Verordnung zur Übertragung von Aufgaben auf Kammern für Heilberufe Vom 20. November 1997
Verordnung zur Übertragung von Aufgaben auf Kammern für Heilberufe Vom 20. November 1997
Zum 11.06.2023 aktuellste verfügbare Fassung der Gesamtausgabe
Stand: | letzte berücksichtigte Änderung: zuletzt geändert durch Verordnung vom 27. Januar 2021 (GVBl. LSA S. 44) |
Nichtamtliches Inhaltsverzeichnis
Titel | Gültig ab |
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Verordnung zur Übertragung von Aufgaben auf Kammern für Heilberufe vom 20. November 1997 | 29.11.1997 |
Eingangsformel | 29.11.1997 |
§ 1 | 30.12.2015 |
§ 1a | 06.02.2021 |
§ 1b | 06.02.2021 |
§ 2 | 06.02.2021 |
§ 3 | 29.11.1997 |
Auf Grund des§ 72 Abs. 1 in Verbindung mit § 70 Abs. 1 Satz 1 des Gesetzes über die Kammern für Heilberufe Sachsen-Anhalt vom 13. Juli 1994 (GVBl. LSA S. 832), geändert durch Gesetz vom 9. Juli 1996 (GVBl. LSA S. 220), in Verbindung mit Abschnitt III Nr. 3 des Beschlusses der Landesregierung über den Aufbau der Landesregierung Sachsen-Anhalt und die Abgrenzung der Geschäftsbereiche vom 21. November 1995 (MBl. LSA S. 2355), zuletzt geändert durch Abschnitt II Nr. 1 des Beschlusses über die Übertragung der Rechtsförmlichkeitsprüfung auf das Ministerium der Justiz vom 10. Dezember 1996 (MBl. LSA S. 2408), wird im Einvernehmen mit der Ärztekammer Sachsen-Anhalt verordnet:
§ 1
(1) Die Aufgaben als zuständige Behörde gemäß § 121 a Abs. 1 bis 3 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch - Gesetzliche Krankenversicherung - vom 20. Dezember 1988 (BGBl. I S. 2477), zuletzt geändert durch Artikel 39 der Sechsten Zuständigkeitsanpassungs-Verordnung vom 21. September 1997 (BGBl. I S. 2390), einschließlich der Überwachung der zugelassenen Ärzte oder Ärztinnen und Einrichtungen werden der Ärztekammer Sachsen-Anhalt übertragen.
(2) Die Erteilung der Zulassung an niedergelassene Ärzte und Ärztinnen und medizinische Einrichtungen als Gelbfieber-Impfstellen nach § 7 Abs. 1 Satz 2 des IGV-Durchführungsgesetzes vom 21. März 2013 (BGBl. I S. 566) sowie die Überwachung der Zulassung werden der Ärztekammer Sachsen-Anhalt übertragen.
(3) Die Aufgaben als zuständige Behörde für die Genehmigung von Versorgungsverträgen gemäß § 12a Abs. 1 und § 14 Abs. 5, die Aufhebung einer auch von einer anderen Behörde erteilten Genehmigung für Versorgungsverträge sowie für die Entgegennahme von Anzeigen gemäß § 12a Abs. 1 und 2 des Apothekengesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 15. Oktober 1980 (BGBl. I S. 1993), zuletzt geändert durch Artikel 34 der Verordnung vom 31. Oktober 2006 (BGBl. I S. 2407, 2411), werden auf die Apothekerkammer Sachsen-Anhalt übertragen.
(4) Die Aufgaben als zuständige Behörde
1.
gemäß §§ 64 und 69 des Arzneimittelgesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 12. Dezember 2005 (BGBl. I S. 3394), zuletzt geändert durch Artikel 1 der Verordnung vom 2. September 2015 (BGBl. I S. 1571), und § 19 Abs. 1 Satz 3 des Betäubungsmittelgesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 1. März 1994 (BGBl. I S. 358), zuletzt geändert durch Artikel 1 der Verordnung vom 11. November 2015 (BGBl. I S. 725), für die Überwachung von öffentlichen Apotheken, ausgenommen
a)
öffentliche Apotheken, die aufgrund der in § 64 Abs. 3a des Arzneimittelgesetzes genannten Erlaubnisse der Überwachung unterliegen,
b)
die krankenhausversorgenden öffentlichen Apotheken,
c)
öffentliche Apotheken, die patientenindividuelles Verblistern im Sinne von § 1a Abs. 5 der Apothekenbetriebsordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 26. September 1995 (BGBl. I S. 1195), zuletzt geändert durch Artikel 2a der Verordnung vom 6. März 2015 (BGBl. I S. 278), durch maschinelle Neuverpackung durchführen oder
d)
öffentliche Apotheken, die gemäß § 35 der Apothekenbetriebsordnung Arzneimittel zur parenteralen Anwendung herstellen,
2.
für die Verfolgung und Ahndung von Ordnungswidrigkeiten gemäß § 25 des Apothekengesetzes, § 97 des Arzneimittelgesetzes, § 32 des Betäubungsmittelgesetzes und § 15 des Heilmittelwerbegesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 19. Oktober 1994 (BGBl. I S. 3068), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 26. April 2006 (BGBl. I S. 984, 987), im zugewiesenen Überwachungsbereich nach Nummer 1 werden der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt übertragen. Die Apothekerkammer bestellt für ihren Aufgabenbereich nach Satz 1 Verwaltungsvollzugsbeamte gemäß § 1 Abs. 1 Nr. 2 der Verordnung über Verwaltungsvollzugsbeamte vom 7. Februar 1992 (GVBl. LSA S. 124), zuletzt geändert durch Verordnung vom 30. Juli 2003 (GVBl. LSA S. 198). Die bisher zuständige Behörde führt die bei ihr anhängigen Ordnungswidrigkeiten-Verfahren und anderen Verfahren zu Ende.
(5) Das Durchführen der begleitenden Unterrichtsveranstaltungen und das Ausstellen der Teilnahmebescheinigungen gemäß § 4 Abs. 4 Satz 2 und 3 der Approbationsordnung für Apotheker vom 19. Juli 1989 (BGBl. I S. 1489), zuletzt geändert durch Artikel 1 der Verordnung vom 2. August 2013 (BGBl. I S. 3005), werden der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt übertragen.
§ 1a
(1) Das Durchführen der Eignungs- und Kenntnisprüfung nach § 2 Abs. 2 Satz 7 und Satz 3 des Gesetzes über die Ausübung der Zahnheilkunde in der Fassung der Bekanntmachung vom 16. April 1987 (BGBl. I S. 1225), zuletzt geändert durch Artikel 13 des Gesetzes vom 19. Mai 2020 (BGBl. I S. 1018), in Verbindung mit den §§ 89 bis 118 der Approbationsordnung für Zahnärzte und Zahnärztinnen vom 8. Juli 2019 (BGBl. I S. 933), geändert durch Artikel 14 des Gesetzes vom 19. Mai 2020 (BGBl. I S. 1018), wird der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt übertragen.
(2) Das Durchführen der Fachsprachprüfung für Ärztinnen und Ärzte wird der Ärztekammer Sachsen-Anhalt, für Apothekerinnen und Apotheker der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt und für Zahnärztinnen und Zahnärzte der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt übertragen.
(3) Das Durchführen der Fachsprachprüfung für Pharmazeutisch-technische Assistentinnen und Assistenten wird der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt übertragen.
§ 1b
Die Ärztekammer Sachsen-Anhalt und die Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt werden als ärztliche und zahnärztliche Stellen zur Sicherung der Qualität bei der Anwendung radioaktiver Stoffe oder ionisierender Strahlung am Menschen gemäß § 128 der Strahlenschutzverordnung vom 29. November 2018 (BGBl. I S. 2034, 2036), zuletzt geändert durch Artikel 1 der Verordnung vom 20. November 2020 (BGBl. I S. 2502), bestimmt.
§ 2
(1) Die den Kammern bei der Durchführung der Aufgaben nach § 1 Abs. 1 bis 4 sowie die Aufgaben nach § 1a und 1b entstehenden Ausgaben werden durch die Erhebung von Gebühren und Auslagen nach dem Verwaltungskostenrecht des Landes gedeckt. Bei der Durchführung von Ordnungswidrigkeiten-Verfahren entstehende Ausgaben werden durch die Erhebung von Geldbußen, Gebühren und Auslagen nach dem Apothekengesetz, Arzneimittelgesetz, Betäubungsmittelgesetz, Heilmittelwerbegesetz und dem Gesetz über Ordnungswidrigkeiten in der Fassung der Bekanntmachung vom 19. Februar 1987 (BGBl. I S. 602), zuletzt geändert durch Artikel 3 Abs. 6 des Gesetzes vom 12. Juli 2006 (BGBl. I S. 1466, 1471), gedeckt.
(2) Das Landesverwaltungsamt erstattet der Apothekerkammer die entstandenen Kosten für die Aufgaben nach § 1 Abs. 5 mit einem jährlichen Pauschalbetrag. Zu den Kosten gehören insbesondere Honorare und Reisekosten für das Unterrichtspersonal, Raummiete und Kostenausgleich für die Inanspruchnahme von Verwaltungspersonal und technischen Einrichtungen der Apothekerkammer. Der Pauschalbetrag beträgt 49 300 Euro.
§ 3
Diese Verordnung tritt am Tage nach ihrer Verkündung in Kraft.
Magdeburg, den 20. November 1997.
Ministerium für Arbeit, Soziales und Gesundheit des Landes Sachsen-Anhalt
In Vertretung Prof. Dr. Schimanke
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