die im jeweils anderen Land
    für die Aufstellung von Programmen zuständige Behörde über
    die Programme und Überwachungsergebnisse und stimmt die Programme mit
    dieser ab.

    § 4 Erteilung von Erlaubnissen für Ableitungen der im Anhang aufgeführten Stoffe

    (1) Bei Benutzungen nach § 3 Absatz 1 Nummern 4 und 4 a sowie Absatz 2 Nummer 2 WHG ist die Erteilung von Erlaubnissen
    für Ableitungen der im Anhang zu § 2 aufgeführten Stoffe in oberirdische Gewässer
    und Küstengewässer so vorzunehmen, dass durch die Ableitung nicht
    die Erreichung der Qualitätsziele innerhalb der in den Programmen bestimmten
    Fristen gefährdet wird.
    (2) ¹In der Erlaubnis für Ableitungen der im Anhang
    zu § 2 aufgeführten Stoffe sind höchstzulässige, an den Qualitätszielen auszurichtende
    Frachten oder Konzentrationen der Stoffe festzusetzen. ²Die zulässigen
    Frachten und Konzentrationen der Stoffe können auch durch Summen-, Leit-
    und Wirkparameter begrenzt werden, sofern dies zu gleichwertigen Ergebnissen
    führt.
    (3) Entsprechen vorhandene Ableitungen nicht den Anforderungen
    der Absätze 1 und 2, so ist sicherzustellen, dass die erforderlichen
    Maßnahmen in angemessener Frist durchgeführt werden.
    Gegeben in der Versammlung des Senats, Hamburg, den 20. März 2001.

    Anhang

    zu § 2
    Qualitätsziele für Stoffe im Sinne des Artikels 7 der Richtlinie 76/464/EWG
    EG-Nr. Stoffname QZ***) Einheit
    2 2-Amino-4-chlorphenol 10 µg/l
    3 Anthracen 0,01 µg/l
    4 Arsen 40 µg/kg
    7 Benzol 10 µg/l
    8 Benzidin 0,1 µg/l
    9 Benzylchlorid (alpha-Chlortoluol) 10 µg/l
    10 Benzylidenchlorid (alpha, alpha-Dichlortoluol) 10 µg/l
    11 Biphenyl 1 µg/l
    14 Chloralhydrat 10 µg/l
    15 Chlordan 0,003 µg/l
    16 Chloressigsäure 10 µg/l
    17 2-Chloranilin 3 µg/l
    18 3-Chloranilin 1 µg/l
    19 4-Chloranilin 0,05 µg/l
    20 Chlorbenzol 1 µg/l
    21 1-Chlor-2,4-dinitrobenzol 5 µg/l
    22 2-Chlorethanol 10 µg/l
    24 4-Chlor-3-methylphenol 10 µg/l
    25 1-Chlornaphthalin 1 µg/l
    26 Chlornaphthaline (technische Mischung) 0,01 µg/l
    27 4-Chlor-2-nitroanilin 3 µg/l
    28 1-Chlor-2-nitrobenzol 10 µg/l
    29 1-Chlor-3-nitrobenzol 1 µg/l
    30 1-Chlor-4-nitrobenzol 10 µg/l
    31 4-Chlor-2-nitrotoluol 10 µg/l
    (32) 2-Chlor-4-nitrotoluol 1 µg/l
    (32) 2-Chlor-6-nitrotoluol 1 µg/l
    (32) 3-Chlor-4-nitrotoluol 1 µg/l
    (32) 4-Chlor-3-nitrotoluol 1 µg/l
    (32) 5-Chlor-2-nitrotoluol 1 µg/l
    33 2-Chlorphenol 10 µg/l
    34 3-Chlorphenol 10 µg/l
    35 4-Chlorphenol 10 µg/l
    36 Chloropren (2-Chlorbuta-1,3-dien) 10 µg/l
    37 3-Chloropropen (Allylchlorid) 10 µg/l
    38 2-Chlortoluol 1 µg/l
    39 3-Chlortoluol 10 µg/l
    40 4-Chlortoluol 1 µg/l
    41 2-Chlor-p-toluidin 10 µg/l
    (42) 3-Chlor-o-toluidin 10 µg/l
    (42) 3-Chlor-p-toluidin 10 µg/l
    (42) 5-Chlor-o-toluidin 10 µg/l
    43 Coumaphos 0,07 µg/l
    44 Cyanurchlorid (2,4,6-Trichlor-1,3,5-triazin) 0,1 µg/l
    45 2,4-D 0,1 µg/l
    (47) Demeton 0,1 µg/l
    (47) Demeton und Verb. 0,1 µg/l
    (47) Demeton-o 0,1 µg/l
    (47) Demeton-s 0,1 µg/l
    (47) Demeton-s-methyl-sulphon 0,1 µg/l
    48 1,2-Dibromethan 2 µg/l
    49-51 Dibutylzinn-Kation 100 µg/kg
    49-51 Dibutylzinn-Kation 0,01 µg/l
    (52) 2,4-&2,5-Dichloranilin 2 µg/l
    (52) 2.3-Dichloranilin 1 µg/l
    (52) 2.4-Dichloranilin 1 µg/l
    (52) 2.5-Dichloranilin 1 µg/l
    (52) 2.6-Dichloranilin 1 µg/l
    (52) 3.4-Dichloranilin 0,5 µg/l
    (52) 3.5-Dichloranilin 1 µg/l
    53 1,2-Dichlorbenzol 10 µg/l
    54 1,3-Dichlorbenzol 10 µg/l
    55 1,4-Dichlorbenzol 10 µg/l
    56 Dichlorbenzidine 10 µg/l
    57 Dichlordiisopropylether 10 µg/l
    58 1,1-Dichlorethan 10 µg/l
    60 1,1-Dichlorethylen (Vinylidenchlorid) 10 µg/l
    61 1,2-Dichlorethylen 10 µg/l
    62 Dichlormethan 10 µg/l
    (63) 1.2-Dichlor-3-nitrobenzol 10 µg/l
    (63) 1.2-Dichlor-4-nitrobenzol 10 µg/l
    (63) 1.3-Dichlor-4-nitrobenzol 10 µg/l
    (63) 1.4-Dichlor-2-nitrobenzol 10 µg/l
    64 2,4-Dichlorphenol 10 µg/l
    65 1,2-Dichlorpropan 10 µg/l
    66 1,3-Dichlorpropan-2-ol 10 µg/l
    67 1,3-Dichlorpropen 10 µg/l
    68 2,3-Dichlorpropen 10 µg/l
    69 Dichlorprop 0,1 µg/l
    72 Diethylamin 10 µg/l
    73 Dimethoat 0,1 µg/l
    74 Dimethylamin 10 µg/l
    75 Disulfoton 0,004 µg/l
    78 Epichlorhydrin 10 µg/l
    79 Ethylbenzol 10 µg/l
    (82) Heptachlor 0,1 µg/l
    (82) Heptachlorepoxid 0,1 µg/l
    86 Hexachlorethan 10 µg/l
    87 Isopropylbenzol 10 µg/l
    88 Linuron 0,1 µg/l
    90 MCPA 0,1 µg/l
    91 Mecoprop 0,1 µg/l
    93 Methamidophos 0,1 µg/l
    94 Mevinphos 0,0002 µg/l
    95 Monolinuron 0,1 µg/l
    96 Naphthalin 1 µg/l
    97 Omethoat 0,1 µg/l
    98 Oxydemeton-methyl 0,1 µg/l
    (99) Benzo-a-pyren 0,01 µg/l
    (99) Benzo-b-fluoranthen 0,025 µg/l
    (99) Benzo-g.h.i-perylen 0,025 µg/l
    (99) Benzo-k-fluoranthen 0,025 µg/l
    (99) Fluoranthen 0,025 µg/l
    (99) Indeno-1.2.3-cd-pyren 0,025 µg/l
    (101) PCB-101 20 µg/kg
    (101) PCB-118 20 µg/kg
    (101) PCB-138 20 µg/kg
    (101) PCB-153 20 µg/kg
    (101) PCB-180 20 µg/kg
    (101) PCB-28 20 µg/kg
    (101) PCB-52 20 µg/kg
    103 Phoxim 0,008 µg/l
    104 Propanil 0,1 µg/l
    105 Pyrazon (Chloridazon) 0,1 µg/l
    107 2,4,5-T 0,1 µg/l
    108 Tetrabutylzinn 40 µg/kg
    108 Tetrabutylzinn 0,001 µg/l
    109 1,2,4,5-Tetrachlorbenzol 1 µg/l
    110 1,1,2,2-Tetrachlorethan 10 µg/l
    112 Toluol 10 µg/l
    113 Triazophos 0,03 µg/l
    114 Tributylphosphat (Phosphorsäure-tributylester) 10 µg/l
    116 Trichlorfon 0,002 µg/l
    119 1,1,1-Trichlorethan 10 µg/l
    120 1,1,2-Trichlorethan 10 µg/l
    (122) 2,4,5-Trichlorphenol 1 µg/l
    (122) 2,4,6-Trichlorphenol 1 µg/l
    (122) 2.3.4-Trichlorphenol 1 µg/l
    (122) 2.3.5-Trichlorphenol 1 µg/l
    (122) 2.3.6-Trichlorphenol 1 µg/l
    (122) 3.4.5-Trichlorphenol 1 µg/l
    123 1,1,2-Trichlortrifluorethan 10 µg/l
    128 Vinylchlorid (Chlorethylen) 2 µg/l
    (129) 1.2-Dimethylbenzol 10 µg/l
    (129) 1.3-Dimethylbenzol 10 µg/l
    (129) 1.4-Dimethylbenzol 10 µg/l
    132 Bentazon 0,1 µg/l
    Fußnoten
    ***)
    Liegt die Bestimmungsgrenze nach dem Stand von Wissenschaft und Technik über dem Qualitätsziel, gilt das Qualitätsziel als eingehalten, wenn die Konzentration in der Probe unterhalb der Bestimmungsgrenze liegt.
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